Halbjahresfinanzbericht 2020 der Bijou Brigitte modische Accessoires AG

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Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2020

Überblick

  • Umsatz bei 82,8 Mio. EUR (Vorjahr: 149,3 Mio. EUR)
  • EBT bei -30,3 Mio. EUR (Vorjahr: 6,6 Mio. EUR)
  • Insgesamt 1.028 Filialen (Vorjahr: 1.043)
  • Prognose für das Gesamtjahr konkretisiert

Konzern-Zwischenlagebericht

GRUNDLAGEN DES KONZERNS

Es sind keine wesentlichen Änderungen bei den Grundla- gen des Konzerns im Vergleich zum Konzernabschluss 2019 eingetreten.

WIRTSCHAFTSBERICHT

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Corona-Krise hat die Wirtschaft schwer getroffen und im ersten Halbjahr 2020 einen weltweiten Kon- junkturrückgang verursacht. Maßnahmen der Regie- rungen zur Verlangsamung der Ausbreitung des Coronavirus haben zu einem deutlichen Rückgang der Wirtschaftsleistung geführt. Insbesondere der stationä- re Einzelhandel wurde durch weitreichende Lockdown- Maßnahmen auf eine harte Probe gestellt. Bereits im ersten Quartal 2020 hatte die Pandemie wirtschaftliche Folgen für Europa. Ausgangsbeschränkungen im zwei- ten Quartal 2020 haben die Wirtschaftstätigkeit für einen längeren Zeitraum unterbrochen und die Kons- umstimmung erheblich beeinflusst. Auch die deutsche Wirtschaft wurde durch die Corona-Krise stark ge- bremst. Nach einem bereits rückläufigen Wirtschafts- wachstum von -2,0 % im ersten Quartal 2020 fiel das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal um 10,1

  • im Vergleich zum Vorquartal. Damit ist das deutsche BIP schneller und stärker gefallen als in der Finanzkrise 2008/09. Die Corona-Krise hat dem stationären Mode- handel in der ersten Jahreshälfte 2020 mehr als ein Drit- tel seiner Umsätze gekostet. Im Vergleich zum Vorjahr sind diese um 35 % gesunken. Der deutsche Online- und Versandhandel wuchs im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 um 9,2 %.

Geschäftsverlauf und Lage

Geschäftsentwicklung des Gesamtkonzerns

Die Maßnahmen der Regierungen gegen die Ausbrei- tung des Coronavirus haben im ersten Halbjahr 2020 zu erheblichen Umsatzrückgängen im stationären Ein- zelhandel geführt. Durch die temporäre Anordnung von Ladenschließungen und die Verunsicherung der Konsumenten hat sich insbesondere das zweite Quartal 2020 negativ auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung von Bijou Brigitte ausgewirkt. In der Berichtsperiode verringerte sich der Konzernumsatz um 44,5 % auf 82,8 Mio. EUR nach 149,3 Mio. EUR im Vorjahr.

Geschäftsentwicklung der Segmente

Im ersten Halbjahr 2020 entwickelten sich alle Segmente des Konzerns coronabedingt rückläufig. Dabei verzeich- neten insbesondere die vom Tourismus abhängigen Segmente Spanien, Italien und Portugal massive Umsatz- einbußen. Im deutschen Segment ging der Umsatz von 73,2 Mio. EUR um 39,2 % auf 44,5 Mio. EUR zurück. Nach einem Umsatz in Höhe von 21,1 Mio. EUR im Vorjahr re- duzierte sich der Umsatz im spanischen Segment um 55,5 % auf 9,4 Mio. EUR. Portugal erzielte einen Umsatz von 1,8 Mio. EUR und lag damit um 59,6 % deutlich hinter dem Vorjahreswert von 4,4 Mio. EUR. In Italien erreichte der Konzern einen Umsatz von 6,5 Mio. EUR (Vorjahr: 14,7 Mio. EUR; -56,0 %). Das Segment "Übrige Länder" erzielte einen Umsatz von 13,2 Mio. EUR (Vorjahr: 22,8 Mio. EUR; -42,4 %). Im Berichtsjahr hat die Region Frankreich zum ersten Mal die nach IFRS 8 definierten Schwellenwerte überschritten und wird daher als Geschäftssegment dar- gestellt. Im Vergleich zum Vorjahresumsatz von 13,0 Mio. EUR reduzierte sich der französische Umsatz um 42,7 % auf 7,5 Mio. EUR.

Veränderungen im Filialnetz

Zum 30. Juni 2020 umfasste das Standortnetz des Bijou Brigitte-Konzerns 1.028 Filialen (31. Dezember 2019: 1.042). Im ersten Halbjahr wurden acht Filialen eröffnet und 22 geschlossen. Im Zuge der Straffung des Filialnetzes wurden die meisten Schließungen in Spanien vorgenommen, ge- folgt von Deutschland. Insgesamt wurden 15 Filialen reno- viert bzw. optimiert. Drei Filialen sind innerhalb der jeweili- gen Center an attraktivere Standorte verlegt worden.

Zum 30. Juni 2020 umfasste das Concessions-Standortnetz 521 Verkaufsflächen (31. Dezember 2019: 526).

