GESCHÄFTSBERICHT 2022

AKTIENDATEN

ISIN: DE0007830572

WKN: 783057

Börsensegment: Open Market, Scale der Frankfurter Wertpapierbörse

Indices: Scale All Share, DAXsector All Industrial, DAXsubsector All Renewable Energies

Auswahlindex: Scale30

Anzahl Aktien: 5.989.500

Börsenkürzel: 4DS

Ende des Geschäftsjahres: 31. Dezember

AKTIONÄRSSTRUKTUR

ZUM 31. DEZEMBER 2022

FAMILIE DALDRUP: 58,43 %

FREE FLOAT:

41,57 %

DALDRUP-KONZERN IM ÜBERBLICK

2022

2021

Gesamtleistung

36,5

Mio. €

44,9

Mio. €

- 18,7 %

EBITDA

4,2

Mio. €

3,9

Mio. €

+ 7,7 %

EBIT

1,8

Mio. €

1,6

Mio. €

+ 12,5 %

Konzernjahresüberschuss

0,9

Mio. €

0,8

Mio. €

+ 12,5 %

Bilanzsumme

40,2

Mio. €

38,6

Mio. €

+ 4,1 %

Konzern-Eigenkapitalquote

49,7 %

49,3 %

+ 0,8 %

Mitarbeitende

 125

130

- 3,8 %

Auftragsbestand

33,2 Mio. € (Mitte Mai 2023)

20,2 Mio. € (März 2022)

+ 64,4 %

Relevantes Marktvolumen

203 Mio. € (April 2023)

104 Mio. € (März 2022)

+ 95,2 %

04 Vorwort des Vorstands

06 Bericht des Aufsichtsrats zum Geschäftsjahr 2022

10 Daldrup & Söhne AG-Aktie 2022

KONZERNLAGEBERICHT für das Geschäftsjahr 2022

14 A. Daldrup-Konzern - Geschäftstätigkeit, Wettbewerbsposition und Rahmenbedingungen

36 B. Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

44 C. Risiko- und Chancenbericht

54 D. Prognosebericht

57 E. Angaben zu eigenen Anteilen gem. § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG

KONZERNABSCHLUSS für das Geschäftsjahr 2022

62 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

64 Konzernbilanz

66 Konzerneigenkapitalspiegel

68 Konzern-Kapitalflussrechnung

70 Konzern-Anhang

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES

UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

95 Finanzkalender

Investor Relations Kontakt

Impressum

Wir weisen darauf hin, dass bei Verwendung gerundeter Beträge oder Prozentangaben aufgrund kaufmännischer Rundung Rundungsdifferenzen auftreten können.

04 Geschäftsbericht 2022 Daldrup & Söhne AG

Vorwort des Vorstands

VORWORT DES VORSTANDS

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren,

in einem turbulenten Geschäftsjahr 2022 hat die Daldrup & Söhne AG bei guter Auslastung in allen Geschäftsbereichen trotz aller geo- und energiepolitischen Herausforderungen ein robustes Ergebnis erzielt.

Das operative Konzern-EBIT ist gegenüber dem Vorjahr erfreulich um 0,2 Mio. € auf 1,8 Mio. € gestiegen. Das EBIT entspricht einer Marge von 5,0 % der Gesamtleistung und liegt damit im Prognosebereich.

Die Gesamtleistung blieb mit 36,5 Mio. € rund 5 Mio. € unter der Prognose, da umsatztreibende, aber margenschwache Leistungen von Subunternehmern, im Wesentlichen nicht wie seinerzeitig geplant, anfielen. Der Umsatz summierte sich auf 38,2 Mio. € nach 78,1 Mio. € im Vorjahr. Der Konzernjahresüberschuss ist mit 0,9 Mio. € zum zweiten Mal in Folge positiv. Die Eigenkapitalquote im Konzern beträgt komfor- table 49,7 % der Bilanzsumme.

