Dem Darmstädter Pharma- und Spezialchemie-Konzern Merck winkt ein Sonderertrag aus dem erfolgreichen Ausgang eines Patentstreits um sein Multiple-Sklerose-Medikament Rebif mit dem US-Rivalen Biogen.

Das Berufungsgericht habe das Patent von Biogen, das Merck mit Rebif angeblich verletzt hatte, am Montag für unwirksam erklärt, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Merck könne die Rückstellung von 365 Millionen Euro für das Patentverletzungsverfahren zwischen Biogen und der US-Tochter EMD Serono deshalb auflösen. "Davon könnte maximal ein mittlerer bis hoher zweistelliger Millionenbetrag im Finanzergebnis zu verbuchen sein", erklärte Merck.

Die Prognosen würden im Rahmen der Geschäftszahlen für das dritte Quartal entsprechend angepasst. Merck erwartet für 2020 bisher einen bereinigten Betriebsgewinn (Ebitda) von 4,45 bis 4,85 Milliarden Euro und einen Umsatz zwischen 16,9 und 17,7 Milliarden Euro.

Der Patentstreit mit Biogen zieht sich seit Jahren hin. Im Februar hatte eine Jury das Patent von Biogen schon einmal für unwirksam erklärt. Der Bezirksrichter hatte die Entscheidung dann aber überstimmt. Dagegen wiederum ging Merck in Berufung.