Ertragslage

Im ersten Halbjahr 2020 wurde die Umsatz- und Ergeb- nisentwicklung des Bijou Brigitte-Konzerns maßgeblich von den Maßnahmen der Regierungen gegen die Aus- breitung des Coronavirus belastet. Infolge des Umsatz- rückgangs um 44,5 % verzeichnete der Konzern einen Verlust in Höhe von 30,3 Mio. EUR vor Ertragssteuern (Vorjahr: Gewinn von 6,6 Mio. EUR).

Die sonstigen betrieblichen Erträge verbesserten sich von 1,8 Mio. EUR auf 2,1 Mio. EUR. Diese Entwicklung ist auf die Inanspruchnahme von staatlichen Zuschüs- sen und Verbindlichkeitsnachlässen zurückzuführen.

Der Materialaufwand hat sich im ersten Halbjahr 2020 nahezu halbiert und belief sich auf 19,1 % vom Umsatz (Vorjahr: 20,3 %). Diese Entwicklung lässt sich durch strukturelle Verschiebungen aufgrund der Corona-Krise begründen.

In der Berichtsperiode reduzierte sich der Personalauf- wand von 44,3 Mio. EUR um 22,5 % auf 34,3 Mio. EUR. Angesichts der Corona-Krise hat Bijou Brigitte im ers- ten Halbjahr 2020 staatliche Hilfen in Anspruch ge- nommen. Diese reichten von unterschiedlich ausgestal- teten Kurzarbeitsregelungen über die Befreiung von Sozialversicherungsbeiträgen bis zu teilweisen Lohner- stattungen. Aufgrund von Filialschließungen reduzierte sich zudem die Anzahl der Mitarbeiter. Zum 30. Juni 2020 beschäftigte der Bijou Brigitte-Konzern - umge- rechnet auf Vollzeitkräfte - 2.635 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (30. Juni 2019: 2.839).

Die Wertminderungen auf immaterielle Vermögens- werte und Abschreibungen auf Sachanlagen und Nut- zungsrechte beliefen sich im ersten Halbjahr 2020 auf 32,2 Mio. EUR nach 31,0 Mio. EUR im Vorjahreszeit- raum. Diese Entwicklung steht im direkten Zusammen- hang mit den negativen Auswirkungen der Pandemie auf das Einzelhandelsgeschäft des Konzerns und be- zieht sich vorrangig auf Wertminderungen von Nut- zungsrechten an Leasingobjekten sowie Wertminde- rungen auf das Sachanlagevermögen.

Der Posten "Sonstige betriebliche Aufwendungen" verrin- gerte sich im ersten Halbjahr 2020 von 36,4 Mio. EUR (1. Halbjahr 2019) um 16,6 % auf 30,4 Mio. EUR. Grund für diese Entwicklung waren Kostensenkungsmaßnahmen angesichts der Corona-Krise. Im ersten Halbjahr 2020

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konnten - unter anderem durch Gutschriften - die Raum- kosten, aber auch die Aufwendungen für Marketing, Re- paraturen und Reisen sowie die Umsatzprovision Pacht reduziert werden.

Das Finanzergebnis verbesserte sich leicht von -2,8 Mio. EUR im Vorjahr auf -2,7 Mio. EUR.

Das Konzernergebnis nach Ertragsteuern verringerte sich im ersten Halbjahr 2020 auf -25,1 Mio. EUR (Vor- jahr: 3,7 Mio. EUR).

Finanzlage

Entwicklung der Finanzlage

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit redu- zierte sich zum Berichtsstichtag Ende Juni von 31,2 Mio. EUR (30. Juni 2019) um 49,8 Mio. EUR auf -18,6 Mio. EUR. Dies ist primär auf den Verlust aus der betriebli- chen Tätigkeit und die Veränderung der Vorräte, der Forderungen und der Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistungen als Folge der Corona-Krise zurückzu- führen.

Der Cashflow bezogen auf die Investitionstätigkeit belief sich auf -3,9 Mio. EUR nach -4,7 Mio. EUR (30. Juni 2019). Grund hierfür sind vor allem weniger Renovierungen und Eröffnungen im ersten Halbjahr 2020.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief sich im ersten Halbjahr 2020 auf -23,2 Mio. EUR (Vorjahr: -47,2 Mio. EUR). Diese Veränderung steht im Zusammenhang mit der ausgesetzten Dividendenzahlung im Geschäfts- jahr 2020, die angesichts der andauernden Ausbreitung des Coronavirus und deren Auswirkungen auf die wirt- schaftliche Entwicklung der einzelnen Länder sowie zur Erhaltung der Liquidität auf der Hauptversammlung am 23. Juni 2020 beschlossen wurde.

Der Konzern hat keine Darlehen bei Banken oder anderen Kreditinstituten. Kontokorrent-Kreditlinien bestehen weiterhin in gleicher Höhe wie im Vorjahr und wurden im ersten Halbjahr 2020 nicht bean- sprucht.

Vermögenslage

Die langfristigen Vermögenswerte sanken in der Berichtsperiode auf 201,6 Mio. EUR (Stand 31. Dezem- ber 2019: 215,8 Mio. EUR) insbesondere bedingt durch einen Rückgang der Nutzungsrechte.

