ZÜRICH (dpa-AFX) - Eine 2019 schwächer erwartete weltweite Autoproduktion und die mit den Megatrends in der Branche einhergehenden Risiken belasten nach Ansicht der Schweizer Großbank UBS den Zulieferer Continental. Analyst David Lesne stufte daher in einer am Donnerstag vorliegenden Studie die Conti-Aktie von "Buy" auf "Neutral" ab. Zugleich senkte er das Kursziel kräftig von 205 auf 130 (aktueller Kurs: 128,50) Euro. Nachdem die Aktie 2018 tief gefallen sei, schätzt er das Verhältnis von Chancen zu Risiken als ausgewogen ein.

"Wir haben unseren Ausblick auf die globale Autoproduktion von plus 1,7 Prozent auf plus 0,3 Prozent gesenkt", schrieb Lesne. Für Conti rechnet er daher nach einem Umsatzanstieg 2018 aus eigener Kraft um 4 bis 5 Prozent in der Sparte Autos nur noch mit einem Plus von 2,7 Prozent. Gegen einen Kauf der Continental-Aktie sprächen außerdem eine leicht rückläufige Profitabilität und eine mögliche Verzögerung beim Börsengang der Antriebssparte Powertrain.

Zugleich ist der UBS-Analyst inzwischen auch vorsichtiger hinsichtlich der Risiken, die mit den Megatrends in der Autoindustrie - der Digitalisierung, der Elektromobilität oder auch dem veränderten Kundenverhalten - einhergehen. Hier sei der nach Umsatz weltweit drittgrößte Autozulieferer und Reifenhersteller unterschiedlich aufgestellt. Unter anderem hohe Investitionen und starker Wettbewerb dürften das Ertragspotenzial begrenzen.

Mit Blick auf den Bereich elektrische Antriebssysteme sei Contis Wettbewerbsposition unklar, während das Unternehmen im Bereich Fahrerassistenzsysteme über ein hohes Maß an vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsstufen innerhalb des Konzerns verfüge.

Mit der Einstufung "Neutral" geht die UBS davon aus, dass die Gesamtrendite der Conti-Aktie (Kursgewinn plus Dividende) auf Sicht von zwölf Monaten um bis zu sechs Prozent über oder unter der von der UBS erwarteten Marktrendite liegt./ck/men/mis

Analysierendes Institut UBS.

Veröffentlichung der Original-Studie: 09.01.2019 / 14:29 / GMT Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 10.01.2019 / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / GMT