ArcelorMittal : Thyssenkrupp/Tata wollen bei EU-Prüfung ihrer Stahlfusion mehr Zeit
Am 20. März 2019 um 14:19 Uhr
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Düsseldorf (Reuters) - Im Ringen mit der EU-Kommission um die Genehmigung ihrer Stahl-Fusion wollen Thyssenkrupp und Tata Steel mehr Zeit.
Die Konzerne hätten sich mit der Kommission darauf verständigt, eine Fristverlängerung in der Prüfung durch die EU- Wettbewerbshüter um acht Werktage zu beantragen, erklärte ein Thyssenkrupp-Sprecher. Damit hätten die Unternehmen mehr Zeit, um einen Vorschlag vorzulegen, der auf die Bedenken der EU-Kommission gegen die Fusion eingehen soll. "Wir sind weiterhin zuversichtlich, dass wir die Transaktion im Frühjahr abschließen können."
Thyssenkrupp und Tata wollen einen Stahlkonzern mit 48.000 Mitarbeitern schmieden - den zweitgrößten in Europa nach ArcelorMittal. Die EU-Wettbewerbshüter hatten in der Vergangenheit klar gemacht, dass sie für eine Genehmigung Zugeständnisse der Konzerne erwarten, um wettbewerbliche Bedenken gegen die Pläne auszuräumen.
ArcelorMittal ist der weltweit Marktführer in der Stahlindustrie. Der Umsatz verteilt sich auf folgende Geschäftsbereiche:
- Verkauf von Kohlenstoff-Flachstahlerzeugnissen (56.6%): warm- und kaltgewalzte Stahlcoils, beschichtete Bleche, usw. ;
- Verkauf von Kohlenstoff-Langstahlerzeugnissen (20.7%): Stahlträger, Betonstahl, Stabstähle, Maschinendrähte, Sägedrähte, Stahlspundwände, Schienen, Sonderprofile und Drahtziehprodukte;
- Verkauf der Rohrprodukten (3.2%);
- Verkauf von Eisen Ore und Kohle (1,8%);
- sonstige (17,7%): vor allem Stahlverarbeitung, -vertrieb und -handel.
Die Konzernprodukte sind in erster Linie in den Sektoren Automobilindustrie, Haushaltsgeräte, Verpackung und Bau eingesetzt.
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (9,6 %), Polen (6,5 %), Frankreich (6,8 %), Spanien (5,8 %), Europa (23,7 %), Vereinigte Staaten (13 %), Amerika (25,4 %), Asien und Afrika (9,2 %).