--Konzern nun optimistischer für 2021

--Nettogewinn steigt im vierten Quartal um 52 Prozent

--Aktie am Vormittag plus 2,2 Prozent, am Vortag plus 6,5 Prozent

(NEU: Details, Analysten, Kursreaktion)

Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Post will ihren operativen Gewinn bis 2023 auf mehr als 6 Milliarden Euro steigern und ist für das laufende Jahr optimistischer als im Januar. Wie der Bonner Logistikkonzern bei der Vorlage seiner endgültigen Jahresergebnisse mitteilte, beruht diese Prognose auf der Annahme, dass die Online-Bestellungen auch dann hoch bleiben, wenn sich die Zuwachsraten im Jahresverlauf mit dem Abflauen pandemiebedingter Geschäftsschließungen "normalisieren". Im abgelaufenen Jahr und im Schlussquartal verdiente die Post auch unter dem Strich signifikant mehr. Die endgültigen Ergebnisse für 2020 lagen zum Teil leicht über den Mitte Januar veröffentlichten vorläufigen Zahlen.

Die Aktie notiert am späten Vormittag mit plus 2,2 Prozent deutlich fester als der DAX. Sie war am Vortag in der Spitze 6,5 Prozent geklettert, nachdem der Konzern eine deutliche Erhöhung der Dividende für 2020 und einen Aktienrückkauf angekündigt hatte. Nach Aussage von Analysten der Citigroup übertrafen die Gewinnziele, die Dividende und die Ergebnisse für 2020 deren Schätzungen - dank des starken E-Commerce-Geschäfts.


   2021 EBIT-Ziel nun mehr als 5,6 Milliarden Euro 

2021 soll der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern nun auf mehr als 5,6 Milliarden Euro steigen, 2022 darüber liegen und 2023 dann auf mehr als 6 Milliarden Euro klettern. Im Januar hatte der Konzern die Messlatte für 2021 lediglich auf über 5,4 Milliarden Euro gelegt - höher als das um Einmalfaktoren wie Corona-Boni und -Wertberichtigungen sowie Aufwendungen für das Auslaufen des Streetscooters bereinigte EBIT für 2020.

Über seine DHL-Tochter ist der Konzern auch am Covid-19-Impfstofftransport in mehr als 22 Ländern beteiligt, unter anderem in Europa, darunter Deutschland, im Nahen Osten, Asien, Südamerika und Südafrika. Das Briefgeschäft dürfte 2021 Rückenwind vom Versand von Unterlagen für Landtagswahlen und Impfinformationen bekommen. Auch dürfte sich das Firmenkunden-Geschäft erholen.

Im abgelaufenen Jahr verdiente der Konzern nach Steuern und Dritten 2,979 Milliarden Euro, ein Plus von 14 Prozent. Je Aktie waren dies 2,41 Euro nach 2,13 Euro. Im Schlussquartal, als zusätzlich Weihnachtspäckchen die Volumina steigerten, betrug der Zuwachs 52 Prozent auf 1,302 Milliarden Euro bzw. 1,05 Euro nach 0,70 Euro je Aktie. Nach den endgültigen Ergebnissen steigerte die Post den operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern um 17 Prozent auf 4,85 Milliarden Euro und den Umsatz um rund 6 Prozent auf 66,8 Milliarden Euro. Im Schlussquartal betrug das EBIT 1,966 Milliarden Euro, ein Plus von 56 Prozent. Der Umsatz legte um 13 Prozent zu. Der freie Cashflow verbesserte sich 2020 auf 2,54 Milliarden Euro von 867 Millionen Euro.

Den freien Cashflow - eine von Investoren viel beachtete Kenngröße - sieht der Konzern 2021 unter anderem wegen geplanter Investitionen etwas niedriger, bei 2,3 Milliarden Euro, im Zeitraum 2021 bis 2023 soll er aggregiert bei 7,5 bis 8,5 Milliarden liegen.


   Investitionen in Flugzeugflotte, Digitalisierung, Paket-Infrastruktur 

Investieren will das Unternehmen im laufenden Jahr 3,4 Milliarden Euro, im gesamten Zeitraum 2021 bis 2023 soll es 9,5 bis 10,5 Milliarden Euro werden. Die Investitionen sollen in die Flugzeugflotte im DHL-Express-Segment, die digitale Transformation sowie den Ausbau der Paket-Infrastruktur gehen.

Am Montag hatte der Konzern eine substanzielle Steigerung der Dividende sowie ein Aktienrückkaufprogramm für bis zu 1 Milliarde Euro angekündigt. CFO Melanie Kreis sagte, im Konzern habe es eine Präferenz für einen Aktienrückkauf gegenüber einer Sonderdividende gegeben. Mehrere Analysten hatten eine Sonderdividende für wahrscheinlicher gehalten als einen Aktienrückkauf.

Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_

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(END) Dow Jones Newswires

March 09, 2021 05:56 ET (10:56 GMT)