Frankfurt/London (Reuters) - Der bayerische Pharma-Auftragshersteller Aenova steht Insidern zufolge vor einem Verkauf an den nächsten Finanzinvestor.

Die Beteligungsgesellschaft BC Partners, der Aenova seit fast zwölf Jahren gehört, ist in fortgeschrittenen Gesprächen mit Apax Partners, wie die Nachrichtenagentur Reuters von zwei mit der Sache vertrauten Personen erfuhr. BC Partners arbeite dabei mit der Investmentbank Jefferies zusammen. Aenova könnte bei einem Verkauf mit bis zu 1,5 Milliarden Euro bewertet werden, das wäre das Zehn- bis Zwölffache des bereinigten operativen Gewinns (Ebitda) des vergangenen Jahres von mehr als 100 Millionen Euro. Apax, Aenova, BC Partners und Jefferies wollten sich dazu nicht äußern.

Aenova entstand 2008 durch den Zusammenschluss der Pharma-Firmen Dragenopharm und Swiss Caps. Das Starnberger Unternehmen produziert Arzneimittel im Auftrag großer Pharmahersteller, für die sich eine Eigenproduktion nicht mehr lohnt. An 14 Standorten in Deutschland, der Schweiz, Italien, Irland, Rumänien und den USA sind gut 4000 Mitarbeiter beschäftigt.

2012 übernahm BC Partners das Unternehmen für 480 Millionen Euro vom Konkurrenten Bridgepoint und kaufte wenig später für 800 Millionen Euro die Arzneimittelhersteller Haupt Pharma und Temmler hinzu. Dadurch verdreifachte sich der Umsatz annähernd. 2022 lag er bei 749 Millionen Euro, das bereinigte Ebitda sank auf 97 (107) Millionen Euro.

Aenova ist schon ungewöhnlich lange im Portfolio des Investors. Üblich sind Haltezeiten von drei bis sieben Jahren. Ein erster Anlauf zum Verkauf von Aenova war vor drei Jahren im Sande verlaufen. Kurz vorher hatte BC Partners Aenova mit 100 Millionen Euro frischem Kapital gestützt. Ursprünglich hatte BC Partners einen Börsengang für Aenova im Blick.

(Bericht von Emma-Victoria Farr, Andres Gonzalez und Alexander Hübner; Mitarbeit: Patricia Weiß, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)