Im Berichtsjahr haben wir das Kerngeschäft durch technische Erneue- rungen und Erweiterungen im Gerätepark gestärkt. Damit wollen wir - auch vor dem Hintergrund weiterhin knapper Personalressourcen - die Effizienz unserer Bohrtätigkeiten erhöhen. Wir haben ebenfalls weiter in den Ausbau effizienterer Organisationsstrukturen und Controlling-Anwendungen zur Verbesserung der Projektsteuerung und des Kostenmanagements investiert. Mit den bereits vollzogenen Maß- nahmen und den angestoßenen weiteren Projekten zur Effizienzstei- gerung sehen wir uns trotz volatiler Projektverläufe auf gutem Weg, das Ertragsniveau des Konzerns sukzessive weiter erhöhen zu können.

Im Berichtszeitraum lief das operative Bohrdienstleistungsgeschäft in allen Geschäftsbereichen erwartungsgemäß stabil. So haben wir in der Schweiz für zwei Auftraggeber je eine Geothermiebohrung niedergebracht. Für die Schweizer Salinen AG haben wir zehn Produk- tionsbohrungen für die Salzgewinnung abgeteuft. In Deutschland be- gannen wir für die Hamburger Energiewerke eine Erkundungsbohrung für einen Aquiferspeicher. Für die Stadt Frankfurt am Main führen wir eine Erkundungsbohrung aus, die Erkenntnisse zum geothermischen Potenzial des Untergrundes der energiehungrigen Mainmetropole bringen werden. In der flachen Geothermie treiben die Wärmepum- peninitiative sowie das derzeit diskutierte Gebäudeenergiegesetz, nach dem 65 % der neu eingebauten Heizungen durch Erneuerbare Energie betrieben werden sollen, den Geschäftsbereich.

Der Ausblick auf die kommenden Quartale ist vielversprechend. Per Mitte Mai weist unser Auftragsbestand im Konzern mit 33,2 Mio. € ein zufriedenstellendes Niveau auf. Rechnerisch trägt die Auftrags- reichweite die Auslastung von Mannschaften und Bohrgerät somit bis in das Jahr 2024.

Die Notwendigkeit zur Wärmewende ist endgültig in der Politik und bei kommunalen Trägern und Industrieunternehmen angekom- men. Hohe und volatile Energiepreise, die Unsicherheit über die Verfügbarkeit von Roh- und Brennstoffen sowie die ambitionierten Klimaziele zur Dekarbonisierung der Energieversorgung haben zu einem Umdenken geführt. Dort, wo die geologischen Verhältnisse im tiefen Untergrund die Möglichkeit bieten, geothermische Aquifere zu erschließen und nutzbar zu machen, werden mit Nachdruck Initiativen gestartet, Ausschreibungen veröffentlicht und Aufträge vergeben. Die Daldrup & Söhne AG hat in den drei geothermisch attraktiven Ge- bieten in Deutschland, dem Molassebecken rund um München, dem Oberrheingraben und der Norddeutschen Tiefebene bereits zahlreiche Referenzprojekte aufzuweisen. Wir sind ein gesuchter Know-how- Träger und geschätzter Bohrdienstleister.

Wir haben zudem den Eindruck, dass das Potenzial der Geothermie als Leistungsträger für die Wärmewende auch auf höchster politischer Ebene inzwischen verstanden wird. So hat Bundeskanzler Olaf Scholz im April das Erdwärme-Heizwerk in Schwerin besucht. Die Förder- und Re-Injektionsbohrungen hat die Daldrup & Söhne AG abgeteuft. Weiter sagte Scholz im Rahmen seines Kenia-Besuchs, dass "Geothermie an viel mehr Stellen in Deutschland möglich ist, als viele heute denken". "Denn Deutschland…", so der Bundeskanzler, "hat viele Gegenden und Landschaften, in denen Geothermie gute, natürliche Voraussetzun- gen hat". Die Daldrup & Söhne AG wird das konstruktiv unterstützen. Um das bisher ungenutzte Ausbaupotenzial tiefengeothermischer Wär- me zu erschließen, müssen von der Politik aber dringend regulatorische und rechtliche Hürden abgebaut werden. Dazu zählen, dass Genehmi- gungsverfahren schneller durchlaufen werden können und Garantien die Fündigkeitsrisiken absichern.

