ArcelorMittal : Tata-Betriebsrat gegen Verkauf von belgischer Segal für Thyssen-JV
Am 11. April 2019 um 14:33 Uhr
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Amsterdam/Düsseldorf (Reuters) - Die Arbeitnehmervertreter von Tata Steel Europe haben mit neuer Kritik an der geplanten Stahlfusion mit Thyssenkrupp nachgelegt.
Ein Verkauf der belgischen Tochter Segal komme nicht in Frage, erklärte der Betriebsrat von Tata Niederlande am Donnerstag. Man behalte sich weitere Schritte vor, um die Pläne zu verhindern. Der Verkauf von Segal gehört zu den Zugeständnissen der Konzerne an die EU-Kommission, um eine Freigabe für die Stahlfusion zu erhalten. Die Wettbewerbshüter wollen spätestens im Juni darüber entscheiden.
Einem Insider zufolge haben die Konzerne angeboten, im Bereich feuerverzinkter Stahl für die Automobilindustrie zwei Anlagen in Spanien und Belgien zu verkaufen. Während Tata in Belgien mit Segal vertreten ist, ist Thyssenkrupp in Spanien mit
der Tochter Galmed vor Ort.
Am Mittwoch hatte der europäische Betriebsrat von Tata die Zusagen an die EU-Kommission kritisiert. Diese verstärkten die Besorgnis, dass es sich nicht um eine Partnerschaft unter Gleichen handele. Der Betriebsrat unterstütze das Zusagenpaket nicht. Er werde das Bündnis nur dann weiter tragen, wenn dies im Interesse der Beschäftigten an allen Standorten sei. Davon sei man derzeit nicht überzeugt.
ArcelorMittal ist der weltweit Marktführer in der Stahlindustrie. Der Umsatz verteilt sich auf folgende Geschäftsbereiche:
- Verkauf von Kohlenstoff-Flachstahlerzeugnissen (56.6%): warm- und kaltgewalzte Stahlcoils, beschichtete Bleche, usw. ;
- Verkauf von Kohlenstoff-Langstahlerzeugnissen (20.7%): Stahlträger, Betonstahl, Stabstähle, Maschinendrähte, Sägedrähte, Stahlspundwände, Schienen, Sonderprofile und Drahtziehprodukte;
- Verkauf der Rohrprodukten (3.2%);
- Verkauf von Eisen Ore und Kohle (1,8%);
- sonstige (17,7%): vor allem Stahlverarbeitung, -vertrieb und -handel.
Die Konzernprodukte sind in erster Linie in den Sektoren Automobilindustrie, Haushaltsgeräte, Verpackung und Bau eingesetzt.
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (9,6 %), Polen (6,5 %), Frankreich (6,8 %), Spanien (5,8 %), Europa (23,7 %), Vereinigte Staaten (13 %), Amerika (25,4 %), Asien und Afrika (9,2 %).