--Kartellamt: Zusammenschluss beeinträchtigt Wettbewerb nicht erheblich

--Übernahmeangebot läuft bis 21. Juli

--Vonovia rechnet weiter mit Abschluss Ende August

(NEU: Stellungnahme Bundeskartellamt)

Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Das Bundeskartellamt hat den geplanten Zusammenschluss mit der Deutsche Wohnen SE genehmigt. Durch den Zusammenschluss entsteht ein Immobilienunternehmen mit einem kombinierten Portfolio von mehr als 500.000 Wohnungen in Deutschland.

"Die gemeinsamen Marktanteile der Unternehmen rechtfertigen keine wettbewerbsrechtliche Untersagung", sagte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes. Auch wenn durch den Zusammenschluss zwei Schwergewichte auf dem deutschen Wohnungsmarkt zusammenkommen, sei die Anbieterstruktur für Mietwohnungen trotz der großen Wohnungsbaugesellschaften weiterhin sehr zersplittert. "Auf lokaler oder regionaler Ebene ist deshalb auch in Folge des Zusammenschlusses keine erhebliche Beeinträchtigung des Wettbewerbs zu erwarten", so Mundt.

Auf den relevanten Märkten seien neben zahlreichen Privatvermietern zumeist auch kommunale Wohnungsunternehmen, Wohnungsbaugenossenschaften sowie weitere gewerbliche Anbieter vertreten, die den Verhaltensspielraum von Vonovia weiterhin begrenzen.

Angesichts der angespannten Wohnsituation in Berlin und vielen anderen Großstädten habe die Wettbewerbsbehörde die verschiedenen regionalen Wohnungsmärkte "sorgfältig geprüft".

Einen besonderen Fokus hätten die Wettbewerbshüter auf Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen mit normaler Ausstattung und einer Nettokaltmiete bis 7 Euro je Quadratmeter gelegt, da beide Unternehmen in diesem Segment verhältnismäßig viele Wohnungen im Portfolio haben. In Berlin liege der gemeinsame Marktanteil in diesem Segment bei deutlich unter 20 Prozent, in Dresden bei knapp über 20 Prozent. In anderen Städten sowie in anderen Marktsegmenten seien die gemeinsamen Marktanteile durchweg niedriger, so Mundt.

Besonders vertiefte Ermittlungen habe das Bundeskartellamt in den Wohnungsmärkten Berlin, Dresden, Mainz, Wiesbaden, Puchheim sowie der Gemeinde Wustermark vorgenommen. Nur hier seien überhaupt gemeinsame Marktanteile von Vonovia und Deutsche Wohnen von über 10 Prozent auf den verschiedenen Mietwohnungsmärkten in Betracht gekommen. In der Stadt Berlin beträgt der gemeinsame Anteil von Vonovia/Deutsche Wohnen an Mietwohnungen dem Kartellamt zufolge rund 10 Prozent.

Mit der Genehmigung des Bundeskartellamts ist laut Vonovia eine wesentliche Vollzugsbedingung des Übernahmeangebots erfüllt. Der Bochumer DAX-Konzern rechnet mit einem Abschluss des Übernahmeangebots Ende August.

Beide Unternehmen hatten am 24. Mai ihren Zusammenschluss angekündigt, das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot an die Aktionäre der Deutsche Wohnen SE wurde am 23. Juni veröffentlicht, es läuft bis zum 21. Juli Mitternacht. Vonovia bietet den Deutsche-Wohnen-Aktionären 52,00 Euro je Aktie. Das Deutsche-Wohnen-Management unterstützt die Übernahmepläne.

Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_

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June 28, 2021 07:22 ET (11:22 GMT)