FRANKFURT (dpa-AFX) - Das US-Analysehaus Bernstein Research ist mit Blick auf die Gewinne des Bayer-Übernahmeziels Monsanto vorsichtiger geworden. Die eher träge Entwicklung des US-Saatgutherstellers während der Pflanzsaison 2016 spiegele einige operative Probleme wider, wie etwa Marktanteilsverluste in Nordamerika bei Mais und Sojabohnen, schrieb Analyst Jonas Oxgaard in einer Studie vom Mittwoch. Ob das zu weiteren Einbußen führen werde sei unklar, doch selbst eine lediglich niedrigere Ausgangsbasis 2016 wäre für die Folgejahre negativ.

Zwar sei Monsanto vorsichtiger geworden, was im Einklang mit seiner eher pessimistischen Einschätzung der Unternehmensperspektiven in einem schwachen bis normalen Agrarmarktumfeld stehe, schrieb der Analyst weiter. Allerdings erschienen die langfristigen Wachstumsziele des Konzerns weiterhin unrealistisch.

Ohne die Berücksichtigung der möglichen Übernahme durch Bayer - also auf "Standalone-Basis" - wäre das Kursziel für Monsanto laut dem Analysten angesichts reduzierter Gewinnschätzungen auf 79 US-Dollar gesunken. Allerdings sehe er eine 20-prozentige Chance, dass Bayer die Offerte auf 135 Dollar je Aktie aufstocke und sie erfolgreich sein werde. Dies berücksichtige er nun beim Kursziel, das daher von 80 auf 90 (Kurs 102,33) Dollar gestiegen sei. Die Einstufung laute aber weiterhin "Underperform".

Bayer hatte Ende Mai überraschend ein Übernahmeangebot für den Saatgutspezialisten aus den USA angekündigt. Die Leverkusener bieten 62 Milliarden US-Dollar (gut 55 Mrd Euro) in bar. Das Monsanto-Management hat die Offerte als zu niedrig zurückgewiesen.

Entsprechend der Einstufung "Underperform" erwarten die Analysten von Bernstein Research, dass die Kursentwicklung der Aktie in den kommenden zwölf Monaten um mehr als 15 Prozentpunkte unter der Entwicklung des S&P-500-Index Index liegen wird./mis/stb

Analysierendes Institut Bernstein.

Unternehmen im Artikel: Bayer AG, Monsanto Company