Immerhin hat im November 2022 das Bundeswirtschaftsministerium mit dem Eckpunktepapier "Geothermie für die Wärmewende" erste konkretere Leitlinien veröffentlicht. Die Geothermie zählt für das BMWK zu den Schlüsseltechnologien, um Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme versorgungssicher, wirtschaftlich und dezentral zu erzeugen. Mit acht Maßnahmen soll die Branche unterstützt wer- den, das Potenzial der Geothermie zügig zu heben und Investitionen erleichtern. Ziel ist es, die derzeit noch zu über 75 % aus Erdgas, Öl und Kohle erzeugte Wärme bis zum Jahr 2030 wenigstens zur Hälfte zu dekarbonisieren. Nach früheren Angaben des Forschungsministeriums sollen bis 2030 mindestens 100 zusätzliche tiefe Geothermieprojekte angestoßen werden. Der Ersatzbedarf insbesondere für das importierte Erdgas ist enorm.

Das weitestgehend konjunkturunabhängige, langfristig ausgelegte Auftragsumfeld für eine dekarbonisierte Wärmeversorgung kommt dem Geschäftserfolg der Daldrup & Söhne AG auch in einem all- gemein verschlechterten konjunkturellen Umfeld entgegen. Viele dieser Projekte dienen der Daseinsvorsorge und werden im Rahmen langfristig gesicherter Budgets von Kommunen, Stadtwerken und privaten Investoren beauftragt. Allerdings können höhere Material- und Energiepreise auch unsere Erfolgsrechnung beeinflussen.

Zwischenzeitlich wächst unser Fundus für weitere Bohraufträge in mittelgroßen und großen Geothermieprojekten. Rund um München und in der Ostmolasse ist das Interesse auch an größeren Projekten für die Strom- und Wärmeversorgung weiterhin hoch. Ein Beispiel ist der im Januar von der MTU Aero Engines AG an uns erteilte Generalunternehmerauftrag zur Erstellung einer geothermischen Dublette mit Errichtung des Bohrplatzes am Standort München. MTU wird die geothermische Energie als Prozess- und Raumwärme in den Betriebsgebäuden einsetzen und damit bis zu 88 % der heute noch fossilen Energieträger einsparen können. Kommunen und Stadtwerke in Norddeutschland wollen ebenfalls ihre Nah- und Fernwärmenetze mit geothermischer Energie ausbauen. Die Auftragspipeline als Kenn- zahl perspektivischer Auftragsvolumina entwickelt sich vor diesem

Hintergrund positiv und erreicht zu Ende April 2023 einen Stand von rund 203 Mio. €. Der Vorstand der Daldrup & Söhne AG ist zuversicht- lich, weitere Projekte in allen Geschäftsbereichen akquirieren und abarbeiten zu können, sodass er bei planmäßigem Geschäftsverlauf für das laufende Jahr 2023 von einer Konzern-Gesamtleistung von rund 41 Mio. € und einer operativen EBIT-Marge für den Daldrup- Konzern zwischen 3,0 % bis 5,0 % ausgeht.

Wir bedanken uns bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unseren Kunden und Partnern für die gute Zusammenarbeit und den gemeinsam erreichten Erfolg. Unser Dank gilt ebenso unseren Aktio- närinnen und Aktionären für das uns entgegengebrachte Vertrauen.

Mit freundlichen Grüßen & Glück Auf!

Oberhaching, 30. Mai 2023

Daldrup & Söhne AG

Der Vorstand

Andreas Tönies

Bernd Daldrup

(Vorstandssprecher)

(Vorstand)

Karl Daldrup

Stephan Temming

(Vorstand)

(Vorstand)

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Daldrup & Söhne AG published this content on 01 June 2023 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 01 June 2023 06:44:12 UTC.