BERLIN (Dow Jones)--Im aktuellen Flugchaos sieht die Lufthansa die schlimmsten Auswirkungen als überwunden an. "Die Talsohle ist durchschritten, der Flugbetrieb ist weitgehend stabilisiert", sagte Konzernvorständin Christina Foerster im Gespräch mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Zur Bewältigung der Probleme hülfen unter anderem 500 Mitarbeiter aus der Verwaltung an den Flughäfen aus. "Aber dennoch haben wir es in diesem Sommer mit einem Krankenstand zu tun, der sich nicht so einfach kompensieren lässt", sagte Foerster. Die Situation bleibe herausfordernd.

Wenn es zu Flugstreichungen komme, dann meist bei innerdeutschen Verbindungen, wo es alternative Verbindungen oder mehrere Flüge am Tag gebe. "99 Prozent aller Ferienflüge finden statt", so die Funktionärin. "Trotz der vielen schmerzhaften Flugplanstreichungen fliegen wir 95 Prozent unseres gesamten Sommerflugplans." Eine deutliche Entlastung werde es jedoch erst zum Winterflugplan Ende Oktober geben.

Zu Bildern mit Hallen voller gestrandeter Koffer sagte die Lufthansa-Vorständin, das weltweite Nachverfolgungssystem sei für die aktuelle Ausnahmesituation in der internationalen Luftfahrt nicht ausgelegt. So ließen sich derzeit nicht immer die Eigentümer zu den jeweiligen Koffern finden. "Je früher uns ein Verlust gemeldet wird, umso eher lässt sich ein Gepäckstück finden", sagte Foerster, die im Vorstand von Europas größter Fluggesellschaft für Kundenbeziehungen zuständig ist. Am Flughafen Frankfurt habe es Lufthansa geschafft, seit Anfang Juli 90 Prozent der gestrandeten Koffer an ihre Besitzer zu übergeben.

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August 07, 2022 04:32 ET (08:32 GMT)