KÖLN (dpa-AFX) - Die Warenhauskette Galeria Kaufhof prüft laut einem Bericht des "Manager Magazins" einen Ausstieg aus dem Einzelhandelstarifvertrag. Es gebe bereits Gespräche zwischen der Firma, die seit 2015 dem kanadischen Konzern Hudson's Bay (HBC) gehört, und der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, berichtete das Magazin.
Verdi erklärte dazu am Samstag auf Anfrage: "Es hat ein Gedankenaustausch zwischen Verdi und Kaufhof stattgefunden, wie er auch sonst mit Unternehmen üblich ist." Die Gewerkschaft erwarte, dass Kaufhof "seiner sozialen Verantwortung gerecht wird und die Tarifbindung nicht in Frage stellt".
Kaufhof äußerte sich nicht zur Art der Gespräche mit Verdi. "HBC Europe und Galeria Kaufhof bekennen sich zur Tarifbindung und zur Sozial- und Tarifpartnerschaft mit Arbeitnehmervertretern und Gewerkschaften", teilte das Unternehmen mit. Kaufhof setze sich seit vielen Jahren "für moderne und wettbewerbsfähige Vereinbarungen" ein, "die den heutigen Arbeitswelten im Textileinzelhandel entsprechen".
Die Vorbesitzerin von Galeria Kaufhof, die Metro AG
Galeria Kaufhof hatte in den vergangenen Monaten die Kaufzurückhaltung vieler Kunden zu spüren bekommen. Im wichtigen Weihnachtsquartal war das Geschäft in Deutschland und Belgien um zwei Prozent geschrumpft. Konzernchef Olivier van den Bossche hatte in dem Zuge aber angekündigt, man werde sich an die von HBC unterschriebene Sozialcharta halten. Kaufhof beschäftigt nach Angaben auf der Firmenhomepage rund 20 000 Menschen./dot/DP/he