Conti schreibt vorerst weiter Verlust - laufendes Geschäft stabiler
Am 11. November 2020 um 08:32 Uhr
Teilen
HANNOVER (awp international) - Der teure Konzernumbau und die trüben Aussichten für die weltweite Fahrzeugproduktion halten Continental vorerst in den roten Zahlen - trotz Corona-Krise läuft das Tagesgeschäft aber wieder besser. Wie der Autozulieferer am Mittwoch bei der Vorlage seiner vollständigen Zahlen zum dritten Quartal mitteilte, lag der Nettoverlust im Zeitraum zwischen Juli und September bei knapp 720 Millionen Euro. Im zweiten Jahresviertel hatte das Dax-Unternehmen aus Hannover ein Minus von 741,1 Millionen Euro verbucht.
Gleichzeitig ging es im laufenden Betrieb nach dem Einbruch im Frühjahr infolge der Viruskrise aufwärts: Es gelang Conti, den Fehlbetrag vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten von 634 Millionen Euro auf zuletzt plus 832 Millionen Euro zu drehen. "Wir haben uns im dritten Quartal operativ beachtlich gut geschlagen", erklärte Vorstandschef Elmar Degenhart. "In einem weiter schwierigen Marktumfeld zeigen wir damit eine mehr als zufriedenstellende Leistung." Auch der Umsatz liegt derzeit aber noch deutlich unter dem Vorjahresniveau.
Ein Grund für die anhaltenden Belastungen sind hohe Abschreibungen und die Umbaukosten. Conti will Tausende Jobs um- oder abbauen, die Bekämpfung der Corona-Rückgänge mischt sich mit dem Strukturbruch in der gesamten Autoindustrie./men
Die Firma Continental AG ist auf Konzipierung, Herstellung und Vertrieb von Reifen und Automobilausstattung spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Automobil-Systeme (49%): Basisbremsen (weltweit Nr. 1), elektronische Bremskreise (weltweit Nr. 2), Karosserie-Komponenten, Steuersysteme, usw.;
- Reifen (33,4%): Reifen für Automobile, Zweirädernfahrzeuge, Leichtlaster, Lastwagenindustrielle, landwirtschaftliche Fahrzeuge, usw.;
- technische Elastomere (17,6%): Gummiwaren (Keilriemen, Rohre und Schläuche), Kunststoffe für die Automobil-, Eisenbahn- und Bergbauindustrie, usw.
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (19,1%), Europa (29,4%), Nordamerika (26,6%), Asien (20,7%) und andere (4,2%).