GESCHÄFTSBERICHT 2023

AKTIENDATEN

ISIN: DE0007830572

WKN: 783057

Börsensegment: Open Market, Scale der Frankfurter Wertpapierbörse

Indices: Scale All Share, DAXsector All Industrial, DAXsubsector All Renewable Energies

Auswahlindex: Scale30

Anzahl Aktien: 5.989.500

Börsenkürzel: 4DS

Ende des Geschäftsjahres: 31. Dezember

AKTIONÄRSSTRUKTUR

ZUM 31. DEZEMBER 2023

FAMILIE DALDRUP: 58,4 %

FREE FLOAT:

41,6 %

DALDRUP-KONZERN IM ÜBERBLICK

2023

2022

IN TEUR

Gesamtleistung

48.407

36.870

31,3 %

EBITDA

4.939

4.224

16,9 %

EBIT

2.586

1.814

42,6 %

Konzernjahresüberschuss

890

852

4,5 %

Bilanzsumme

41.549

40.158

5,2 %

Konzern-Eigenkapitalquote

50,6 %

49,7 %

1,8 %

Mitarbeitende

139

125

11,2 %

Auftragsbestand (Konzern) in Mio. €

38,5 (März 2023)

33,2 (Mai 2022)

Relevantes Marktvolumen in Mio. €

rd. 260 (März 2023)

203 (Mai 2022)

04 Vorwort des Vorstands

  1. Bericht des Aufsichtsrats zum Geschäftsjahr 2023
  1. Daldrup & Söhne AG-Aktie 2023

KONZERNLAGEBERICHT für das Geschäftsjahr 2023

14 A. Daldrup-Konzern - Geschäftstätigkeit, Markt, Marktposition und Rahmenbedingungen

  1. B. Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
  1. C. Risiko- und Chancenbericht
  1. D. Prognosebericht
  1. E. Angaben zu eigenen Anteilen gem. § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG

KONZERNABSCHLUSS für das Geschäftsjahr 2023

  1. Konzern-Gewinn-und Verlustrechnung
  1. Konzernbilanz
  1. Konzerneigenkapitalspiegel
  1. Konzern-Kapitalflussrechnung
  1. Konzern-Anhang

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES

UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

95 Finanzkalender

Investor Relations Kontakt Impressum

Wir weisen darauf hin, dass bei Verwendung gerundeter Beträge oder Prozentangaben aufgrund kaufmännischer Rundung Rundungsdifferenzen auftreten können.

04 Geschäftsbericht 2023 Daldrup & Söhne AG

Vorwort des Vorstands

VORWORT DES VORSTANDS

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren,

im Geschäftsjahr 2023 verzeichneten wir in allen Geschäftsbereichen eine gute Auslastung unserer Bohrmannschaften und unseres Geräte- parks. Aus dieser guten operativen Ausgangssituation heraus und in Verbindung mit weiteren Effizienzmaßnahmen haben wir ein rundum solides Geschäftsergebnis erzielt. Die erwirtschaftete Gesamtleistung in Höhe von 48,4 Mio. € lag mit fast 7 Mio. € über der Prognose. Das operative Konzern-EBIT stieg gegenüber dem Vorjahr erfreulich um 42,6 % auf rund 2,6 Mio. €. Die erzielte EBIT-Marge von rund 5,3% der Gesamtleistung liegt damit oberhalb des seinerzeitigen Prognose- korridors. Der Konzernüberschuss des abgelaufenen Geschäftsjahres 2023 liegt mit rund 0,9 Mio. € auf Höhe des Vorjahres. Die Eigen- kapitalquote im Konzern beträgt komfortable 50,6 % der Bilanzsumme.

