San Francisco (Reuters) - Amazon will seine digitale Assistentin Alexa Insidern zufolge mit Künstlicher Intelligenz (KI) ausrüsten und für diese Zusatz-Funktionen künftig Geld verlangen.

Angedacht sei eine monatliche Gebühr von etwa fünf Dollar, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen am Freitag. Im Gespräch seien zeitweise auch rund zehn Dollar gewesen. Eine Verknüpfung mit der Prime-Mitgliedschaft sei nicht vorgesehen. Bislang schreibt der Online-Händler mit Alexa rote Zahlen.

Die KI-Integration sei Teil einer Komplett-Überarbeitung der 2014 eingeführten Assistentin. Die verbesserte Version heiße "Remarkable Alexa". Firmenchef Andy Jassy überwache persönlich das Projekt. Er hatte im April in einem Aktionärsschreiben eine "intelligentere und fähigere Alexa" versprochen, ohne Details zu nennen. Das Unternehmen dränge die Beschäftigten dazu, die Überarbeitung bis August abzuschließen.

"Wir haben generative KI bereits in verschiedene Komponenten von Alexa integriert und arbeiten hart an der Umsetzung im großen Maßstab", sagte eine Sprecherin des Unternehmens. Weltweit seien eine halbe Milliarde Alexa-fähige Geräte im Einsatz. Der Erfolgsdruck ist groß, nachdem Apple vor einigen Wochen KI-Funktionen für die Alexa-Konkurrentin "Siri" vorgestellt hatte.

Die bisherige kostenlose Amazon-Assistentin, intern "Classic Alexa" genannt, kann einfache Sprachbefehle ausführen und einen Wetterbericht vorlesen, Musik abspielen oder smarte Geräte im Haushalt steuern. Amazons Hoffnungen, mit Hilfe dieses Dienstes Kunden zu zusätzlichen Bestellungen zu animieren, haben sich bislang allerdings nicht erfüllt.

Die Insider bezweifelten, dass Kunden für eine KI-Alexa extra zahlen werden, auch wenn die Assistentin künftig auch komplexe Aufgaben lösen und Unterhaltungen in natürlicher Sprache führen könne. Außerdem müssten die Nutzer einige ihrer smarten Haushaltsgeräte erneuern, um sämtliche der neuen Alexa-Funktionen zu deren Steuerung nutzen zu können.

(Bericht von Greg Bensinger; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)