Continental : sieht auch 2020 keine Erholung der Autokonjunktur
Am 12. November 2019 um 08:39 Uhr
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Der Autozulieferer Continental erwartet nach dem verhagelten Ergebnis in diesem Jahr auch im kommenden Jahr keine Erholung der Autokonjunktur.
"Im besten Fall sehen wir in 2020 weltweit eine Seitwärtsentwicklung der Automobilproduktion", erklärte Finanzvorstand Wolfgang Schäfer am Dienstag in Hannover. Aber auch ein Rückgang sei möglich. Für das Schlussquartal 2019 rechnet der Dax-Konzern mit sinkenden Produktionsraten in den drei wichtigen Weltregionen China, Europa und Nordamerika.
Von Juli bis September rutschte der weltweit drittgrößte Zulieferer wegen hoher Abschreibungen auf Firmenwerte mit fast zwei Milliarden Euro vor Steuern und Zinsen tief in die roten Zahlen. Vor Jahresfrist hatte Conti noch einen operativen Gewinn von 851 Millionen Euro verbucht. Der Konzernumsatz kletterte um rund drei Prozent auf 11,1 Milliarden Euro.
Die Niedersachsen hatten bereits Ende Oktober Eckdaten ihrer Zwischenbilanz veröffentlicht und dabei auch für das Gesamtjahr einen Nettoverlust angekündigt. Das Management rechnet nicht damit, dass sich die weltweite Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen in den kommenden fünf Jahren beleben wird und schreibt deshalb 2,5 Milliarden Euro ab. Zudem schlagen erste Kosten für das eingeleitete Sparprogramm zu Buche.
Die Firma Continental AG ist auf Konzipierung, Herstellung und Vertrieb von Reifen und Automobilausstattung spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Automobil-Systeme (49%): Basisbremsen (weltweit Nr. 1), elektronische Bremskreise (weltweit Nr. 2), Karosserie-Komponenten, Steuersysteme, usw.;
- Reifen (33,4%): Reifen für Automobile, Zweirädernfahrzeuge, Leichtlaster, Lastwagenindustrielle, landwirtschaftliche Fahrzeuge, usw.;
- technische Elastomere (17,6%): Gummiwaren (Keilriemen, Rohre und Schläuche), Kunststoffe für die Automobil-, Eisenbahn- und Bergbauindustrie, usw.
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (19,1%), Europa (29,4%), Nordamerika (26,6%), Asien (20,7%) und andere (4,2%).