Die Regierung in Bangkok ordnete für 30 Tage einen Verzicht auf Festlichkeiten an und bat Botschaften darum, Touristen auf Zurückhaltung hinzuweisen. Die Hotelkette Central Plaza werde alle festlichen Veranstaltungen absagen, kündigte ihr Manager Ronnachit Mahattanapreut am Freitag an. Die australische Regierung machte in ihren Reisehinweisen darauf aufmerksam, dass die besonders bei jungen Touristen beliebten Partys an Thailands Stränden im Süden und auf den Inseln für Oktober abgesagt wurden.

Der Tourismus ist eine der wichtigsten Einnahmequellen des Landes. Er macht rund zehn Prozent des Bruttoinlandsproduktes aus. In diesem Jahr wird die Rekordzahl von rund 33 Millionen Touristen in dem tropischen Land erwartet, das mit Stränden, buddhistischen Tempeln und einem lebendigen Nachtleben lockt.

Ministerpräsident Prayuth Chan-ocha ordnete die Unternehmen an, ihren Betrieb aufrecht zu erhalten. Die meisten Geschäfte blieben geöffnet, darunter auch die großen Einkaufszentren in Bangkok. Ökonom Vishnu Varathan von der Mizuho Bank sagte, das Verbrauchervertrauen könne wegen des Todes des im Lande sehr beliebten Monarchen leiden. Seine Kollegin Christine Shield von Oxford Economics sieht das ähnlich. Sie hält aber vorerst an ihren Prognosen fest, wonach die Wirtschaft des asiatischen Landes sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr um 3,1 Prozent wachsen wird.

Der 88-jährige Bhumibol war am Donnerstag nach längerer Krankheit gestorben. Er war so lange auf dem Thron wie kein anderer Monarch und galt in Thailand als einheitsstiftende Figur. Das Schwellenland wurde in den vergangenen Jahren immer wieder von Unruhen und Staatsstreichen erschüttert. Bhumibols Nachfolger wird voraussichtlich sein Sohn, Kronprinz Maha Vajiralongkorn.