Halbjahresfinanzbericht
1. Januar - 30. Juni 2021
Finanzkennzahlen Q2/2021
- Konzernumsatz bei 241 MEUR und damit + 34 % über Vorjahresquartal
- Sehr gutes organisches Wachstum mit 10,1 %, ohne Telematikinfrastruktur bei 5,6 %
- Anteil der wiederkehrenden Umsätze bei 67 %
- Bereinigtes EBITDA steigt um 14 % auf 51 MEUR
- EBITDA Rendite mit 21 % unter Vorjahresquartal aufgrund von Wachstumsinvestitionen
- Free Cashflow bei - 6 MEUR im Quartal, bei starkem Halbjahr mit 65 MEUR (Vorjahresquartal: - 3 MEUR, Vorjahreshalbjahr: 48 MEUR)
- Bereinigtes Ergebnis je Aktie bei 0,43 EUR (Vorjahresquartal: 0,38 EUR)
- Prognose für das Gesamtjahr 2021 bestätigt
Finanzkennzahlen
01.04.- | 01.04.- | Verände- | 01.01.- | 01.01.- | Verände- | |
TEUR | 30.06.2021 | 30.06.2020 | rung | 30.06.2021 | 30.06.2020 | rung |
Umsatz | 240.827 | 179.880 | + 34% | 469.765 | 363.023 | + 29% |
Wiederkehrender Umsatz in % | 67% | 69% | - 2 ppt | 68% | 68% | +0 ppt |
Organisches Wachstum in % | 10% | - 6% | +16 ppt | 7% | - 2% | +9 ppt |
EBITDA bereinigt | 51.034 | 44.637 | + 14% | 97.565 | 88.114 | + 11% |
EBITDA bereinigte Marge | 21% | 25% | - 4 ppt | 21% | 24% | - 3 ppt |
EPS bereinigt (EUR) - verwässert | 0,43 | 0,38 | + 13% | 0,76 | 0,72 | + 6% |
CAPEX | 13.573 | 13.512 | + 0% | 26.987 | 28.193 | - 4% |
Free Cashflow | - 5.774 | - 3.227 | + 79% | 64.631 | 47.811 | + 35% |
Anzahl im Umlauf befindlicher Aktien ('000) | 52.735 | 53.735 | - 2% | 52.735 | 53.735 | - 2% |
CompuGroup Medical SE & Co. KGaA Halbjahresfinanzbericht 2021
Zwischenlagebericht
HINWEISE
Sofern nicht anders vermerkt, beziehen sich alle Angaben und Erläuterungen dieses Berichts auf das zweite Quartal 2021 und 2020, d. h. den Dreimonatszeitraum 1. April - 30. Juni (Q2) und alle prozentualen Veränderungen auf den jeweiligen Vorjahresvergleich. Aufgrund von Rundungen können sich im vorliegenden Bericht bei Summenbildungen und bei der Berechnung von Prozentangaben geringfügige Abweichungen ergeben.
GESCHÄFTSVERLAUF - WESENTLICHE EREIGNISSE
COVID-19-Pandemie
Unverändert stehen Schutzmaßnahmen und Aktivitäten für unser Mitarbeiter und Kunden im Vordergrund unseres Handelns im Rahmen der COVID-19-Pandemie. Die CompuGroup Medical unterstützt dabei unsere Kunden indirekt oder direkt die Herausforderungen der Pandemie zu bewältigen.
Mittelfristig sehen wir unverändert erhöhte Wachstumschancen durch die aufgrund der Pandemie gestiegene nachhaltige Bereitschaft zur Nutzung von Lösungen der digitalen Vernetzung im Gesundheitswesen aus.
eImpfnachweis in Deutschland
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat Ende Mai eine Ausschreibung zur Erstellung eines Zertifikatsmoduls für Primärsysteme zur Ausstellung von COVID-19 Zertifikaten veröffentlicht. Die CGM, die mit Ihren Arztinformationssystemen in Deutschland über 60.000 Ärzte betreut, hat für ihre Arztinformationssysteme dieses Modul im Juni 2021 umgesetzt und für alle Ärzte kostenlos bereitgestellt. Die Patientinnen und Patienten können diese COVID-19 Zertifikate dann mit Hilfe eines QR Codes auf einer vom Bundesgesundheitsministerium in Auftrag gegebenen App, wie zum Beispiel der Corona-Warn-App, einsehen.
ePA in Deutschland
Die elektronische Patientenakte (ePA) wurde bereits seit Jahresbeginn auf Kassenseite vorangebracht, indem den Versicherten eine Akte zur Verfügung gestellt wurde. Die Arztinformationssysteme der CGM unterstützen die Befüllung der ePA mit dem Quartalsupdate im Juni/ Juli. Das Modul erlaubt eine einfache Datenübermittlung aus dem Arztinformationssystem in die ePA, eine Ansicht der freigegebenen Dokumente und auch einen Datentransfer aus der ePA in die Karteikarte des Arztinformationssystems.
