Frauenfeld (awp) - Die Immobiliengesellschaft BFW soll von der Schweizer Börse genommen werden. Die BFW Holding des Firmengründers Beat Frischknecht offeriert 44,25 Franken je kotierte Namenaktie A. Die Angebotsfrist startet am 16. Dezember 2019 und dauert bis zum 20. Januar 2020

Frischknecht hält den Angaben zufolge bereits heute 26,0 Prozent des Aktienkapitals und 68,2 Prozent der Stimmrechte der BFW Liegenschaften AG. Er wolle im Minimum auf einen Anteil von 90 Prozent kommen. Danach solle ein sogenanntes "Squeeze-out Verfahren" eingeleitet werden.

Als Grund für den Schritt nennt BFW am Freitag die fehlenden attraktiven Investitionsmöglichkeiten für die Gesellschaft. Das Unternehmen habe in den Jahren 2017 bis 2019 daher jeweils ein Aktienrückkaufprogramm durchgeführt. Und das Liegenschaftsportfolio verfüge mit 330 Millionen Franken nicht mehr über eine Grösse, die eine Kotierung an der Börse rechtfertigen würde.

Ausschuss empfiehlt Annahme

Der unabhängige Ausschuss des Verwaltungsrats empfehle die Annahme des Angebotes, heisst es weiter. Auch eine "Fairness Opinion" von IFBC beurteile den angebotenen Preis als "fair und angemessen". Er liege 4,9 Prozent über dem von IFBC berechneten fairen Wert und 5,5 Prozent über dem per Ende September ausgewiesenen inneren Wert. Am Donnerstagabend hatten die BFW-Aktien bei 44,70 Franken geschlossen.

Frischknecht wird während der Angebotsfrist in all seinen Funktionen in den Ausstand treten. Als Vorsitzender der Geschäftsleitung werde er in dieser Zeit durch Christian Wunderlin ersetzt.

Ferner nennt die Gesellschaft zu diesem Anlass die Kennzahlen der ersten neun Monate 2019. Die Netto-Mietzinseinnahmen beliefen sich demnach auf 13,8 Millionen Franken und aus dem Verkauf von vier Liegenschaften resultierte ein einmaliger Gewinn von 2,7 Millionen. Nach Neubewertungen von 1,1 Millionen Franken lagen der EBIT bei 12,6 Millionen und der Gewinn bei 4,3 Millionen.

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