Liestal/Zürich (awp) - Die Angebote der Radicant Bank sind ab dem heutigen Dienstag der breiten Öffentlichkeit zugänglich. Die digitale Vermögensverwaltungstochter der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) will sich als erste komplett digitale "Nachhaltigkeits-Bank" am Markt positionieren, wie Verwaltungsratspräsident Marco Primavesi anlässlich einer Medienkonferenz sagte.

Bekanntlich ist die Bank bereits seit Ende letzten Jahres operativ tätig und hat im März 2023 bereits einen erweiterten Kundenkreis hinzugewonnen. Der definitive Markteintritt erfolgt nun zeitnah, zumal die BLKB vor rund einem Monat bei der Präsentation der Halbjahreszahlen von einem "vollständigen" Markteintritt bis spätestens Ende Jahr sprach.

Positiven Beitrag leisten

Neu ist nun die Mobile-Banking-App von Radicant in den App-Stores von Google und Apple verfügbar. Radicant bietet dort auf Nachhaltigkeit fokussierte Anlageprodukte an. Zudem werde bei jeder Zahlung der CO2-Fussabdruck der Transaktion gemessen, der wiederum in der App eingesehen werden könne.

Darüber hinaus werden die Anlageinstrumente entlang der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen ausgewählt und mittels einem eigenen Rating die "positiven Impact-Unternehmen" ausgewählt und der Kundschaft angeboten, erläuterte Co-CEO Roland Kläy. Derzeit ermittle Radicant das Anlageuniversum aus insgesamt 2000 Emittenten.

Suche nach CEO läuft noch

Seit dem überraschenden Abgang des CEO Anders Bally im Februar 2023 wird die Bank vorübergehend vom Produktchef Rouven Leuener und vom Finanzchef Roland Kläy geleitet. Die Suche nach einem CEO laufe derweil noch, erklärte Verwaltungsratspräsident Primavesi. Und auch hinsichtlich möglichen Partnerschaften seien zwar Gespräche im Gang, es sei aber noch nichts entschieden.

Die Radicant Bank AG ist ein strategisches Investment der BLKB und eine 100-prozentige Tochtergesellschaft, operativ aber unabhängig. Für das im Frühling 2021 gegründete Institut hat das Staatsinstitut viel Geld in die Hand genommen: Alleine bis Ende 2022 wurden rund 70 Millionen Franken investiert.

Insgesamt habe man bisher nun 90 Millionen Franken investiert, sagte dazu der Verwaltungsratspräsident. Und man plane weiterhin bis Ende des Jahres 2026 den Break-Even zu erreichen und profitabel zu werden. Konkrete Zahlen zu den Zielen etwa mit Blick auf die verwalteten Vermögen (AuM) könne man indes nicht nennen, ergänzte Kläy.

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