Positive Geschäftsentwicklung bei den Krankenhausinformationssystemen
Das HIS Segment verzeichnete im abgelaufenen Quartal eine sehr positive Geschäftsentwicklung in Bezug auf den weiteren Rollout von CGM Clinical. Darüber hinaus sorgt das Krankenhauszukunftsgesetz für positives Momentum mit zahlreichen Kundenkontakten-, projekten und zahlreichen Aufträgen. Mit dem Kantonspital Graubünden in der Schweiz und weiteren 10 Krankenhäusern in Spanien in der Region Murcia wurden weitere Neukunden gewonnen.
Telematikinfrastruktur
Im JulihatdieCompuGroupMedicalvondergematikdieZulassung für dieKoCoBox MED+alsKonnektorfürdieelektronischePatientenakte (ePA) erhalten. Nach Einspielen des ePA-Upgrades unterstützt die KoCoBox MED+ die Anwendung elektronische Patientenakte und die Komfortsignatur bei allen Anwendern, die über die KoCoBox MED+ an die Telematikinfrastruktur angebunden sind. Der Rollout wird im zweiten Halbjahr erfolgen und ermöglicht den nächsten wichtigen Digitalisierungsschritt in der Gesundheitsversorgung.
Bis zum Ende des zweiten Quartals wurden ca. 9.000 Installationen des KIM-Moduls (Kommunikation im Medizinwesen) durchgeführt. KIM ermöglicht eine barrierefreie, sichere und vertrauliche Kommunikation zwischen allen Leistungserbringern, Leistungserbringerinstitutionen und Kostenträgern im deutschen Gesundheitswesen.
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Zusätzliches Wachstum durch Akquisitionen
Im Juni hat die CompuGroup Medical die VISUS Health IT GmbH, einen der führenden Anbieter für Bildarchivierungs- und Kommunikationssysteme (Picture Archiving and Communication System - kurz PACS) sowie Healthcare Content Management in Deutschland, erworben. Die Hauptprodukte der VISUS Gruppe sind JiveX Enterprise PACS, eine führende PACS-Lösung für Krankenhäuser und ambulante Einrichtungen, JiveX Healthcare Content Management, eine hochmoderne herstellerneutrale Archivlösung, und JiveX Healthcare Connect, eine Kommunikationslösung für medizinische Daten. Die VISUS Gruppe zählt heute mehr als 1.500 Einrichtungen im stationären und im ambulanten Bereich zu ihren Kunden.
Der im März angekündigte Erwerb der Aatlanta Gruppe in Frankreich wurde Ende Juni 2021 vollzogen. Die Aatlanta Gruppe ist ein Software-Anbieter für administratives und medizinisches Management für Fachkräfte im Gesundheitswesen.
Die weiteren Unternehmenserwerbe werden in den Erläuterungen im Kapitel Unternehmenserwerbe und -veräußerungen näher beschrieben.
Aktienrückkauf
Vom 26. Februar bis 29. April 2021 hat die CompuGroup Medical ein Aktienrückkaufprogramm durchgeführt. Der Rückkauf von Aktien über die Börse (Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse) wurde durch eine mandatierte Wertpapierbank durchgeführt. Damit machte CompuGroup Medical von der durch die Hauptversammlung am 15. Mai 2019 erteilten Ermächtigung zum Rückerwerb eigener Aktien Gebrauch. Insgesamt wurden im Zeitraum 26. Februar bis 29. April 2021 1.000.000 Aktien zu einem durchschnittlichen Kurs von EUR 71,25 zurückgekauft.
