"Es ist beabsichtigt, das Werk bis Ende 2021 zu schließen", sagte ein Sprecher am Dienstag. Dazu liefen Gespräche mit der Arbeitnehmervertretung. Als Grund nannte der Dax-Konzern aus Hannover eine rückläufige Marktentwicklung bei Pkw-Reifen. Das Personal solle "so sozialverträglich wie möglich" abgebaut werden, Kündigungen seien aber nicht ausgeschlossen. Die Gewerkschaften kündigten Widerstand an.

"Der Kahlschlag im Rubber-Geschäft ist weder mit der Transformation der Autoindustrie zu begründen, noch mit der Corona-Krise", sagte Francesco Grioli, Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der IG BCE und des Aufsichtsrats von Continental. Christiane Benner von der IG Metall und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende von Conti kritisierte die Ankündigung als kurzsichtige Antwort auf wirtschaftliche Probleme. Der Betriebsrat geht davon aus, dass Conti die Produktion an Niedriglohnstandorte im Ausland verlagern will.

Conti hatte erst Anfang September sein Sanierungsprogramm erweitert und stellt weltweit 30.000 Arbeitsplätze zur Disposition, davon 13.000 in Deutschland. Darin sind die Mitarbeiter in Aachen enthalten. Über die Pläne, das Reifenwerk zu schließen, hatte Conti aber noch nicht informiert.