Die Vorräte erhöhten sich mit einem berichteten Wert von 69,5 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahresniveau (31. Dezember 2019: 60,1 Mio. EUR). Der Anstieg des Vorratsvermögens ist eine Folge der Corona-Krise, da sich der Abverkauf im ersten Halbjahr 2020 aufgrund des Lockdowns nicht erwartungsgemäß entwickelte. Es wird angestrebt die erhöhten Vorräte im zweiten Halb- jahr größtenteils abzubauen.

Das kurzfristige Vermögen (ohne liquide Mittel) erhöh- ten sich von 68,4 Mio. EUR am 31. Dezember 2019 um 10,6 Mio. EUR auf 79,0 Mio. EUR. Grund hierfür ist vor allem die Erhöhung der Vorräte.

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (liquide Mittel) verringerten sich von 145,5 Mio. EUR (31. Dezember 2019) um 31,8 % auf 99,2 Mio. EUR zum Ende der Berichtsperiode. Hauptursache für diese Entwicklung ist der mit dem rückläufigen Umsatz ver- bundene Verlust durch die Corona-Krise im ersten Halbjahr 2020 und die Erhöhung der Vorräte.

Die weltweiten Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie haben die Bilanzpositionen zum 30. Juni 2020 in unter- schiedlichem Umfang negativ beeinflusst. Die Bilanz- summe reduzierte sich zum 30. Juni 2020 von 429,7 Mio. EUR (31. Dezember 2019) um 49,9 Mio. EUR auf 379,8 Mio. EUR. Das Eigenkapital des Konzerns betrug zum 30. Juni 2020 202,6 Mio. EUR nach 229,5 Mio. EUR zum 31. Dezember 2019. Dies entspricht einer Eigenkapi- talquote von 53,3 % der Bilanzsumme (31. Dezember 2019: 53,4 %).

Die langfristigen Schulden verringerten sich von 127,0 Mio. EUR (31. Dezember 2019) um 11,5 Mio. EUR auf 115,6 Mio. EUR (30. Juni 2020). Grund hierfür ist die Abnahme der Leasingverbindlichkeiten.

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Gesamtaussage des Vorstands zur wirtschaftlichen Lage des Bijou Brigitte-Konzerns

Das ersten Halbjahr 2020 war für den Bijou Brigitte- Konzern geprägt von der Corona-Krise. Während der Konzern von Januar bis Februar 2020 einen Umsatzzu- wachs von 8,5 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum verzeichnete, wirkten sich die im März ergriffenen Maßnahmen der Regierungen gegen die Ausbreitung des Virus negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Bijou Brigitte aus. Mit einem berichteten Wert von 82,8 Mio. EUR verzeichne- te der Konzern insgesamt einen Umsatzrückgang um 44,5 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (30.06.2019: 149,3 Mio. EUR). Dabei waren vor allem die vom Tourismus abhängigen Länder wie Spanien, Italien und Portugal betroffen. Deutschland entwickelte sich im Vergleich positiver, wenn auch nicht kostendeckend. Nach der Wiedereröffnung der Filialen und die verbes- serte Konsumstimmung lassen sich seit Juli jedoch erste Erholungstendenzen erkennen.

Bereits in den Anfängen der Corona-Krise hat der Vor- stand alle notwendigen Schritte eingeleitet, um die laufenden Kosten zu minimieren. Einsparungspotenzia- le wurden insbesondere im Bereich Personal und Miete durch die Inanspruchnahme von staatlichen Fördermit- teln und die Verhandlung mit Vermietern genutzt. Dadurch konnte der Verlust im ersten Halbjahr 2020 auf 30,3 Mio. EUR vor Ertragssteuern begrenzt werden (Vorjahr: Gewinn von 6,6 Mio. EUR). Auch zukünftig werden an diversen weiteren Stellschrauben Kosten- senkungspotentiale realisiert. Der Fokus im zweiten Halbjahr 2020 wird weiterhin darauf liegen, die negati- ven Auswirkungen der Corona-Krise auf das Geschäft so gering wie möglich zu halten und zu kompensieren. Zum einen werden die im Geschäftsjahr 2019 erfolg- reich eingeleiteten Maßnahmen weiter umgesetzt, um dem Kunden wieder Kaufanreize zu bieten. Zum ande- ren wird die Konsolidierung des Standortnetzes in allen Märkten fortgesetzt.

Der Vorstand von Bijou Brigitte beurteilt die Lage des Konzerns vorerst als stabil und erwartet keine wesentli- che Gefährdung der Unternehmensfortführung. In Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung der Krise, die noch nicht abzusehenden Auswirkungen auf den Einzelhandel sowie das Konsumklima, bleibt es schwie- rig, eine Gesamtbeurteilung abzugeben.

CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

In Bezug auf die Einschätzung von Chancen und Risiken hat sich seit Jahresbeginn eine wesentliche Änderung ergeben. Das Risiko "Epidemien bzw. Pandemien" wurde von hoch auf sehr hoch gestuft. Trotz der statistisch geringen Wahr- scheinlichkeit einer Pandemie (in dem Beobachtungszeit- raum von fünf Jahren), wird die vorherrschende Krise auch das Geschäftsjahr 2021 betreffen. Daher ist die Risikostufe "sehr hoch" in diesem Fall angemessen. Bijou Brigitte hat weitere Risiken, die bestandsgefährdende Einflüsse oder erheblich nachteilige Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Unternehmens haben könnten, sowie die angewandten Methoden des Risikomanagements auf den Seiten 43 ff. im Geschäftsbericht 2019 dargelegt.

