Chinesische Wirtschaft wächst schwächer als erwartet

Damit hatten viele Anleger nicht gerechnet: Bedingt durch die Rezession in der Eurozone und das schwächere Wachstum in vielen Schwellenländern legte das Bruttoinlandsprodukt im Reich der Mitte mit 7,7% zwar genauso stark zu wie 2012, ein geringerer Zuwachs wurde zuletzt jedoch 1999 verzeichnet. Dagegen beurteilen Finanzexperten die Lage der deutschen Wirtschaft zum Jahresanfang fast unverändert optimistisch, das zeigen die neuesten Ergebnisse des ZEW-Konjunkturbarometers. Zwar sind die Konjunkturerwartungen für die kommenden sechs Monate im Januar überraschend um 0,3 Zähler auf 61,7 Punkte gesunken. Damit bewegt sich dieser wichtige Frühindikator aktuell jedoch auf dem zweithöchsten Niveau seit April 2006.

Gemischte Unternehmensergebnisse lasten auf Aktien

Von der angelaufenen Berichtssaison erhoffen sich viele Marktbeobachter neue Impulse für die Aktienmärkte - bislang leider vergebens. Das liegt unter anderem an den bis dato sehr gemischt ausgefallenen Unternehmensergebnissen. So gab es unter den europäischen Industriewerten die ein oder andere Enttäuschung. Auch bei Finanztiteln dominierten in der zurückliegenden Handelswoche die Gewinnmitnahmen. Vor diesem Hintergrund mussten die meisten Aktienmärkte Kursrückgänge hinnehmen. In Japan belastete vor allem der stärkere Yen die Aktienkurse exportorientierter Unternehmen. In den Schwellenländern war ein heterogener Trend zu verzeichnen. Während die Märkte in Südkorea, Hongkong und vor allem Brasilien deutliche Kursverluste einstecken mussten, sorgte eine Beruhigung am heimischen Geldmarkt für Zuwächse an den chinesischen Festlandbörsen. In Deutschland schließlich baute der Leitindex DAX seine Verluste im Freitagshandel weiter aus und bewegte sich zum Wochenausklang um die Marke von 9.500 Punkten.
Die zuletzt angestiegene Nervosität an den Aktienmärkten sollte meiner Meinung nach nicht den Blick auf die weiterhin positiven Rahmendaten verschließen. Deshalb können Kursrücksetzer eine gute Gelegenheit bedeuten, zurückgekommene Werte zu attraktiven Kursen ins Portfolio aufzunehmen. Mittelfristig sehe ich für die Aktienmärkte weiteres Aufwärtspotenzial, insbesondere Anlagen in den Industrieländern erscheinen mir derzeit aussichtsreich.

Kursanstieg von Peripherie-Anleihen findet vorerst ein Ende

Gewinnmitnahmen setzten dem seit Jahresanfang anhaltenden Aufwärtstrend bei Staatsanleihen der europäischen Peripherie in der zurückliegenden Woche ein Ende. Die nunmehr angefallenen Kursverluste führten z.B. im Falle Italiens und Spaniens zu einem Renditeanstieg bei 10-jährigen Staatspapieren von rund 8 Basispunkten. Dessen ungeachtet verharren die Renditen dieser Papiere weiter unter der Marke von 4%. Deutlich stärker unter Druck als die europäischen Peripherieländer standen in der letzten Woche die Renten- und vor allem Währungsmärkte der Schwellenländer. Verantwortlich hierfür waren die politische Instabilität in einigen Regionen sowie klar nachlassende Wachstumsraten.
Meines Erachtens spricht ein tendenziell steigendes Zinsniveau gegen Anlagen in konservativen Rentenpapieren. Demgegenüber weisen Staatsanleihen der europäischen Peripherieländer zurzeit ein vergleichsweise attraktives Chancen-Risiko-Verhältnis auf.

Etwas höhere Schwankungsbreiten beim Goldpreis

Bewegung beim Goldpreis: Nach einer stabilen Eröffnung sank der Preis des gelben Edelmetalls bis zur Wochenmitte kontinuierlich. Am Donnerstag kam dann von einem Niveau von rund 1.230 US-Dollar zu einem schnellen Anstieg über die Marke von 1.250 US-Dollar. Händler machten unter anderem den schwächeren US-Dollar und Eindeckungen von Leerverkäufen für diese Gegenbewegung verantwortlich. Rohöl konnte die zweite Woche in Folge mit Kursgewinnen abschließen. Auf Wochenbasis betrachtet legte der Preis für Öl der US-Sorte WTI um ca. 3% zu. Marktbeobachter erklärten die Kursgewinne mit der Erwartung einer anziehenden Nachfrage, bedingt durch ein stärkeres Wachstum. Neben der Internationalen Energieagentur IEA geht unter anderem auch der Internationale Währungsfonds von höheren Prognosen für das globale Wachstum aus.
Meiner Einschätzung nach, spricht derzeit wenig für einen nachhaltigen Preisanstieg bei Rohstoffen. Vielmehr sollte die von uns erwartete Stärke des US-Dollars den Gegenwind in diesem Segment verschärfen. Für die private Geldanlage erscheinen mir daher zurzeit andere Anlageklassen aussichtsreicher.

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