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Fortsetzung Zwischenlagebericht
ERGEBNISENTWICKLUNG IM KONZERN
01.04.- | 01.04.- | 01.01.- | 01.01.- | |
TEUR | 30.06.2021 | 30.06.2020 | 30.06.2021 | 30.06.2020 |
Umsatzerlöse | 240.827 | 179.880 | 469.765 | 363.023 |
Aktivierte Eigenleistungen und Sonstige Erträge | 13.316 | 12.141 | 23.580 | 21.936 |
Aufwendungen für bezogene Waren | ||||
und Dienstleistungen | - 43.028 | - 29.927 | - 84.480 | - 62.096 |
Personalaufwand | - 122.269 | - 89.981 | - 236.750 | - 179.588 |
Sonstige Aufwendungen und Wertminderungsaufwendungen auf finanzielle Vermögens- | ||||
werte und Vertragsvermögenswerte | - 38.118 | - 29.366 | - 77.014 | - 60.417 |
EBITDA | 50.728 | 42.748 | 95.100 | 82.858 |
Abschreibungen Sachanlagen, Nutzungsrechte und immaterielle Vermögenswerte | - 24.519 | - 17.013 | - 51.342 | - 33.795 |
EBIT | 26.209 | 25.735 | 43.758 | 49.063 |
Finanzergebnis | - 1.308 | - 2.508 | - 2.777 | - 7.027 |
EBT | 24.900 | 23.227 | 40.981 | 42.036 |
Ertragsteuern | - 7.717 | - 6.968 | - 12.798 | - 12.945 |
KONZERNJAHRESÜBERSCHUSS | 17.184 | 16.258 | 28.182 | 29.091 |
Der Umsatz im zweiten Quartal ist im Vergleich zum Vorjahresquartal um MEUR 60,9 (34 %) auf MEUR 240,8 gestiegen. Das organische Wachstum im zweiten Quartal 2021 beträgt 10,1 % gegenüber dem Vorjahr, was auch auf höhere Umsätze im Zusammenhang mit der Telematikinfrastruktur zurückzuführen ist. Ohne das Umsatzwachstum der Telematikinfrastruktur beträgt das organische Wachstum 5,6 % im Quartal.
Der Umsatz im ersten Halbjahr ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um MEUR 106,7 (29 %) auf MEUR 469,8 gestiegen. Das organische Wachstum im ersten Halbjahr 2021 beträgt 7,5 % gegenüber dem Vorjahr. Ohne das Umsatzwachstum der Telematikinfrastruktur beträgt das organische Wachstum in diesem Zeitraum 3,5 %.
Das bereinigte konsolidierte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Konzern-EBITDA) beträgt für das zweite Quartal 2021 MEUR 51,0 (Vorjahr: MEUR 44,6) bei einer bereinigten EBITDA-Marge von 21 % (Vorjahr: 25 %). Der Margenrückgang ist auf die angekündigten Investitionen in weiteres Wachstum zurückzuführen.
Für das erste Halbjahr beträgt das bereinigte konsolidierte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Konzern- EBITDA) MEUR 97,6 (Vorjahr: MEUR 88,1) bei einer bereinigten EBITDA-Marge von 21 % (Vorjahr: 24 %). Auch hier ist der Margenrückgang auf die angekündigten Investitionen in weiteres Wachstum zurückzuführen.
Das bereinigte Konzern-EBITDA wird wie nachfolgend dargestellt aus dem berichteten EBITDA abgeleitet:
01.04.- | 01.04.- | 01.01.- | 01.01.- | |
TEUR | 30.06.2021 | 30.06.2020 | 30.06.2021 | 30.06.2020 |
EBITDA BERICHTET | 50.728 | 42.748 | 95.100 | 82.858 |
Bereinigungen: | ||||
M&A Transaktionen | 677 | 819 | 751 | 3.772 |
Aktienbasiertes Optionsprogramm | - 372 | 461 | 1.714 | 922 |
Restrukturierungsaufwendungen | 0 | 0 | 0 | 0 |
Sonstige nicht-operative Sondereffekte und Einmaleffekte | 0 | 609 | 0 | 562 |
EBITDA BEREINIGT | 51.034 | 44.637 | 97.565 | 88.114 |
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Die wichtigsten Entwicklungen in den betrieblichen Aufwendungen sind:
- Die Aufwendungen für bezogene Waren und Dienstleistungen haben sich im zweiten Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahr um MEUR 13,1 erhöht. Dies beruht im Wesentlichen auf die gestiegenen Aufwendungen durch Akquisitionen in Höhe von MEUR 7,2. Die Bruttomarge ((Umsatzerlöse abzüglich der Aufwendungen für bezogene Leistungen) / Umsatzerlöse) liegt mit 82 % um 1 % unter der Bruttomarge des Vorjahresquartals. Im ersten Halbjahr 2021 betragen die Aufwendungen für bezogene Waren und Dienstleistungen MEUR 84,5 (Vorjahr: MEUR 62,1). Die Bruttomarge im ersten Halbjahr liegt ebenfalls mit 82 % um 1 % unter dem Vorjahr. Die gesunkene Bruttomarge für das zweite Quartal sowie für das erste Halbjahr 2021 ist im Wesentlichen auf das Hardware-Geschäft im Zusammenhang mit dem Apotheken Rollout der Telematikinfrastruktur zurückzuführen.