Im Berichtszeitraum haben wir in der Schweiz zwei größere Bohr- projekte durchgeführt: Die Erkundungsbohrungen für die Schweizer Salinen AG und die Bohrungen für das Geothermieprojekt Vinzel in der Westschweiz zur Erschließung eines hydrogeothermischen Reservoirs. In Deutschland haben wir ebenfalls eine Reihe von Bohrungen zur Er- schließung und Erkundung geothermischer Wärmeenergie erfolgreich niedergebracht: Für die Stadtwerke Neustadt-Glewe haben wir einen sogenannten Sidetrack aus einer bestehenden Bohrung fertiggestellt. Für die Stadt Frankfurt am Main haben wir eine Forschungsbohrung abgeteuft, um das geothermische Potenzial zu ermitteln und wissen- schaftliche Erkenntnisse über die geologischen Standortbedingungen zu gewinnen. Derzeit bohren wir in München für die MTU Aero Engines AG im Rahmen eines Generalunternehmerauftrags zur Erstellung einer geothermischen Dublette. In der flachen Geothermie kamen die Umsatzbeiträge zunehmend aus der Errichtung von Sondenfeldern für Erdwärmepumpen im gewerblichen Neubaubereich, wohingegen Bohrungen für private Haushalte aufgrund der stark gebremsten Baukonjunktur für Ein-/Zweifamilienhäuser deutlich zurückgingen.

In der Altbergbaunachsorge haben wir Aufträge zur Errichtung von Fangbrunnen und Pegelbohrungen ausgeführt.

Mit unserem breiten Leistungsspektrum und fundiertem Bohr- und Geothermie-Know-how sind wir im Markt gut positioniert. Über- geordnet stärken die anhaltenden geo- und energiepolitischen Herausforderungen ebenso wie der fortschreitende Klimawandel die Bedeutung der Geothermie als Lösungsbaustein für eine unabhän- gige, dezentrale und klimafreundliche Energieversorgung. Unser Ge- schäftsmodell erfährt dadurch nachhaltig mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und bei unseren Kunden. Folgerichtig ist das Interesse potenzieller Neukunden aus der Privatwirtschaft und den Kommunen anhaltend rege und breit angelegt. Der Auftragsbestand über

alle Konzernbereiche per Ende März 2024 betrug rund 38,5 Mio. €. Der "relevante Markt" als Kennzahl für das perspektivische Auftrags- volumen in Höhe von rund 260 Mio. € spiegelt das vitale Interesse an unseren Dienstleistungen eindrucksvoll wider. Wir sind ein gesuchter Know-how-Träger und geschätzter Bohrdienstleister.

Dazu trägt bei, dass die Politik beginnt, einen ordnungsrechtlichen Rahmen zu schaffen, der sowohl für Bohrunternehmen als auch für die Heiz- und Kraftwerks- sowie Wärmenetzbetreiber attraktivere Erschließungs-, Investitions- und Betriebsbedingungen ermöglicht. In Deutschland sind drei Meilensteine auf diesem Weg das Gebäude- energiegesetz, das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung sowie die Bundesförderung Effizienter Wärmenetze. Neue Wärmenetze sollen ab dem Jahr 2024 mit 65 % aus Erneuerbaren Energien gefüllt werden, bestehende Netze müssen bis ins Jahr 2030 einen Anteil von 30 % erreichen. Mittlerweile ist anerkannt, dass diese Ziele nur durch die Nutzung der Geothermie als grundlastfähige, sichere und wirtschaft- liche Ressource erreicht werden können. Andere erneuerbare Wärmequellen wie Biomasse oder die Solarthermie sind nicht in dem notwendigen Maße skalierbar. Das BMWK hat das Ziel aus- gegeben, bis 2030 - also in fünf Jahren - die Hälfte der gesamten Wärme klimaneutral zu erzeugen. Derzeit sind es knapp 19 %.

Ohne die mitteltiefe und tiefe Geothermie ist das nicht einmal ansatzweise erreichbar.

