Ifo-Präsident sieht keine Chance für Batteriefabrik in Lausitz
Am 09. Juli 2019 um 18:46 Uhr
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LEIPZIG/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Präsident des Ifo-Instituts, Clemens Fuest, gibt der Lausitz nach Angaben des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) keine Chance für die Ansiedlung einer Fabrik für Batteriezellen. "Es gibt in der Lausitz heute keine Kompetenz im Bereich Batterien und Mobilität", sagte Fuest dem MDR-Magazin "Umschau" nach Angaben des Senders vom Dienstag. "Eine Batteriefabrik könnte erfolgreich sein, wenn sie in Wolfsburg, in Stuttgart oder in München ist, wo wir schon Expertise haben. Diese gibt es in der Lausitz nicht." Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hält den Aufbau einer Batteriezellen-Produktion in der Lausitz dagegen für möglich. Die Lausitz in Brandenburg und Sachsen ist vom geplanten Ausstieg aus der Braunkohle bis 2038 betroffen.
Münster in Nordrhein-Westfalen hatte von Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) den Zuschlag als Hauptstandort für eine neue Batteriefabrik bekommen. Brandenburgs Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD) wies in der vergangenen Woche darauf hin, dass ihr Land sich nicht dafür beworben hatte, da es keinen Forschungsstandort gebe, der in diesem Bereich forscht. Sie hofft, dass die Forschung in Münster läuft, die Produktion aber an andere Standorte geht. Der BASF-Standort Schwarzheide in der brandenburgischen Lausitz ist nach eigener Darstellung an der Ansiedlung einer Produktionsanlage für Batterien-Materialien interessiert. Der Vorstand muss nach Angaben der BASF Schwarzheide noch über den Bau einer Neuanlage entscheiden./vr/DP/jha
BASF SE ist der größte Chemiekonzern der Welt. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- funktionale Produkte (44,1%): Katalysatoren (38,9% des Umsatzes), Leistungsmaterialien (23,9%), Monomere (22,7%), und Beschichtungen (14,5%);
- Hochleistungswerkstoffe (21,6%): Chemikalien für die Pflege (33,1% des Umsatzes), Dispersionen und Pigmente (31,8%), Performance Chemikalien (20,8%) und Nahrungsprodukte (14,3%);
- chemische Produkte (15%): Petrochemische Produkte (71,5% des Umsatzes) und Zwischenprodukte (28,5%);
- Agrochemikalien (14,6%);
- sonstige (4,7%).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (9,9%), Europa (27,9%), Nordamerika (27,3%), Asien / Pazifik (25,4%) und Südamerika / Afrika / Naher Osten (9,5%).