- Der Personalaufwand ist gegenüber dem Vorjahr von MEUR 90,0 um 36 % auf MEUR 122,3 gestiegen. Bereinigt um Sondereinflüsse liegen die Personalkosten um 37 % über dem Vorjahresquartal. Die aufgrund des Rechtsformwechsels nicht mehr unter den Personalaufwendungen ausgewiesenen Direktorenvergütungen (jetzt sonstige Aufwendungen) wurden dabei primär durch Akquisitionen, die insgesamt MEUR 21,7 und damit 24 % ausmachen, überkompensiert. Auch viele Neueinstellungen in den Bereichen Produkt Management und Vertrieb sowie allgemeine Lohn- und Gehaltssteigerungen tragen zu der Erhöhung der Personalkosten bei. In den ersten sechs Monaten steigt der Personalaufwand um MEUR 57,2 auf MEUR 236,8, wovon MEUR 39,8 aus Akquisitionen resultieren. Der Anstieg der Personalkosten im ersten Halbjahr ist im Wesentlichen begründet durch Neueinstellungen und Gehaltssteigerungen.
- Die sonstigen Aufwendungen inklusive Wertminderungsaufwendungen auf finanzielle Vermögenswerte und Vertragsvermögenswerte
liegen um MEUR 8,7 über dem Vorjahreswert und belaufen sich auf MEUR 38,1. Bereinigt um Sondereinflüsse wie insbesondere durch M&A-Transaktionskosten liegen die sonstigen Aufwendungen inklusive Wertminderungsaufwendungen auf finanzielle Vermögenswerte und Vertragsvermögenswerte um MEUR 9,9 über dem Vorjahreswert. Die Ursache für diesen Anstieg sind höhere Ausgaben für Serverwartungen und der Ausweis der Direktorenvergütungen nach dem Rechtsformwechsel unter den sonstigen Aufwendungen. Im ersten Halbjahr liegen die sonstigen Aufwendungen inklusive Wertminderungsaufwendungen auf finanzielle Vermögenswerte und Vertragsvermögenswerte bei MEUR 77,0 und damit MEUR 16,6 über dem Vorjahr.
Die Abschreibungen auf Sachanlagen und Nutzungsrechte liegen im zweiten Quartal bei MEUR 9,1 was einem Anstieg von MEUR 1,4 entspricht (Vorjahr: MEUR 7,7). Die höheren Abschreibungen auf das Anlagevermögen beziehen sich im Wesentlichen auf höhere Abschreibungen auf nach IFRS 16 bilanzierte Nutzungsrechte sowie gestiegene Abschreibungen auf eigengenutztes IT Equipment.
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte sind im zweiten Quartal um MEUR 6,2 auf MEUR 15,5 angestiegen, was im Wesentlichen auf höhere Abschreibungen aus Kaufpreisallokationen für Unternehmenserwerbe sowie auf erhöhte Abschreibungen auf selbst erstellte Software zurückzuführen ist.
Die Abschreibungen auf Sachanlagen und Nutzungsrechte liegen für das erste Halbjahr bei MEUR 17,4 was einem Anstieg von MEUR 2,3 im Vergleich zur Vorjahreszeitraum entspricht. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte sind im ersten Halbjahr um MEUR 15,3 auf MEUR 34,0 angestiegen.
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
01.04.- | 01.04.- | 01.01.- | 01.01.- | |
TEUR | 30.06.2021 | 30.06.2020 | 30.06.2021 | 30.06.2020 |
ABSCHREIBUNGEN AUF IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE | 15.453 | 9.347 | 33.988 | 18.733 |
davon aus Kaufpreisallokationen für Unternehmenserwerbe | 11.803 | 5.689 | 23.144 | 11.378 |
davon auf selbsterstellte Software | 1.760 | 1.333 | 7.059 | 2.505 |
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