Wir sind optimistisch, dass die Politik erkannt hat, dass die Wärme- wende mit Geothermie ohne eine Beschleunigung von Genehmi- gungsverfahren, der Bewilligung von Fördergeldern und einer staatlich unterstützten Risikoabsicherung für Geothermiebohrungen nicht umzusetzen ist. Eine solche Fündigkeitsversicherung würde es Kommunen wie privaten Investoren ermöglichen, mit deutlich re- duziertem Risiko in Geothermieprojekte zu investieren und ihre Ver- handlungsposition gegenüber finanzierenden Banken zu verbessern. Mit substanziellen Fortschritten in den drei Bereichen wird richtig Schwung in den Markt kommen. Und das ist auch notwendig, denn es sei daran erinnert, dass über 50 % des Endenergieverbrauchs auf Wärme entfallen und nur etwas mehr als 20 % auf Elektrizität! Der Hebel zur Einsparung von Treibhausgasen ist also bei der Wärmeer- zeugung deutlich größer!

Im Berichtsjahr haben wir unsere Strategie fortgesetzt, das Kern- geschäft durch technische Erneuerungen und Investitionen in den Gerätepark, auch durch selbst errichtete Komponenten oder Leis- tungen verbundener Unternehmen, zu stärken. Der latenten Perso- nalknappheit in Deutschland begegnen wir mit guten Kontakten

in die osteuropäischen Nachbarländer und attraktiven Konditionen, um unseren qualifizierten Facharbeiterstamm stabil zu halten und sukzessive zu erweitern. Mit weiteren Effizienzmaßnahmen wollen wir zweierlei sicherstellen: 1. das Ertragsniveau des Konzerns soll sukzessive weiter steigen, 2. durch Effizienz und die Verfügbarkeit von Kapazitäten wollen wir am strukturellen Wachstum der Geo- thermie überproportional partizipieren.

Der Ausblick auf die kommenden Quartale ist vielversprechend. Sei es in Deutschland für Erkundungsbohrungen zur Lagerung radioaktiver Abfälle, für die Sanierung von Schächten und Flächen oder für weitere Aufträge zur Erschließung geothermischer Wärme. Rund um München und in der Ostmolasse sowie in der Norddeutschen Tiefebene ist das Interesse an größeren Projekten für die Wärmeversorgung ungebrochen groß. Sei es in den Märkten in den Niederlanden und in der Schweiz, die weiterhin spannende Auftragspotenziale bieten. Viele dieser Pro-

jekte dienen der Daseinsvorsorge und werden im Rahmen langfristig gesicherter Budgets von Kommunen, Stadtwerken und privaten Investoren beauftragt. Der Auftragsbestand und die Auftragspipeline befinden sich auf einem hohen und sehr erfreulichen Niveau. Rechne- risch trägt die Auftragsreichweite die Auslastung von Mannschaften und Bohrgerät bis in das Jahr 2025. Das weitestgehend konjunktu- runabhängige und langfristige Auftragsumfeld für eine dekarbonisierte Wärmeversorgung, für die Nachsorge im Altbergbau und für die Erkundung für die Endlagerung radioaktiver Abfälle kommt dem Geschäftserfolg der Daldrup & Söhne AG entgegen. Der Vorstand der Daldrup & Söhne AG ist daher zuversichtlich, bei planmäßigem Geschäftsverlauf für das laufende Jahr 2024 eine Konzern-Gesamt- leistung von rund 47 Mio. € und eine operative EBIT-Marge für den Daldrup-Konzern zwischen 5 % bis 7 % erwirtschaften zu können.

Wir bedanken uns bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unseren Kunden und Partnern für die gute und konstruktive Zusam- menarbeit sowie den gemeinsam erreichten Erfolg. Unser Dank gilt ebenso unseren Aktionärinnen und Aktionären für das uns entgegen- gebrachte Vertrauen!

Mit freundlichen Grüßen & Glück Auf!

