AKTIEN IM FOKUS: Bergbauwerte steigen nach Dammbruch in brasilianischer Mine
Am 28. Januar 2019 um 11:16 Uhr
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der Bergbaukonzerne an der Londoner Börse haben am Montag mit deutlichen Kursgewinnen auf den Dammbruch in einer brasilianischen Eisenerzmine reagiert. Nach der Katastrophe waren die Eisenerzpreise auf den höchsten Stand seit einem Jahr geklettert. Der Stoxx Europe 600 Basic Resources gewann am Vormittag an der Spitze des Branchentableaus weitere 0,9 Prozent und erreichte damit den höchsten Stand seit zweieinhalb Monaten. Bereits am Freitag hatte der europäische Sektorindex um fast 4 Prozent zugelegt.
Am Freitag war der Damm an einer Eisenerzmine des Bergbaukonzerns Vale im Bundesstaat Minas Gerais gebrochen. Eine Schlammlawine war über Teile der Anlage und benachbarte Siedlungen gerollt und hatte bislang 58 bestätigte Todesopfer gefordert. 305 weitere Menschen werden noch vermisst. Vale erwägt nun, die geplanten Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe auszusetzen.
Unter den Einzelwerten verteuerten sich die Aktien von Rio Tinto am Montag an der Eurostoxx-Spitze um 2,5 Prozent. Die Papiere des Konkurrenten BHP Billiton stiegen in einem etwas schwächeren Gesamtmarkt um 1,6 Prozent und jene von Glencore um 0,6 Prozent. Die Anteilsscheine des Bergbau- und Stahlkonzerns ArcelorMittal rückten um 1,9 Prozent vor./edh/ag/fba
ArcelorMittal ist der weltweit Marktführer in der Stahlindustrie. Der Umsatz verteilt sich auf folgende Geschäftsbereiche:
- Verkauf von Kohlenstoff-Flachstahlerzeugnissen (56.6%): warm- und kaltgewalzte Stahlcoils, beschichtete Bleche, usw. ;
- Verkauf von Kohlenstoff-Langstahlerzeugnissen (20.7%): Stahlträger, Betonstahl, Stabstähle, Maschinendrähte, Sägedrähte, Stahlspundwände, Schienen, Sonderprofile und Drahtziehprodukte;
- Verkauf der Rohrprodukten (3.2%);
- Verkauf von Eisen Ore und Kohle (1,8%);
- sonstige (17,7%): vor allem Stahlverarbeitung, -vertrieb und -handel.
Die Konzernprodukte sind in erster Linie in den Sektoren Automobilindustrie, Haushaltsgeräte, Verpackung und Bau eingesetzt.
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (9,6 %), Polen (6,5 %), Frankreich (6,8 %), Spanien (5,8 %), Europa (23,7 %), Vereinigte Staaten (13 %), Amerika (25,4 %), Asien und Afrika (9,2 %).