München (Reuters) - Klassische private Rentenversicherungen werfen nach einer Studie der Ratingagentur Assekurata immer weniger ab.

Die laufende Verzinsung liegt in diesem Jahr im Branchenschnitt noch bei 2,13 (2020: 2,30) Prozent, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Studie hervorgeht. Renten- und Lebensversicherungen sind mit einem Bestand von 82 Millionen Policen in Deutschland eines der populärsten Finanzprodukte überhaupt. Im Neugeschäft bietet allerdings nur noch ein Drittel der befragten Unternehmen klassische Verträge mit Garantiezins an, weil sie viel Kapital binden. Viele Versicherer haben das Neugeschäft ganz auf kapitalmarktnahe Leben-Policen umgestellt.

Die seit knapp zehn Jahren angebotenen Lebensversicherungen mit reduzierten Zinsgarantien bieten der Studie zufolge nur noch dann mehr Rendite, wenn der Kunde bis zum Ablauf einzahlt. Bei der Gesamtverzinsung - einschließlich Schlussüberschuss und Beteiligung an den Bewertungsreserven - bringen sie im Schnitt 2,86 Prozent, während klassische Policen 2,76 Prozent abwerfen. Tatsächlich dürfte der Marktdurchschnitt noch niedriger liegen, weil sich unter anderem Deutschlands zweitgrößter Lebensversicherer R+V nicht mehr an der Studie beteiligt hat. Er hatte die Verzinsung für klassische Produkte für 2021 drastisch gesenkt.