Oberhaching, 29. Mai 2024

Daldrup & Söhne AG

Der Vorstand

Andreas Tönies

Bernd Daldrup

(Vorstandssprecher)

(Vorstand)

Karl Daldrup

Stephan Temming

(Vorstand)

(Vorstand)

06 Geschäftsbericht 2023 Daldrup & Söhne AG Bericht des Aufsichtsrats zum Geschäftsjahr 2023

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

ZUM GESCHÄFTSJAHR 2023

Der Aufsichtsrat der Daldrup & Söhne AG hat im Geschäftsjahr 2023 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Kontroll- und Beratungsaufgaben wahrgenommen. Er hat den Vor- stand bei der Leitung und strategischen Ausrichtung des Unter- nehmens beraten und diesen bei der Führung der ihm obliegenden Geschäfte auf Basis aller bereitgestellten Informationen überwacht.

Dazu hat sich der Aufsichtsrat regelmäßig und zeitnah über den Geschäftsgang in den vier Geschäftsbereichen, zur wirtschaftlichen und regulatorischen Lage und insbesondere zur Entwicklung der Finanz- und Liquiditätssituation und zur Risikolage der Daldrup & Söhne AG und des Konzerns sowie zu aktuellen Markt- und Unter- nehmensthemen unterrichten lassen.

Dies erfolgte innerhalb und außerhalb der Aufsichtsratssitzungen durch schriftliche oder mündliche Berichte, im Rahmen von persön- lichen Gesprächen im Unternehmen, Videokonferenzen oder auch durch Telefonate. Der Aufsichtsrat erhielt zu diesem Zweck regelmäßig umfangreiche Informationen oder Unterlagen insbesondere über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie über die Auftragssituation und Projekte, wesentliche strategische Entscheidungen und erwartete Entwicklungen. Der Vorstand ist dabei seinen Informationspflichten vollumfänglich nachgekommen. Planungen sowie Abweichungen von den aufgestellten Plänen wurden im Aufsichtsrat und mit dem Vorstand intensiv diskutiert.

Chancen und Risiken der Geschäftsentwicklung waren regelmäßig Thema in den Beratungen des Aufsichtsrates. Gemäß den Geschäfts- ordnungen von Vorstand und Aufsichtsrat war der Aufsichtsrat in Entscheidungen von grundlegender Bedeutung eingebunden und konnte den Vorstand in seiner Arbeit unterstützen.

Der Aufsichtsratsvorsitzende stand auch außerhalb der Sitzungen in Kontakt mit dem Vorstand und hat sich in persönlichen Gesprächen regelmäßig über wesentliche Entwicklungen, die für die Beurteilung der Lage sowie für die operative sowie strategische Leitung des Unternehmens und des Konzerns von Bedeutung waren, informiert.

Die Schwerpunkte der Beratungen im Aufsichtsrat in allen Sitzungen des Berichtszeitraums waren unter anderem gemäß § 90 Abs. 1 Nr. 1 bis 4 Aktiengesetz: die operative Geschäftsentwicklung, die finanzielle Lage der Gesellschaft, insbesondere die jeweils aktuelle Liquiditätssituation, die Organisations- und Personalstrukturen der Daldrup-Gruppe sowie Perspektiven für die Weiterentwicklung des Daldrup-Geschäftsmodells. Das Reporting und weitere Informationen, insbesondere zur aktuellen Unternehmensentwicklung und über die planerische Entwicklung der Liquidität, hat der Aufsichtsrat regel- mäßig erhalten. Auch hat sich der Aufsichtsrat regelmäßig zu der Entwicklung der Auftragslage in den einzelnen Geschäftsbereichen, zu den Details und den Projektfortschritten in den wesentlichen Tiefengeothermie- und Spezialbohrprojekten sowie zu den internen Projekten in Kenntnis setzen und diese erörtern lassen.