PROGNOSEBERICHT

Voraussichtliche Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen

Die Coronavirus-Pandemie hat sich in der ersten Hälfte des Jahres 2020 negativer auf die Wirtschaftstätigkeit ausgewirkt als erwartet. Der IWF rechnet damit, dass die Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte an Schwung gewinnt und das Jahr 2020 mit einer weltweiten Wirtschaftsleistung von -4,9 % gegenüber dem Vorjahr abschließen wird. Für 2021 wird ein Wachstum von 5,4 % erwartet. Auch die EU-Kommission rechnet mit einer wirtschaftlichen Erholung in der zweiten Jahreshälfte 2020, wenngleich dies nicht auf alle Mitglieds- staaten zutrifft. Für 2020 geht die Kommission von einem Rückgang des Wirtschaftswachstums von 8,7 % innerhalb der Eurozone aus. 2021 soll die Wirtschaftsleistung um 6,1 % zunehmen. Diese Prognose steht unter der Prämisse, dass die Eindämmungsmaßnahmen der Regierungen gegen die weitere Ausbreitung des Virus in der EU allmählich gelockert werden und es nicht zu einer zweiten Infektionswelle kommt. Weiter besteht das Risiko, dass sich der Arbeitsmarkt schlechter entwickeln wird als erwartet und dass Liquiditäts- engpässe Unternehmen in die Insolvenz treiben. Handels- konflikte zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU können das Wachstum zudem behindern. In Deutschland hat die Coronavirus-Pandemie zu einem historischen Rück- gang der Wirtschaftsleistung geführt. Lockerungen der Ein- dämmungsmaßnahmen konnten die deutsche Wirtschaft jedoch wieder auf Erholungskurs bringen, wodurch die Bun- desbank für das dritte Quartal Wachstum prognostiziert. Expansive geld- und finanzpolitische Maßnahmen wirken zusätzlich als Konjunkturstütze in Deutschland. Der Sachver- ständigenrat rechnet für das Jahr 2020 mit einem Rückgang des realen BIP um 6,5 %. Für 2021 wird ein Wirtschaftswachs-

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tum von 4,9 % erwartet. Das Konsumklima in Deutschland rutschte wegen der Coronavirus-Pandemie im April auf einen Tiefpunkt. Hilfen durch Konjunkturprogramme, wie die Ankündigung einer befristeten Mehrwertsteuerabsenkung, wirken sich seit Juli positiv auf den Konsum aus und bessern die Konsumstimmung.

Ausblick für den Bijou Brigitte-Konzern

Die Coronavirus-Pandemie hat den Geschäftsverlauf des Bijou Brigitte-Konzerns im ersten Halbjahr 2020 stark belas- tet. Weiterhin ist die Entwicklung der Krise durch ein hohes Maß an Unsicherheit gekennzeichnet; die wirtschaftlichen Folgen sind noch nicht quantifizierbar. Diese Faktoren er- schweren es dem Konzern zum aktuellen Zeitpunkt eine zuverlässige Prognose für die wichtigsten Steuerungsgrößen abzugeben.

Der Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2020 hängt für Bijou Brigitte maßgeblich von der weiteren Entwicklung der Krise ab. Unter der Prämisse, dass es zu keinen zusätzlichen Ein- schränkungen durch Regierungsmaßnahmen kommt und sich die Erholungstendenzen der letzten Monate fortsetzen, rechnet der Bijou Brigitte-Konzern für das Geschäftsjahr 2020 mit einem Umsatz zwischen 210 und 225 Mio. EUR (Geschäftsjahr 2019: 334,0 Mio. EUR). Für das Konzernergeb- nis vor Ertragsteuern wird ein Verlust zwischen 30 und 40 Mio. EUR prognostiziert (Geschäftsjahr 2019: Gewinn 37,4 Mio. EUR).

Das Vorratsvermögen wird zum 31. Dezember 2020 vo- raussichtlich zwischen 53 und 63 Mio. EUR liegen. Unter der Annahme, dass die kurzfristigen und langfristigen Schulden auf dem Vorjahresniveau bleiben und keine wei- teren eigenen Aktien zurückgekauft werden, rechnet der Konzern mit einer Eigenkapitalquote zwischen 48 und 55 %. Der Bijou Brigitte-Konzern wird im laufenden Ge- schäftsjahr vermindert in die Modernisierung der Filialen sowie in eine reduzierte Zahl von Neueröffnungen in Deutschland investieren. Das geplante Investitionsvolumen für 2020 wird zwischen 5 und 10 Mio. EUR betragen (Ge- schäftsjahr 2019: 10,3 Mio. EUR). Die Anzahl der Filialen im Bijou Brigitte-Konzern wird zum Jahresende 2020 voraus- sichtlich moderat gegenüber dem Vorjahresniveau sinken.

