NEW YORK (Dow Jones)--Nach der klaren Erholung zum Wochenschluss suchen Anleger an der Wall Street am Montag nach einer Richtung. Der Aktienterminmarkt pendelt um das Schlusskursniveau vom Freitag, aktuell bewegt sich der Markt knapp im Plus. Insgesamt dürften die Themen Rezessions- und Zinsängste wieder in den Vordergrund rücken. Da nun die Schweigeperiode der US-Notenbankvertreter vor der nächsten Zinssitzung Anfang Februar beginnt, fehlt Anlegern ein wichtiger Impulsgeber. Denn gerade die Aussagen aus dem Kreise der Fed hatten zuletzt die Märkte bewegt. Damit könnte die laufende Berichtsperiode wieder stärker ins Bewusstsein rücken. "Der Markt frustriert weiterhin sowohl Bullen als auch Bären und ist nicht in der Lage, in die eine oder andere Richtungen entscheidend auszubrechen", sagt BTIG-Marktstratege Jonathan Krinsky.

Unter den Einzelwerten verlieren Capital One Financial vorörslich 0,4 Prozent. Der Finanzdienstleister hatte eine frühere Kreisemeldung bestätigt, dass er Arbeitsplätze in seiner Technologieabteilung streicht, womit sich die Entlassungswelle aus dem Technologiesektor auch auf die Informationstechnologieabteilungen von Unternehmen auszuweiten scheint.


   Elliott treibt Salesforce-Kurs 

Der aktivistische Investor Elliott Management hat nach Angaben von informierten Personen eine milliardenschwere Investition in die Salesforce Inc getätigt und damit den Druck auf den Anbieter von Unternehmenssoftware erhöht. Zwar konnten keine Einzelheiten der Kampagne in Erfahrung gebracht werden, doch Elliott, einer der größten Aktivisten, strebt häufig eine Vertretung im Board an und drängt die Unternehmen zu operativen Verbesserungen und anderen Veränderungen. Anleger begrüßen den Einstieg, der Kurs legt 5,1 Prozent zu.

Die Titel des Ölfelddienstleisters Baker Hughes ziehen um 1,7 Prozent an. Die Gesellschaft verfehlte zwar die Markterwartungen im Schlussquartal bei Umsatz und Gewinn. Die Auftragseingänge legten aber um 20 Prozent zu und erreichten Rekordniveau.

Die US-Notenbank untersucht offenbar das Verbrauchergeschäft der Goldman Sachs Group (-0,2%). Geprüft werden soll, ob die Bank angemessene Sicherheitsvorkehrungen getroffen hat, als sie die Kreditvergabe ausweitete, berichten Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind.


   Zinserhöhungen in den USA und Europa 

Am Rentenmarkt fallen die Kurse leicht, die Renditen ziehen mit der Erwartung weiter steigender Kurse leicht an. Die Währungshüter der US-Notenbank bereiten sich darauf vor, die Zinserhöhungen zum zweiten Mal zu verlangsamen. Sie könnten bei der Sitzung vom 31. Januar bis 1. Februar darüber beraten, wie viel mehr Abschwächung bei der Arbeitsnachfrage, den Ausgaben und der Inflation sie sehen müssten, bevor sie im Frühjahr eine Pause bei den Zinserhöhungen einlegen. Auch wenn sich das Tempo der Zinserhöhungen verlangsamen dürfte, stünden aber weiter welche an, heißt es.

Der Dollarindex gibt leicht um 0,1 Prozent nach, der Euro steigt dagegen leicht. EZB-Ratsmitglied Klaas Knot hat von zwei Zinsschritten über je 50 Basispunkte bei den kommenden Sitzungen der EZB gesprochen. Damit dürfte die EZB kurzfristig deutlicher erhöhen als die Fed, hier liegen die Spekulationen nur bei Zinsschritten von 25 Basispunkten.

Die Ölpreise steigen leicht. Marktteilnehmer setzen darauf, dass in China nach den Neujahresfeiertagen die Wirtschaft und damit die Nachfrage wieder deutlicher anspringen wird, nachdem die Staatsführung in der Coronapolitik eine 180-Gradwende hingelegt hat.


=== 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,19         -0,0          4,19          -23,1 
5 Jahre                  3,58         +1,9          3,56          -42,2 
7 Jahre                  3,54         +2,1          3,52          -43,2 
10 Jahre                 3,50         +2,6          3,48          -37,7 
30 Jahre                 3,69         +3,4          3,65          -28,4 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mo, 8:05 Uhr  Fr, 17:15 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0873        +0,1%        1,0891         1,0839   +1,6% 
EUR/JPY                141,65        +0,6%        141,80         140,70   +0,9% 
EUR/CHF                1,0014        +0,2%        1,0009         0,9978   +1,2% 
EUR/GBP                0,8796        +0,4%        0,8780         0,8756   -0,6% 
USD/JPY                130,27        +0,5%        129,97         129,84   -0,7% 
GBP/USD                1,2362        -0,3%        1,2428         1,2378   +2,2% 
USD/CNH (Offshore)     6,7768        -0,1%        6,7742         6,7752   -2,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             22.908,43        +1,0%     22.736,67      21.182,38  +38,0% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               82,41        81,64         +0,9%          +0,77   +2,4% 
Brent/ICE               88,49        87,63         +1,0%          +0,86   +2,9% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               65,57        66,90         -2,0%          -1,33   -7,0% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.926,66     1.926,24         +0,0%          +0,43   +5,6% 
Silber (Spot)           23,67        23,94         -1,1%          -0,27   -1,3% 
Platin (Spot)        1.043,15     1.044,50         -0,1%          -1,35   -2,3% 
Kupfer-Future            4,27         4,25         +0,5%          +0,02  +12,2% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

January 23, 2023 08:20 ET (13:20 GMT)