SITZUNGEN UND THEMENSCHWERPUNKTE

Im Geschäftsjahr 2023 fanden fünf ordentliche Aufsichtsratssitzun- gen am 31. März, 25. Mai, 11. August, 21. September sowie am

13. Oktober statt. Neben den Aufsichtsratssitzungen erfolgten eben- falls persönliche oder telefonische Informationsaustausche. Bis auf die Aufsichtsratssitzung am 11. August und 21. September haben stets alle Aufsichtsratsmitglieder an den Sitzungen teilgenommen. An den Sitzungenen am 11. August und 21. September hat Herr Wolf- gang Bosbach nicht teilgenommen. An der Sitzung am 25. Mai waren Frau Dr. Michaela Daldrup-Arnold und Herr Wolfgang Bosbach per Video zugeschaltet. An allen anderen Sitzungen waren die Mitglieder des Aufsichtsrats persönlich anwesend. Der Aufsichtsrat hat die Ge- schäfte, die nach Gesetz und Satzung seiner Zustimmung bedurften, mit dem Vorstand erörtert, geprüft und hat diese stets einstimmig genehmigt.

In der Aufsichtsratssitzung am 31. März erörterte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand die ungeprüften, vorläufigen Jahresabschlüsse und den Konzernlagebericht zum Geschäftsjahr 2022. Der Aufsichtsrat nahm den vorgestellten, vorläufigen Jahresabschluss zur Kenntnis. Aufsichts- rat und Vorstand diskutierten darüber hinaus die Wettbewerbssituati- on auf dem deutschen und europäischen Markt sowie die zukünftige strategische Ausrichtung der Unternehmens-Gruppe.

In der Aufsichtsratssitzung am 25. Mai gab der Vorstand dem Aufsichtsrat einen Statusbericht über die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022 sowie zum Abhängig- keitsbericht anhand der zuvor vom Vorstand übersandten Unterlagen. An dieser Sitzung nahmen neben dem Vorstand die Abschlussprüfer teil. Sie erläuterten unter anderem die wesentlichen Inhalte der Prüfung zum Jahres- und Konzernabschluss und der Lageberichte zum 31. Dezember 2022 sowie die vorläufigen Prüfungshandlungen. Fragen von Aufsichtsratsmitgliedern zum Prüfungsstatus und einzel- nen Sachverhalte wurden detailliert diskutiert.

Mit Beschluss vom 31. Mai 2023 hat der Aufsichtsrat zum end- gültigen Ergebnis der Abschlussprüfung der Jahresabschlüsse und Lageberichte der Daldrup & Söhne AG sowie des Abhängigkeits-

berichts des Vorstands zum 31. Dezember 2022 nach eingehender eigener pflichtgemäßer Prüfung der ihm vorgelegten vorbezeichneten Unterlagen festgestellt, dass Einwendungen zu den Abschlüssen und Lageberichten nicht zu erheben sind. Der Aufsichtsrat billigte einstim- mig die vom Vorstand für die Gesellschaft und den Konzern vorgeleg- ten Jahresabschlüsse und Lageberichte für das Geschäftsjahr 2022 sowie den Abhängigkeitsbericht des Vorstands. Der Jahresabschluss der Gesellschaft war damit festgestellt (§ 172 Aktiengesetz).

In der dritten Aufsichtsratssitzung am 11. August 2023 diskutierte der Aufsichtsrat die allgemeine Kostensituation. Der Vorstand wurde danach u. a. gebeten, für den Aufsichtsrat eine Vorlage zu weiteren Details der Gemeinkosten zu erstellen und hierauf aufbauend Kosten- senkungspotenziale im Konzern zu identifizieren, die sich kurz- bis mittelfristig umsetzen lassen.

In der vierten Aufsichtsratssitzung am 21. September 2023 erörterte der Aufsichtsrat Vorstandsangelegenheiten und Themen zur Unterneh- mensorganisation. Es wurden Beschlüsse zur engeren, regelmäßigen Abstimmung sowie zur Einbindung in die Gespräche mit Finanzierern gefasst.