Hamburg, im September 2020

Bijou Brigitte modische Accessoires AG

Der Vorstand

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Konzernbilanz zum 30. Juni 2020

30.06.2020

31.12.2019

EUR

EUR

VERMÖGENSWERTE (Aktiva)

Langfristige Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte

3.703.735,77

3.842.593,00

Sachanlagevermögen

47.045.254,41

50.071.356,78

Nutzungsrechte

142.031.155,47

157.098.698,87

Langfristige finanzielle Vermögenswerte

2.340.106,81

2.779.803,81

Latente Steuern

6.512.198,86

2.037.431,42

201.632.451,32

215.829.883,88

Kurzfristige Vermögenswerte

Vorräte

69.541.128,13

60.119.860,31

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

1.190.973,96

1.964.653,33

Steuerforderungen

1.479.859,99

1.621.013,54

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

3.446.701,55

4.237.984,33

Sonstige kurzfristige Forderungen

3.305.479,12

431.438,96

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

99.195.209,72

145.462.249,63

178.159.352,47

213.837.200,10

379.791.803,79

429.667.083,98

EIGENKAPITAL UND SCHULDEN (Passiva)

Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

8.100.000,00

8.100.000,00

Kapitalrücklage

3.579.043,17

3.579.043,17

Gewinnrücklagen

36.550.490,68

36.550.490,68

Eigene Anteile

-23.836.380,56

-22.603.780,33

Rücklage aus der Fremdwährungsumrechnung

-13.308,47

526.943,07

Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital

178.224.016,15

203.337.652,96

202.603.860,97

229.490.349,55

Langfristige Schulden

Langfristige Rückstellungen

4.463.741,96

4.500.646,25

Leasingverbindlichkeiten

111.101.627,63

121.772.085,57

Latente Steuern

0,00

765.611,61

115.565.369,59

127.038.343,43

Kurzfristige Schulden

Kurzfristige Rückstellungen

1.910.625,62

1.954.769,21

Steuerschulden

189.014,65

434.927,80

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

6.615.976,81

10.784.554,28

Leasingverbindlichkeiten

39.985.815,01

41.042.316,23

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

5.611.468,55

7.097.038,93

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

7.309.672,59

11.824.784,55

61.622.573,23

73.138.391,00

379.791.803,79

429.667.083,98

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Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung

für das 1. Halbjahr 2020 vom 1. Januar bis 30. Juni 2020

1. Halbjahr 2020

1. Halbjahr 2019

EUR

EUR

1.

Umsatzerlöse

82.793.330,27

149.252.134,47

2.

Andere aktivierte Eigenleistungen

126.314,40

316.391,81

3.

Sonstige betriebliche Erträge

2.109.717,29

1.757.050,04

4.

Materialaufwand

-15.777.812,19

-30.247.477,10

5.

Personalaufwand

-34.338.433,88

-44.317.556,97

6.

Wertminderungen auf immaterielle Vermögens-

werte und Abschreibungen auf Sachanlagen

und Nutzungsrechte

-32.161.301,32

-30.992.091,38

7.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

-30.365.403,46

-36.415.680,60

8.

Betriebsergebnis

-27.613.588,89

9.352.770,27

9.

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

-3.333.354,93

-3.505.261,79

10.

Zinserträge

668.258,79

729.871,36

11.

Finanzergebnis

-2.665.096,14

-2.775.390,43

12.

Ergebnis vor Steuern

-30.278.685,03

6.577.379,84

13.

Ertragsteuern

5.165.048,22

-2.853.473,15

14.

Konzernergebnis nach Steuern

-25.113.636,81

3.723.906,69

Zurechnung des Überschusses an

die Aktionäre des Mutterunternehmens

-25.113.636,81

3.723.906,69

Ergebnis je Aktie:

Unverwässert

-3,24

0,48

Verwässert

-3,24

0,48

9

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

für das 1. Halbjahr 2020 vom 1. Januar bis 30. Juni 2020

1. Halbjahr 2020

1. Halbjahr 2019

EUR

EUR

Konzernergebnis

-25.113.636,81

3.723.906,69

Beiträge, die künftig in die Gewinn- und

Verlustrechnung umgegliedert werden können

Währungsumrechnungsdifferenzen

-540.251,54

237.608,36

Sonstiges Ergebnis

-540.251,54

237.608,36

Gesamtkonzernergebnis

-25.653.888,35

3.961.515,05

Vom Gesamtergebnis entfallen auf

die Aktionäre des Mutterunternehmens

-25.653.888,35

3.961.515,05

Konzern-Kapitalflussrechnung 1. Halbjahr 2019 und 2020

1. Halbjahr 2020

TEUR

1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

Konzernergebnis nach Steuern

-25.114

Ertragsteueraufwand (+)

-5.165

Wertminderungen und Abschreibungen auf

das Anlagevermögen (+)

6.755

Wertminderungen und Abschreibungen auf

die Nutzungsrechte (+)

25.406

Finanzergebnis

2.665

Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge

-2.683

Gezahlte Ertragsteuern (-)

-180

Einzahlungen aus Zinsen (+)

