--Umsatz und Marge im 3. Quartal besser als erwartet

--Höhere Verkaufspreise greifen, leichte Entspannung bei Rohstoffkosten

--Umsatz- und Margen-Prognose für 2022 bekräftigt, bei Cashflow etwas pessimistischer

(NEU: weitere Details, Marktreaktion)

Von Markus Klausen

FRANKFURT (Dow Jones)--Continental hat im dritten Quartal bei steigenden Umsätzen operativ mehr verdient als im Vorjahr und als Analysten im Konsens erwartet hatten. Die hohen Kosten, die zuletzt im Autozuliefergeschäft massiv belastet haben, konnte der DAX-Konzern zunehmend dank höherer Verkaufspreise ausgleichen. Den Ausblick für das Gesamtjahr für Umsatz und operative Marge bekräftigte das in Hannover ansässige Unternehmen.

In den drei Monaten per Ende September stieg der Umsatz um 29 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro. Operativ (EBIT) kletterte der bereinigte Gewinn sogar um knapp die Hälfte auf 605 Millionen Euro. Die entsprechende Marge lag mit 5,8 Prozent über dem Vorjahr von 5,2 Prozent. Analysten hatten beim Umsatz mit einem geringeren Zuwachs und nur mit einer stabilen Rendite gerechnet.

Rückenwind erhielt der Konzern auch von höheren Abrufen der Autohersteller. Insgesamt hat sich die Versorgung mit Halbleitern verbessert, die vor allem Anfang 2022 die Produktionszahlen noch erheblich begrenzt haben. Dieser Trend sollte anhalten: "Die Versorgungslage wird sich nächstes Jahr weiter verbessern", sagte Conti-Finanzvorstand Katja Dürrfeld im Interview mit Dow Jones Newswires. Bei einzelnen Chip-Familien werde es aber auch 2023 noch Engpässe geben.


   Verlust wegen höheren Zinsen 

Unter dem Strich fuhr der Konzern in den drei Monaten per Ende September aber einen Verlust von 211 Millionen nach einem Gewinn von 309 Millionen Euro im Vorjahr ein. Grund ist das gestiegene Zinsniveau, weshalb eine Wertminderung auf den Firmenwert im Bereich Automotive von 498 Millionen Euro anfiel.

"Wir haben im abgelaufenen Quartal im Automotivebereich eine deutliche Verbesserung unseres bereinigten operativen Ergebnisses erreicht", zeigte sich CEO Nikolai Setzer zufrieden. "Angesichts des herausfordernden Umfelds ist das Erreichen unseres, für das dritte Quartal prognostizierten Ergebnisses gut - gleichwohl entspricht das finanzielle Ergebnis nicht unseren selbst gesteckten Mittelfristzielen", ergänzte der Manager.


   Entspannung bei Kautschukpreisen 

Belastet wird Conti nach wie vor von hohen Energiepreisen. Die teils heftigen Anstiege bei Rohstoffen haben sich dagegen teilweise relativiert. Bei Naturkautschuk habe es etwa zuletzt eine Erholung bei den Preisen gegeben, so CFO Dürrfeld. Angesichts der langen Lieferzeiten wirke sich das aber aktuell noch nicht aus, sondern wohl erst 2023.

Für das laufende Gesamtjahr rechnet Conti weiterhin mit einem Konzernumsatz von rund 38,3 Milliarden bis 40,1 Milliarden Euro. Die bereinigte EBIT-Marge soll zwischen 4,7 bis 5,7 Prozent liegen. Vergangenes Jahr hatte Conti einen Umsatz von 33,77 Milliarden Euro erzielt, die bereinigte Marge lag bei 5,6 Prozent. Beim bereinigten Free Cashflow ist Conti mit rund 600 Millionen bis 800 Millionen Euro etwas pessimistischer - bisher waren an der Obergrenze der Bandbreite noch 1,0 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.

Kontakt zum Autor: markus.klausen@dowjones.com

DJG/kla/jhe

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November 10, 2022 05:08 ET (10:08 GMT)