Am 13. Oktober 2023 diskutierte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand Details des per Umlaufbeschluss am 30.09.2023 gebilligten Halbjahres- Konzernabschlusses zum 30. Juni 2023 und die Geschäftsentwicklung in den ersten acht Monaten des Geschäftsjahres. Der Vorstand er- läuterte ausführlich den Stand und Details einzelner Bohrprojekte in den Geschäftsbereichen in Deutschland, Benelux und der Schweiz, einzelne betriebswirtschaftliche Kennzahlen sowie die Finanz-, Liquidi- täts- und Personalsituation. Der Aufsichtsrat ließ sich anhand der vorgelegten Unterlagen ebenfalls über die zu erwartende Entwicklung der Liquidität in den kommenden Monaten und der Auftragslage in den nächsten Quartalen, über bevorstehende Gespräche mit finanzie- renden Banken und die Liquiditätssituation der Gruppe unterrichten. Auch diskutierte er mit dem Vorstand Kosteneinsparpotenziale an- hand der vom Vorstand erstellen Informationen unter Einbezug der Tochtergesellschaften und beschloss ein Kostensenkungsprogramm.

08 Geschäftsbericht 2023 Daldrup & Söhne AG Bericht des Aufsichtsrats zum Geschäftsjahr 2023

ORGANISATION DES AUFSICHTSRATS

Dem Aufsichtsrat gehörten im Berichtsjahr - unverändert zum Vor- jahr - folgende vier Mitglieder an: Josef Daldrup (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Wolfgang Bosbach (stellv. Vorsitzender), Dr. Michaela Daldrup-Arnold und Heinz Goßheger. Alle Mitglieder des Aufsichts- rats sind bis zum Ende der ordentlichen Hauptversammlung im Jahr 2027 zu Mitgliedern des Aufsichtsrats gewählt.

Ausschüsse wurden seitens des Aufsichtsrats aus Effizienzgründen nicht gebildet. Dies gilt auch für einen Prüfungsausschuss, dessen Aufgaben unverändert vom Gesamtaufsichtsrat wahrgenommen werden. Interessenkonflikte traten bei Mitgliedern des Aufsichtsrats im Berichtszeitraum nicht auf.

PRÜFUNG DES JAHRES- UND KONZERNABSCHLUSSES FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2023

Der Vorstand hat den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2023 der Daldrup & Söhne AG nach den Regeln des Handelsgesetzbuches unter einer Going Concern-Prämisse aufgestellt. Die von der ordentlichen Haupt- versammlung am 31. August 2023 zum Abschlussprüfer gewählte Grant Thornton AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, hat den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss und den Konzern- lagebericht für das Geschäftsjahr 2023 der Daldrup & Söhne AG unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und jeweils mit dem un-eingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Aufsichtsrat hat sich von der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers und der für den Abschlussprüfer handelnden Personen überzeugt. In der Sitzung des Aufsichtsrats am 24. Mai 2024 berichtete der Abschlussprüfer über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und stand für Aus- künfte und Erläuterungen zur Verfügung.

Die Prüfungsschwerpunkte für das Geschäftsjahr 2023 lagen bei der Existenz und Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Existenz und Bewertung der unfertigen Leistungen, dem Eintritt und der Genauigkeit der Umsatzerlöse, der Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, der Vollständigkeit und Richtigkeit der vorgenommenen Konsolidierungsbuchungen. Weiteres Augenmerk wurde auf die Ordnungsmäßigkeit der Einzelabschlüsse der in den Konsolidierungskreis einbezogenen Unternehmen sowie der Übernahme der Einzelabschlüsse in den Konzernabschluss, der Vollständigkeit der Angaben im Konzernanhang sowie der Darstellung der Ge- schäftsentwicklung und der prognostizierten Angaben im Konzern- lagebericht gelegt.

Der Jahresabschluss sowie der Konzernabschluss nebst Lageberichten zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 haben allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vorgelegen. Mit Beschluss vom 29. Mai 2024 hat der Auf- sichtsrat das Ergebnis der Abschlussprüfung zur Kenntnis genommen und den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Lagebericht der Daldrup & Söhne AG zum 31.12.2023 festgestellt sowie den Konzernabschluss nebst Konzernlagebericht jeweils zum 31.12.2023 einstimmig gebilligt. Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2023 der Daldrup & Söhne AG ist damit gemäß § 172 Aktiengesetz fest- gestellt. Der Aufsichtsrat schloss sich nach kurzer Beratung dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands für die ordentliche Hauptversammlung an.

