FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein Zusammengehen der Deutschen Bank mit der Commerzbank könnte vor allem eine Frage des Preises werden. "Das Schwierigste wird sein, einen Preis für die Aktien der Commerzbank zu finden, welchen deren Aktionäre auch akzeptieren", schrieb Analyst Daniel Regli vom Investmenthaus Mainfirst in einer Studie am Donnerstag.

Für das realistischste Szenario hält Regli, dass die Deutsche Bank die Aktien der Commerzbank mittels eines Aktientausches zuzüglich einer Barkomponente erwirbt. Er glaubt, dass die Deutsche Bank nur bereit ist, einen Kaufpreis von gut 9 Milliarden Euro hinzulegen, damit würde eine Commerzbank-Aktie mit 9 Euro bewertet. Die Prämie eines solchen Deals würde dann gut 35 Prozent auf den Börsenwert der Commerzbank betragen.

Im Detail würde die Deutsche Bank seiner Meinung nach rund 1,1 Milliarden neue Aktien ausgeben für insgesamt 8,6 Milliarden Euro. Damit würde das Institut die Kernkapitalquote (CET1) bei 12,5 Prozent halten. Aktionäre der Commerzbank erhielten in diesem Szenario dann 0,85 Aktien der Deutschen Bank je Commerzbank-Aktie und zusätzlich 2,20 Euro in bar.

"Solch ein Deal könnte für die Aktionäre der Commerzbank aber unattraktiv sein", schreibt Regli. Er bewerte die Papiere der Commerzbank als eigenständiges Haus mit 12,50 Euro und somit rund 38 Prozent höher als im Fall des möglichen skizzierten Angebots der Deutschen Bank. Die Anteilseigner der Commerzbank könnten auch gar nicht besonders scharf sein auf die Aktien der Deutschen Bank, vermutete der Experte und begründete dies mit der schwachen fundamentalen Entwicklung des Instituts./bek/stk/he