164

Ergebnis aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens

148

Veränderung der Rückstellungen

-81

Veränderung der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und

Leistungen sowie anderer Vermögenswerte

-10.078

Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen

und Leistungen sowie anderer Schulden

-10.398

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

-18.561

2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit

Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerte

sowie Sachanlagen

24

Auszahlungen (-) für Investitionen in Sachanlagen

-3.534

Auszahlungen (-) für Investitionen in immaterielle Anlagevermögenswerte

-386

Cashflow aus der Investitionstätigkeit

-3.896

3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

Auszahlung (-) der Dividende der Bijou Brigitte AG

0

Auszahlung (-) für den Erwerb eigener Anteile

-1.233

Tilgunganteil von Leasingzahlungen (-)

-21.918

Auszahlungen (-) für Zinsen

-43

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

-23.194

4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode

Zahlungswirksame Veränderung des

Finanzmittelfonds (Zwischensummen 1-3)

-45.651

Wechselkursbedingte Veränderungen

-616

Finanzmittelfonds am Anfang der Periode

145.462

Finanzmittelfonds am Ende der Periode

99.195

5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

99.195

10

1. Halbjahr 2019

TEUR

3.724

2.853

6.702

24.290

2.775 -2.931-2.975 144 149 -183

-1.249

-2.056

31.243

175 -4.543-337

-4.705

-23.350-1.110-22.645-52

-47.157

-20.619 252 137.108

116.741

116.741

11

Veränderung des Konzern-Eigenkapitals

1. Halbjahr 2019 und 2020

Währungs-

Gezeichnetes

Kapital-

Gewinn-

Eigene

ausgleichs-

Bilanz-

Kapital

rücklage

rücklagen

Anteile

posten

gewinn

Gesamt

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

Stand 1.1.2019

8.100

3.579

40.247

-19.093

563

201.267

234.663

Konzernergebnis

0

0

0

0

0

3.724

3.724

Sonstiges Ergebnis

0

0

0

0

237

0

237

Gesamtergebnis

0

0

0

0

237

3.724

3.961

Erwerb eigene Aktien

0

0

0

-1.110

0

0

-1.110

Dividenden

0

0

0

0

0

-23.350

-23.350

Stand 30.6.2019

8.100

3.579

40.247

-20.203

800

181.641

214.164

Stand 1.1.2020

8.100

3.579

36.551

-22.604

526

203.338

229.490

Konzernergebnis

0

0

0

0

0

-25.114

-25.114

Sonstiges Ergebnis

0

0

0

0

-539

0

-539

Gesamtergebnis

0

0

0

0

-539

-25.114

-25.653

Erwerb eigene Aktien

0

0

0

-1.233

0

0

-1.233

Stand 30.6.2020

8.100

3.579

36.551

-23.837

-13

178.224

202.604

Für das Geschäftsjahr 2019 fand keine Dividenden-Ausschüttung statt. Die Dividende für das Geschäftsjahr 2018 in Höhe von 3,00 EUR pro Aktie wurde im Juni 2019 ausgeschüttet.

12

Segmentberichterstattung 1. Halbjahr 2020

Segmentergebnis/

Segmentergebnis/

Außenumsatzerlöse

Intersegment-

Konzernergebnis

Konzernergebnis

umsatzerlöse

Gesamtumsatzerlöse

vor Steuern

Ertragsteuern

1. Halbjahr

1. Halbjahr

1. Halbjahr

1. Halbjahr

1. Halbjahr

1. Halbjahr

Angaben in TEUR

2020

2020

2019

2020

2019

2020

2019

2020

2019

2020

2019

2019

Deutschland

44.544

73.207

12.318

20.221

56.862

93.428

-10.327

7.237

3.003

-2.814

-7.324

4.423

Spanien

9.393

21.112

0

0

9.393

21.112

-5.954

33

272

6

-5.682

39

Italien

6.455

14.683

0

0

6.455

14.683

-3.665

-722

924

156

-2.741

-566

Portugal

1.770

4.376

0

0

1.770

4.376

-1.431

47

326

-4

-1.105

43

Frankreich

7.466

13.028

0

0

7.466

13.028

-4.240

-1.295

79

45

-4.161

-1.250

Übrige Länder

13.165

22.846

0

0

13.165

22.846

-4.750

404

561

-242

-4.189

162

82.793

149.252

12.318

20.221

95.111

169.473

-30.367

5.704

5.165

-2.853

-25.202

2.851

Konsolidierung

0

0

-12.318

-20.221

-12.318

-20.221

88

873

0

0

88

873

Summe

82.793

149.252

0

0

82.793

149.252

-30.279

6.577

5.165

-2.853

-25.114

3.724

Die Bijou Brigitte AG versteht sich insofern als Einproduktunternehmen, als dass im Verkauf und daher in der internen Berichterstattung nicht zwischen verschiedenen

Produktgruppen differenziert wird, sondern den Kunden das vollständige Sortiment als Produkt angeboten wird. Entsprechend der regional gegliederten internen Berichtsstruktur werden die Geschäftssegmente geographisch nach Ländern dargestellt.

Die Abgrenzung der berichtspflichtigen Segmente erfolgt nach IFRS 8.5 in Verbindung mit IFRS 8.13 und IFRS 8.16.

Die Region Frankreich hat zum ersten Mal eine nach IFRS 8 definierte quantitative Schwellenwert erfüllt und wird somit als Geschäftssegment gesondert dargestellt.

