Der Vorstand habe entschieden, den Mitarbeiter freizustellen, der Daimler im Vorstand der für die Versuche verantwortlichen Forschungseinrichtung EUGT vertrat, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. "Die Freistellung erfolgt mit sofortiger Wirkung." Die schon eingeleiteten umfassenden Untersuchungen zu dem Fall sollten auch von einer externen Kanzlei unterstützt werden. Der Autobauer bekräftigte, die Versuche der EUGT aufs Schärfste zu verurteilen und sich davon zu distanzieren. VW stellte seinen Cheflobbyisten, den früheren Regierungssprecher Thomas Steg, bis zur vollständigen Aufklärung der Vorgänge frei.

Daimler hatte zusammen mit Volkswagen, BMW und dem Zulieferer Bosch die Forschungsgruppe "European Group on Environment and Health in the Transport Sector" (EUGT) 2007 gegründet. Ziel war es, die Gesundheitsfolgen von Schadstoffen wie das von Dieselmotoren ausgestoßene Stickoxid zu erforschen. Der Lobbyverein wollte 2014 mit Versuchen an Affen offenbar nachweisen, dass Dieselabgase weit weniger gefährlich sind als von der Weltgesundheitsorganisation WHO festgestellt. Er förderte auch ein Experiment, bei dem sich in Deutschland 25 Probanden an einem Institut der Uniklinik RWTH Aachen dem Reizgas Stickstoffoxid aussetzten.

Unternehmen in diesem Artikel : Bayerische Motoren Werke, Daimler, Volkswagen