FRANKFURT (Dow Jones)--Der Vorstandschef des Autozulieferer Vitesco Technologies, Andreas Wolf, rechnet mit einem rasant wachsenden Geschäft mit der Technik für E-Autos. "Wir rechnen damit, dass es sich mittelfristig von 400 Millionen Umsatz 2020 auf 2 Milliarden Euro verfünffacht", sagte er der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Vitesco ist das ehemalige Antriebstechnikgeschäft von Continental, das in diesem Monat an die Börse gehen wird.

Es gebe Unternehmensteile, deren Umsätze runtergefahren würden - mechanische Produkte, die am Verbrennungsmotor hängen, wie etwa Turbolader oder Einspritzanlagen für Dieselmotoren - aber der weitaus größere Teil sei sehr zukunftsträchtig, so Wolf. Ein großer Teil der Umsätze entfalle zum Beispiel auf die elektronische Motorsteuerung von Verbrennungsmotoren. Diese Mitarbeiter könne man eins zu eins einsetzen für Antriebssteuergeräte von batterieelektrischen Fahrzeugen.

Im vergangenen Jahr seien etwa 2 Milliarden Euro Umsatz, also ein Viertel der Gesamterlöse, entfallen, weil Produkte nicht auf das E-Auto umgestellt werden könnten. Dieses Geschäft werde schrittweise zurückgefahren. Vitesco werde aber trotz dieser Einbußen wachsen, denn man erwarte, dass diese Rückgänge durch neues Geschäft mit Komponenten für Elektroautos mehr als wettgemacht werden könnten. Dies könne schon jetzt gelingen. Vitesco solle nicht kleiner sein in der Zukunft, sondern größer als heute.

Bereits 2030 werde Vitesco den Großteil des Geschäfts mit der Elektromobilität machen. Die Dynamik habe sich in den vergangenen 12 Monaten extrem beschleunigt, etwa dadurch, dass Staaten Zeitpunkte gesetzt haben, ab denen keine Neuwagen mit Verbrenner mehr verkauft werden dürfen.

Im Moment sehe man zwar einen gewissen Insourcing-Hype, aber das werde sich längerfristig wieder normalisieren, erwartet Wolf. Vitesco und auch andere Zulieferunternehmen bekämen durch den Wechsel zur Elektromobilität sehr viel Raum für Wachstum.

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September 05, 2021 10:48 ET (14:48 GMT)