Der Konzern ist im Wesentlichen in fünf geographischen Regionen tätig: Deutschland, Spanien, Italien, Portugal und Frankreich. Die Aktivitäten in anderen Regionen werden als Übrige Länder zusammengefasst.

Die unter Konsolidierung ausgewiesenen Umsatzerlöse mit anderen Segmenten sind ausschließlich im Segment Deutschland erhalten.

Die Verrechnungspreise für konzerninterne Umsatzerlöse werden marktorientiert festgelegt.

Anhang

Grundlagen der Rechnungslegung

Die Bijou Brigitte modische Accessoires AG erstellt ihren Konzernabschluss nach den vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, einschließlich der International Accounting Standards (IAS) und der Auslegung des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) beziehungsweise Standing Interpretations Committee (SIC). Bei der Erstellung des Halbjahresfinanzberichts zum 30. Juni 2020 wurden die Maßgaben des IAS 34 "Zwischenberichterstattung" berücksichtigt.

Im Finanzbericht über das 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2020 zum 30. Juni 2020 wurden - mit Ausnahme folgender Änderungen - die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewandt wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019. Eine detaillierte Beschreibung dieser Methoden ist im Geschäftsbericht 2019 veröffentlicht.

Für den Zwischenabschluss zum 1. Halbjahr 2020 wurden folgenden Standards und Interpretationen oder deren Änderungen erstmals in der Form angewandt, wie sie in der EU berücksichtigt werden müssen:

  • Änderungen an IFRS 3: Definition eines Geschäftsbetriebs
  • Änderungen an IAS 1 und IAS 8: Definition von Wesentlichkeit
  • Änderungen der Verweise auf das Rahmenkonzept zur Rechnungslegung
  • Änderungen an IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7: Reform der Referenzzinssätze - mögliche Auswirkungen auf die Finanzberichterstattung

Die erstmalige Anwendung dieser neuen Vorschriften bzw. Änderungen hatte keine Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Bijou Brigitte- Konzerns sowie auf die Darstellung des Abschlusses und den Angaben im Konzernanhang.

13

Auswirkung von COVID-19 auf die Bilanzierung des Konzerns

Infolge der Coronavirus-Pandemie(COVID-19) hat der Konzern als Leasingnehmer Mietzugeständnisse in

unterschiedlicher Form insbesondere Zahlungsbefreiungen und kurzfristige Stundung von Leasingzahlungen erhalten. Obwohl das Endorsement der Änderungen an IFRS 16 zur Bilanzierung von Mietzugeständnisse im Zusammenhang mit der COVID-

19-Pandemie bis zur Aufstellung des Halbjahreskonzernabschlusses nicht erfolgt ist, hat der Konzern die optionale Erleichterung, die die Änderungen an IFRS 16 ermöglichen, teilweise angewandt. Die Mietzugeständnisse, die in Form eines Erlasses von Leasingzahlungen (ohne Änderungen anderer Konditionen des Leasingvertrages) gewährt wurden, wurden ohne einzelne Prüfung nicht als Modifikation der Leasingverhältnisse, sondern als Teilabgang der Leasingverpflichtungen mit der Erfassung eines entsprechenden Gewinns berücksichtigt. In den Fällen, in denen zusätzlich Vertragsanpassungen

(Änderung der Leasinglaufzeit, dauerhafte Mietminderungen und sonstige Anpassungen) vorgenommen wurden, wurden die Mietzugeständnisse als Modifikation des Leasingverhältnisses bilanziert.

Die Erstattungen der vom Arbeitsgeber zu tragenden Aufwendungen zur Sozialversicherungen in Höhe von 0,6 Mio. EUR sind von den Personalaufwendungen in Abzug gebracht worden.

Die Hilfen und Zuschüsse, die zum Zeitpunkt der Erstellung des Halbjahreskonzernabschlusses noch nicht beantragt wurden oder bei denen keine verbindliche Zusage seitens der zuständigen Behörde vorlag, sind nicht bilanziert worden. Die Zuschüsse der öffentlichen Hand in Höhe von 0,2 Mio. EUR, die bis zum 30.06.2020 bereits zugeflossen waren, sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst worden.

Für den Zwischenabschluss zum 30. Juni 2020 hat der Konzern die Werthaltigkeit seiner Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerte und Nutzungsrechte mit der gleichen Bewertungsmethode wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 überprüft. Auf Grund der negativen Auswirkungen der Pandemie auf die erwarteten Umsätze der einzelnen Filialen wurde ein erhöhter Wertminderungsbedarf ermittelt. Dieser

beträgt bei der Betriebs- und Geschäftsausstattung 1,0 Mio. EUR (Vorjahr: 0,7 Mio. EUR) und bei den Nutzungsrechten 2,8 Mio. EUR (Vorjahr: 0,0 Mio. EUR). Der Konzern geht davon aus, dass das Warensortiment, das infolge der temporären Filialschließungen nicht verkauft werden konnte, sich zu einem späteren Zeitpunkt unverändert absetzen lässt. Aus diesem Grund wurden keine zusätzlichen Wertminderungen auf den Nettoveräußerungspreis der Vorräte vorgenommen. Es ergaben sich keine wesentlichen Änderungen in der Werthaltigkeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Der Zwischenabschluss wurde in Übereinstimmung mit den Vorschriften des IAS 34 erstellt. Der Steueraufwand wird im Bijou Brigitte-Konzern basierend auf einer Schätzung des in den jeweiligen Gesellschaften zu versteuernden Einkommens ermittelt.

