FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Rekordverlust von 6,8 Milliarden Euro hat auch die Kapitalpuffer der Deutschen Bank geschwächt. Die harte Kernkapitalquote, die das eigene Kapital ins Verhältnis zu den Risikopositionen setzt, sackte im vergangenen Jahr um 0,6 Prozentpunkte auf 11,1 Prozent ab, wie das Institut am Donnerstag mitteilte. Durch den noch nicht abgeschlossenen Verkauf der Anteile an der chinesischen Bank Hua Xia soll die Quote wieder auf 11,7 Prozent steigen. Vorstandschef John Cryan bekräftigte es gebe keine Notwendigkeit für eine Kapitalerhöhung. Eigenkapital ist ein wichtiger Puffer gegen neue Schieflagen von Banken. Seit der Finanzkrise haben die Aufsichtsbehörden die Vorgaben für die Kapitalausstattung der Banken massiv erhöht.

Die Deutsche Bank muss künftig auf eine Quote von mindestens 12,25 Prozent kommen. Darin enthalten sind Zuschläge für ihre Einstufung als global systemrelevante Bank. Zudem hat die Bank darin die neuen individuellen Kapitalvorgaben für Banken durch die Europäische Zentralbank eingerechnet. Unter den derzeitig gültigen Übergangsregeln erfüllt die Deutsche Bank die Vorgaben recht deutlich. Im ersten Quartal erwartet der Vorstand allerdings zunächst einen Rückgang der harten Kernkapitalquote, ehe sich diese im Laufe des Jahres wieder verbessern soll.

Bei der zweiten wichtigen Kapitalkennziffer, der sogenannten Leverage Ratio (Verschuldungsquote), kommt die Deutsche Bank auf einen Wert von 3,5 Prozent. Dieser Wert ist damit im vergangenen Jahr stabil geblieben. Die Leverage Ratio setzt das Kapital ins Verhältnis zur gesamten Bilanzsumme unabhängig vom Risikogehalt der einzelnen Anlagen. Bis 2020 will die Deutsche Bank die gesamte Bilanzsumme mit fünf Prozent eigenem Geld absichern./enl/stb