Von Ulrike Dauer

BONN (Dow Jones)--Deutsche-Post-Chef Frank Appel sieht "keinen weiteren Spielraum" für ein höheres Angebot von Seiten des Konzerns im Tarifstreit mit der Gewerkschaft Verdi. Er wäre "nicht überrascht", wenn die Gewerkschaftsmitglieder sich mehrheitlich gegen das Angebot aussprechen würden, das auf dem Tisch liegt, und "für Streik votieren", sagte Appel in der Investorenkonferenz, die online übertragen wurde. Der Konzern sei "auf alle Szenarien vorbereitet".

Verdi will am Donnerstag das Ergebnis der Urabstimmung veröffentlichen. Sollten mehr als 75 Prozent der Befragten das Angebot ablehnen, will die Gewerkschaft "unbefristete Arbeitskampfmaßnahmen" einleiten. Im Januar und Februar fanden bereits bundesweit punktuelle Warnstreiks statt.

Verdi fordert für die 160.000 Tarifbeschäftigten des Logistik-Konzerns unter anderem 15 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit des neuen Tarifvertrags von 12 Monaten. Verdi argumentiert mit den hohen Gewinnen des Konzerns sowie den Reallohnverlusten der Beschäftigten infolge der hohen Inflation. Die Deutsche Post hat in der dritten Verhandlungsrunde ein Angebot vorgelegt, das eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro für 2023 und 2024 enthält sowie laut Unternehmen in zwei Schritten eine Steigerung der monatlichen Grundentgelte der Tarifbeschäftigten um durchschnittlich 11,5 Prozent - in der Spitze bis zu 20,3 Prozent.

Das Angebot sei das höchste, das der Konzern je gemacht habe, sagte Appel.

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DJG/uxd/cbr

(END) Dow Jones Newswires

March 09, 2023 04:10 ET (09:10 GMT)