Der vorliegende Konzernzwischenabschluss und der Konzernzwischenlagebericht wurden weder geprüft noch einer prüferischen Durchsicht durch einen Wirtschaftsprüfer unterzogen.

Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis der Bijou Brigitte modische Accessoires AG hat sich im 1. Halbjahr 2020 gegenüber dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 nicht verändert.

Nach der Schließung der zwei letzten Filiale in Finnland wurde beschlossen, die Liquidation der Bijou Brigitte Oy, Helsinki zum 01. Juli 2020 einzuleiten.

Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnetes Kapital der Bijou Brigitte modische Accessoires AG beträgt unverändert 8,1 Mio. EUR. Es ist eingeteilt in 8,1 Mio. nennwertlose Stückaktien. Das gezeichnete Kapital ist vollständig eingezahlt.

Bei der Hauptversammlung vom 23. Juni 2020 wurde kein neuer Beschluss über die Ermächtigung des Vorstandes das Grundkapital zu erhöhen, gefasst.

14

Eigene Anteile

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom

18. Juni 2019 wurde der Vorstand bis zum 17. Juni 2024 erneut ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates, eigene Aktien der Gesellschaft bis zu insgesamt zehn vom Hundert des im Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft in Höhe von 8,1 Mio. EUR oder, falls dieser Wert geringer ist, des zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals zu erwerben und die erworbenen eigenen Aktien zu allen gesetzlich zugelassenen Zwecken zu verwenden.

Die Gesellschaft hat in dem Zeitraum vom

1. Januar bis 30. Juni 2020 26.570 Stückaktien erworben, somit befanden sich am Bilanzstichtag 401.292 Stückaktien im Besitz der Gesellschaft. Dies entspricht einem Anteil von 4,95 % des gezeichneten Kapitals. Die Anschaffungskosten betrugen insgesamt 23,8 Mio. EUR und sind vom Eigenkapital als eigene Anteile in Abzug gebracht worden.

Dividende

Die Hauptversammlung hat am 23. Juni 2020 beschlossen keine Dividende für das Geschäftsjahr 2019 auszuschütten.

Gewinn je Aktie

Der Gewinn je Aktie wird in Übereinstimmung mit IAS 33 ermittelt, indem das Ergebnis des Berichtszeitraums durch die gewichtete Durchschnitts- zahl der ausstehenden Aktien dividiert wird. Die im eigenen Bestand gehaltenen Aktien vermindern die Zahl der ausstehenden Aktien. Zum 30. Juni 2020 betrug die Anzahl der durchschnittlich ausstehenden Aktien 7.747.965.

Das Ergebnis je Aktie betrug für den Zeitraum 1. Januar 2020 bis 30. Juni 2020 -3,24 EUR.

Erläuterungen zu wesentlichen Veränderungen der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung

Wir verweisen auf die Angaben im Konzernzwischen- lagebericht über das 1. Halbjahr 2020.

Ereignisse nach dem Halbjahresstichtag

Nach dem Bilanzstichtag haben keine besonderen Ereignisse stattgefunden.

Beziehungen zu nahestehenden Personen

Zu den nahestehenden Personen der Gesellschaft gehören die Vorstände und Aufsichtsratsmitglieder sowie deren nahe Familienangehörige. Der Firmengründer, Vater des jetzigen Vorstandsvorsitzenden, Friedrich- Wilhelm Werner, Hamburg, hält mit 50,4 % des gezeichneten Kapitals den Mehrheitsanteil der Gesellschaft.

Durch die Möglichkeit der Bijou Brigitte AG, durch personelle Verflechtung auf den Stiftungsvorstand der in 2010 gegründeten Bijou Brigitte-Stiftung wesentlichen Einfluss zu nehmen, wird auch die Bijou Brigitte-Stiftung als nahestehende Person angesehen.

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

"Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischen- abschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind."

Hamburg, im September 2020

Der Vorstand

15

Zukunftsgerichtete Aussagen

Dieser Halbjahresfinanzbericht enthält vorausschauende Aussagen über zukünftige Entwicklungen, die auf aktuellen Annahmen beziehungsweise Schätzungen des Vorstands der Bijou Brigitte modische Accessoires AG beruhen. Trotz der Annahme, dass die vorausschauenden Aussagen realistisch sind, kann nicht dafür garantiert werden, dass diese Erwartungen sich auch als richtig erweisen werden.

Bijou Brigitte modische Accessoires AG

Poppenbütteler Bogen 1

22399 Hamburg

Deutschland

Tel:

+49

40 606 09-0

Fax:

+49

40 6026409

Internet:

www.group.bijou-brigitte.com

Bijou Brigitte AG veröffentlichte diesen Inhalt am 08 September 2020 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 09 September 2020 08:03:08 UTC.

Originaldokumenthttps://group.bijou-brigitte.com/images/pdf/de/investor_relations/annual_report/halbjahresfinanzbericht_2020.pdf

Public permalinkhttp://www.publicnow.com/view/1B33A6DC3CE170436C0CEE4BE6FB71B4C397EA44