-- KFTC stellt Bedingungen für JV mit Woowa Brothers

-- Delivery Hero muss koreanische Tochtergesellschaft verkaufen

-- Aktie steigt

(NEU: Aussagen von Delivery Hero, Aktienkurs, Aussage Marktteilnehmer)

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Berliner Essenslieferdienst Delivery Hero bekommt von der koreanischen Kartellbehörde die Erlaubnis für das geplante Joint Venture mit der südkoreanischen Woowa Brothers Corp - allerdings nur, wenn die koreanische Tochtergesellschaft von Delivery Hero veräußert wird. Delivery Hero wird diese Bedingung wohl akzeptieren. Zudem fordert die Korea Fair Trade Commission (KFTC) bis zum Abschluss der Veräußerung einige verhaltensbedingten Maßnahmen. So ganz überraschend kommt die Entscheidung der Koreaner nicht, denn im November hatte die Behörde in einem Prüfbericht einen Verkauf der Delivery Hero Korea LLC ("Yogiyo") bereits vorgeschlagen.

An der Börse gewinnen Delivery Hero am Montag im frühen Handel 3,3 Prozent auf 122,40 Euro. Die Analysten der DZ Bank gingen in ihrer jüngsten Kaufempfehlung bereits von dem Verkauf von Yogiyo aus. Ihrer Meinung nach liegt der Hauptfokus auf der Beschleunigung des Wachstums in Asien und hier dürften der Kauf des südkoreanischen Anbieters Woowa und der Start des Service von Foodpanda in Japan den eigenen Fußabdruck vergrößern. Andererseits biete auch die Region MENA (Nahost und Nordafrika) mit einer Gesamtbevölkerung von rund 250 Millionen ein hohes Wachstumspotenzial.

Delivery Hero ist wohl bereit, einen Verkauf der koreanischen Tochter zu schlucken. Man sei betrübt über die geforderte Bedingung, Delivery Hero Korea in Südkorea zu veräußern, sagte Niklas Östberg, CEO und Mitbegründer von Delivery Hero, und fügte hinzu: "Wir wünschen Delivery Hero Korea das Beste für die Zukunft und werden hart daran arbeiten, dass dieser Übergang für alle betroffenen Mitarbeiter so reibungslos wie möglich verläuft." Delivery Hero hat für den Verkauf der Tochter sechs Monate Zeit.

Zu den weiteren Einzelheiten der KFTC-Forderungen erklärte Delivery Hero, bis zum Abschluss der Veräußerung von Yogiyo müsse die Tochter getrennt und unabhängig von den anderen Liefer-Apps von Delivery Hero und/oder Woowa operieren. Zudem darf der tatsächliche Provisionssatz für Restaurants nicht geändert werden, und nachteilige Änderungen der Arbeitsbedingungen von Yogiyo-Fahrern und die Aufforderung, zu Woowa zu wechseln, sind untersagt.

Delivery Hero hatte den Erwerb von Anteilen und die Gründung eines Joint Venture mit dem Management von Woowa, Betreiberin des größten südkoreanischen Online-Essenslieferservice, Mitte Dezember 2019 bekannt gegeben. Im Rahmen der Transaktion wird mit dem Management von Woowa ein Joint Venture in Singapur gegründet. Die Transaktion wird mit einem Unternehmenswert von 3,6 Milliarden Euro bewertet. Woowa betreibt den größten Online-Essenslieferservice, Baedal Minjok, in Südkorea.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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December 28, 2020 04:13 ET (09:13 GMT)