Der Mutterkonzern von Media Markt und Saturn rutschte im zweiten Quartal in die Verlustzone. Auch der Umsatz gab deutlich nach. Zahlreiche Märkte der Töchter Media Markt und Saturn mussten im Zuge der behördlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie die Pforten schließen. Die Holding tritt nun auf die Kostenbremse, auch Mietzahlungen für April wurden für alle derzeit geschlossenen Märkte ausgesetzt. In Deutschland gingen rund 20.000 Beschäftigte in Kurzarbeit. Ceconomy ist nun auf Hilfe der staatlichen Förderbank KfW angewiesen. Hoffnung machen der Holding aber steigende Online-Umsätze.

Der Umsatz des Mutterkonzerns der Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn schrumpfte im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 um 7,7 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro, wie Ceconomy am Freitag auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Der operative Verlust (bereinigtes Ebit) werde bei rund 131 Millionen Euro liegen - vor Jahresfrist schrieb Ceconomy hier noch einen Gewinn von 26 Millionen Euro. Vor allem im März verzeichneten die Düsseldorfer Rückgänge.

Ceconomy leidet wie andere Handelskonzerne auch massiv unter den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Der Ceconomy-Vorstand hatte bereits die Prognose für das Geschäftsjahr 2019/20 gekippt. Filialen von Media Markt und Saturn sind seit Mitte März in zahlreichen europäischen Ländern vorerst geschlossen. Bis zum 16. April waren insgesamt 881 von 1025 Märkten betroffen, teilte Ceconomy mit. Der Verkauf über die Online-Shops läuft aber weiter. Deren Umsatz sei im Vergleich zum Vorjahr um rund 24 Prozent auf 18,6 Prozent des Gesamtumsatzes gestiegen.

Ab April will Ceconomy nun in Deutschland für rund 20.000 Mitarbeiter Kurzarbeit in Anspruch nehmen. Investitionen in die Modernisierung von Märkten wurden gestoppt. Die Mietzahlungen für April 2020 wurden für alle derzeit geschlossenen Märkte präventiv ausgesetzt, hieß es weiter. Zudem wurden mit den verantwortlichen Behörden Steuerstundungen vereinbart.

KREDITLINIEN AUSGESCHÖPFT

Angesichts der Belastungen bemüht sich die Holding auch um weitere Hilfe durch den Staat. Der Konzern habe entschieden, eine KfW-Förderung zu beantragen, hatte Ceconomy Ende März erklärt. Angaben zur Höhe machte das Unternehmen nicht. Einem Insider zufolge geht es um zwei Milliarden Euro. "Es ist derzeit jedoch völlig unklar, wie lange die Phase bis zur Wiederaufnahme unserer normalen Geschäftstätigkeit dauern wird. Daher haben wir uns entschieden, zusätzlich eine KfW-Finanzierung zu beantragen", hatten die Düsseldorfer erklärt. Es gehe um eine Kreditlinie als Betriebsmittelrahmen, um bestehende Kreditvereinbarungen aufzustocken und so die finanzielle Flexibilität des Unternehmens zu sichern, präzisierten sie nun. Bis Ende März seien alle Kreditlinien durch die Corona-Folgen "vollständig ausgeschöpft", hieß es weiter. In Deutschland bemühen sich Media Markt und Saturn aktuell darum, Verbraucher zumindest auf kleineren Verkaufsflächen wieder in die Läden lassen zu können.