ABHÄNGIGKEITSBERICHT

Der vom Vorstand erstellte Abhängigkeitsbericht zum 31.12.2023 enthält gemäß der Prüfung durch die Wirtschaftsprüfungsgesell- schaft die vorgeschriebenen Angaben nach § 312 Abs. 1 AktG und kommt zu dem Ergebnis, dass die Daldrup & Söhne AG bei den dar- gestellten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nicht benachteiligt wurde und eine angemessene Gegenleistung erhalten hat.

Die Abschlussprüfer haben dazu den folgenden, uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt: "Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechts- geschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind, 3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen." Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht des Vorstands und den Prüfungsbericht des Abschlussprüfers seinerseits geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis der vom Aufsichtsrat durchgeführten eigenen Prüfung des Abhängigkeitsberichts sind keine Einwendun- gen gegen die Erklärung des Vorstands zum Abhängigkeitsbericht zu erheben.

Wir danken dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Daldrup & Söhne AG und der mit ihr verbundenen Unternehmen für ihren tatkräftigen Einsatz.

Oberhaching, 29. Mai 2024

Josef Daldrup

Vorsitzender des Aufsichtsrats

10 Geschäftsbericht 2023 Daldrup & Söhne AG

Die Daldrup & Söhne AG-Aktie 2023

DALDRUP-AKTIE LEGT 2023 ERNEUT ZWEISTELLIG ZU: KURSPLUS 23,2 %

Das Börsenjahr 2023 ist in vielen Märkten deutlich besser gelaufen, als Experten im Vorfeld erwartet hatten: Der deutsche Leitindex Dax hat erstmals die Marke von 17.000 Punkten überschritten und ist mit einem Jahresplus von 19 % aus dem Markt gegangen. In den USA glänzten die bekannten Indizes mit satten Kurssteigerungen und kletterten auf neue Rekordniveaus. Trotz anhaltender geopolitischer Unsicherheiten und neuer Krisenherde im Nahen und Mittleren Osten überwogen

ab dem Herbst als Kurstreiber Hoffnungen auf Zinssenkungen durch die Notenbanken. Gestützt wurde das Sentiment von einem in Teilen der Welt widerstandsfähigen Wirtschaftswachstum sowie besser als erwartet ausgefallenen Unternehmensgewinnen.

In diesem spannungsreichen Marktumfeld hat sich die Aktie der Daldrup & Söhne AG im Berichtsjahr sehr gut entwickelt und das Börsenjahr mit einem Plus von 23,2 % (Vj.: 43,7 %) abgeschlossen. Die Aktie startete mit einer Notierung von 7,42 € ins Jahr 2023, stieg bis zum 10. Mai kontinuierlich auf ihren Höchstkurs von 14,55 €. Trotz eines weiteren Zwischenhochs im Juli bei 13,50 € gab die Aktie im weiteren Verlauf des Jahres aber sukzessive bis Mitte Dezember auf ihren Jahrestiefstkurs von 6,72 € nach. Anschließend machte die Aktie bis zum Jahresende wieder Boden gut und sprang um 33,6 % auf 9,14 €. Das Daldrup-Papier schloss damit im dritten Jahr in Folge mit einem deutlichen Kursplus und entwickelte sich bisweilen sehr volatil, aber besser als die relevanten Vergleichsindices.

Die Kapitalmärkte zeigten im Berichtsjahr aufgrund der eingangs skizzierten geopolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Detail ein uneinheitliches Bild. Die Indizes der hochkapitalisierten Werte stiegen mehrheitlich an, während die Small-Cap-Indizes deutlich geringere Zuwächse verzeichneten bzw. teilweise nachgaben. Der Nasdaq 100 verbuchte ein Plus von 53,8 % (Vj.: - 33,0 %), der MSCI World Index kletterte um 21,6 % (Vj.: - 17,7 %) nach oben. In Deutschland stieg der DAX40 um 19,1 % (Vj.: - 13,8 %), der SDAX erreichte ein Plus von 15,5 % (Vj.: - 28,8 %), wohingegen der Scale30, dem die Daldrup-Aktie angehört, wie im Vorjahr (- 31,9 %) mit

15,7 % erneut deutlich nachgab. Der für die Daldrup & Söhne AG sektorspezifische Index DAXsector All Industrial legte um 19,8 % (Vj.: - 14,6 %) zu, der DAXsubsector All Renewable Energies hingegen sackte um 25,3 % (Vj.: + 12,7 %) ab.

