Die Bio-Techne Corporation hat auf der WCBP-Konferenz in Washington D.C. die Markteinführung ihres MauriceFlexo unter der Marke ProteinSimple bekannt gegeben. MauriceFlexo ermöglicht die Fraktionierung von Proteinladungsvarianten sowie routinemäßige cIEF- und CE-SDS-Assays und ist damit ein einzigartiges Multifunktionssystem, das die Arbeitsabläufe der Proteincharakterisierung weiter optimiert. Die eingehende Charakterisierung von Proteinladungsvarianten ist entscheidend für die Identifizierung posttranslationaler Modifikationen (PTMs), da einige PTMs die therapeutische Funktionalität eines Moleküls beeinflussen. Diese Varianten müssen getrennt und für die weitere Analyse durch biochemische und biophysikalische Techniken gesammelt werden.

Die kapillare isoelektrische Fokussierung (cIEF) ist der Goldstandard für die Analyse von Ladungsvarianten. MauriceFlexo ermöglicht die cIEF-basierte Fraktionierung noch am selben Tag, so dass die Entwicklung von Methoden, die Fraktionierung und der Datenabgleich mit der Ionenaustauschchromatographie (IEX) oder anderen Methoden nicht erforderlich sind. MauriceFlexo kann Proben mit Harnstoff durchführen, eine Funktion, die bei den derzeitigen Kapillarelektrophorese-Massenspektrometrie-gekoppelten Methoden fehlt. Die MauriceFlexo Fraktionierung ermöglicht die direkte Analyse der gesammelten Fraktionen ohne jegliche massenspektrometrische Probenvorbereitung zur erweiterten Charakterisierung.

Darüber hinaus bietet MauriceFlexo den Wissenschaftlern große Freiheit und Flexibilität, indem es routinemäßige cIEF- und CE-SDS-Assays auf demselben System ermöglicht, mit denen die Peaks der Ladungsvarianten durch Fraktionierung und Massenspektrometrie weiter charakterisiert werden können. Auf der WCBP-Konferenz stellte ein großes internationales Biotech-Unternehmen seine MauriceFlexo-Daten vor, um den thermischen Abbaupfad eines therapeutischen Antikörpers mit dualer variabler Domäne namens DVD-Igo zu bewerten. Sie nutzten die MauriceFlexo Fraktionierung gefolgt von der MS-Charakterisierung der Ladungsvariantenfraktionen, um die für den thermischen Abbau verantwortliche(n) Modifikation(en) zu identifizieren.