HANNOVER (dpa-AFX) - In den bundesweiten Tarifverhandlungen für die Chemie- und Pharmabranche warten die Arbeitnehmer noch auf ein Angebot der Arbeitgeberseite. Die Tarifgespräche für die 580 000 Beschäftigten der Branche wurden nach der ersten Verhandlungsrunde am Montag und Dienstag in Hannover ergebnislos vertagt. Die nächste Runde findet am 21./22. November in Wiesbaden statt.
"Wir werden noch dicke Bretter zu bohren haben", sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft IG BCE, Ralf Sikorski. Die Gegenseite stelle die wirtschaftliche Lage übertrieben schlecht dar. Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Georg Müller, entgegnete: "Die IG BCE versucht, Geld zu verteilen, das nicht vorhanden ist." Beide Seiten müssten nun daran arbeiten, die verhärteten Fronten aufzubrechen.
Die IG BCE fordert neben einem spürbaren Lohnplus unter anderem ein sogenanntes Zukunftskonto von jährlich 1000 Euro sowie eine Zusatzversicherung für die Pflege und mehr Angebote zur Qualifizierung. Der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) verweist hingegen darauf, dass die Branche für 2019 einen Umsatzverlust von fünf Prozent erwarte. Die Industrie befinde sich in einer Rezession./cwe/DP/jha
BASF SE ist der größte Chemiekonzern der Welt. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- funktionale Produkte (44,1%): Katalysatoren (38,9% des Umsatzes), Leistungsmaterialien (23,9%), Monomere (22,7%), und Beschichtungen (14,5%);
- Hochleistungswerkstoffe (21,6%): Chemikalien für die Pflege (33,1% des Umsatzes), Dispersionen und Pigmente (31,8%), Performance Chemikalien (20,8%) und Nahrungsprodukte (14,3%);
- chemische Produkte (15%): Petrochemische Produkte (71,5% des Umsatzes) und Zwischenprodukte (28,5%);
- Agrochemikalien (14,6%);
- sonstige (4,7%).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (9,9%), Europa (27,9%), Nordamerika (27,3%), Asien / Pazifik (25,4%) und Südamerika / Afrika / Naher Osten (9,5%).