BERLIN (dpa-AFX) - Vor der Bund-Länder-Schalte zu möglichen Lockerungen der Corona-Beschränkungen haben sich zwei SPD-Ministerpräsidenten skeptisch zur möglichen Fortsetzung der Fußball-Bundesliga-Saison geäußert. Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil hält es "nicht für angemessen, dass wir die Bundesliga wieder starten lassen, aber gar keine Perspektive für die Kinder oder für den Breitensport haben", sagte er am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin".

Ähnlich äußerte sich Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke im RBB-Inforadio: "Spielplätze sind zu, Kitas sind zu, Bundesliga spielt wieder - das passt nicht wirklich zusammen". Dies werde auch, "glaube ich, in der Masse der Bevölkerung auf wenig Zustimmung stoßen". Er wolle Spielplätze, Schulen und Kitas so schnell es geht, wieder öffnen, meinte Woidke, das Vorgehen müsse aber immer wissenschaftlich begründet sein.

Nachdem das Bundesarbeitsministerium und die Sportministerkonferenz (SMK) das Konzept der Deutschen Fußball Liga zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs während der Corona-Krise überzeugend fanden, hofft die Liga auch auf die Zustimmung von Merkel und der Länderchefs. Der Ball könnte bei Geisterspielen der Fußball-Bundesliga womöglich Mitte oder Ende Mai in leeren Stadien wieder rollen.

In der heutigen Runde der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) würde es Woidke zufolge statt um neue Lockerungen eher darum gehen, "Bilanz zu ziehen". Beide Ministerpräsidenten sprachen sich zudem für ein einheitliches Vorgehen der Länder bei den Lockerungen aus./cir/DP/zb