Unterstützt haben die positive Aktienkurs-Entwicklung der Daldrup & Söhne AG Unternehmensmeldungen zu akquirierten Großaufträgen für Geothermieprojekte in Deutschland sowie der Schweiz. Die Aktienbewertung profitierte zudem wohl auch von den geo- und energiepolitischen Auswirkungen, die Kriege und geopolitische Krisen unter anderem über starke Preisschwankungen für fossile Primärenergieträger und über den politischen Druck, die Energieversorgung unabhängiger von einzelnen Lieferländern und

Energiearten aufzustellen, ausgelöst hat. Geothermie ist vor allem für die grundlastfähige Wärmeversorgung eine vielerorts verfügbare, klimafreundliche heimische Ressource. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat nach dem im November 2022 vorgestellten Eckpunktepapier Geothermie weitere Initiativen wie die Privilegierung der Geothermie oder ein Versicherungskonzept für die Fündigkeit über die KfW für die erleichterte Erschließung des Potenzials dieser Technologie angestoßen.

Die Umsätze in der Daldrup-Aktie auf den Handelsplattformen XETRA und tradegate sowie den Regionalbörsen lagen im Berichtszeitraum durchschnittlich täglich bei rund 10.600 Stück (2022: rund 8.100 Stück). Bei einem unveränderten Grundkapital von 5.989.500,00 € stieg die Marktkapitalisierung des Unternehmens mit der positiven Kursentwicklung zum Jahresende 2023 auf rund 54,7 Mio. € (Vj.: 44,3 Mio. €). Kapitalmaßnahmen hat die Daldrup & Söhne AG im Berichtsjahr nicht vorgenommen. Da das Befristungsdatum für das im Jahr 2018 von der Hauptversammlung beschlossene Bedingte und Genehmigte Kapital 2018/I im Jahr 2023 erreicht wurde, hat die Hauptversammlung 2023 der Daldrup & Söhne AG mit breiter Mehrheit den Vorstand erneut ermächtigt, sowohl das Bedingte als auch das Genehmigte Kapital bis zum 30.08.2028 gemäß Beschluss vorgenannter Hauptversammlung zu erhöhen.

Die Bewertungen und Kursziele der Analystenhäuser Pareto Securities und SMC Research lagen nach Vorlage der Konzernhalbjahreszahlen Ende September 2023 bei 14,00 € respektive 11,40 €. Die Analysten stuften die Aktie jeweils mit "Kaufen" ein. Zu den Schwerpunkten der Investor-Relations-Arbeit zählten im Berichtsjahr insbesondere Gespräche mit Investoren und Analysten zum Geschäftsgang und zur Profitabilität, zur Entwicklung des Geothermiemarktes in Deutschland und Europa sowie der Technologie zur Erschließung geothermischer Energie. Der Vorstand der Daldrup & Söhne AG nahm unter anderem am Eigenkapital Forum der Deutsche Börse AG in Frankfurt teil.

2024*

8,18 €

2023

9,14 €

2022

7,40 €

2021

5,10 €

2020

3,23 €

2019

3,73 €

2018

8,00 €

Mio. €

0

20

40

60

Grafik: Entwicklung der Marktkapitalisierung 2018 bis 2023 in Mio. € und XETRA-Schlusskurse zum 30. Dezember

*2024 bezogen auf den XETRA-Schlusskurs am 26.03.2024

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Daldrup & Söhne AG published this content on 01 June 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 01 June 2024 12:03:00 UTC.