FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Rekordtief vom Vortag läuft in den Aktien von Curevac am Mittwoch ein Stabilisierungsversuch. Mit 3,96 Euro setzten sich die Papiere des Impfstoffherstellers inzwischen um fast 28 Prozent vom Rekordtief vom Dienstagnachmittag ab.

Der Grund für den Kurseinbruch am Vortag: Das Bundespatentgericht hatte ein grundlegendes Corona-Impfstoffpatent der Tübinger für nichtig erklärt, und damit einer Klage des Mainzer Konkurrenten Biontech stattgegeben.

Aus Sicht des Analysten Umer Raffat von Evercore ISI ist dies zwar ein schwerer Schlag, gerade nach zunächst positiven Signalen des Gerichts. Es sei aber die erste von mehreren Entscheidungen, betonte er. Derzeit laufen laut Curevac-Angaben nämlich außerdem Verfahren zu sieben weiteren Curevac-Schutzrechten in Deutschland, die sowohl grundlegende als auch Covid-19-spezifische mRNA-Innovationen beträfen.

Curecav hatte bereits eine Berufung angekündigt, für die Raffat angesichts der anfänglichen Meinung der Richter eine recht gute Grundlage sieht. Zudem sei die Aussagekraft für die anderen Verfahren "bestenfalls moderat", für den Fall in den USA wahrscheinlich nur minimal, da US-Gerichte sich in der Regel wenig um Entscheidungen europäischer Gerichte kümmerten. Das größte Problem sieht Raffat zunächst im Unsicherheitsfaktor, da die anderen Entscheidungen im kommenden Jahr noch lange auf sich warten ließen.

Am Vortag hatte bereits Analystin Eliana Merle von der schweizerischen Großbank UBS betont, dass es sich bei dem für nichtig erklärten Patent nur um ein Patent von vielen handele. Der langfristige Wert der mRNA-Plattform von Curevac werde beim gegenwärtigen Kursniveau nicht angemessen gewürdigt./ag/ajx/mis