München (Reuters) - Die Allianz trennt sich nach 20 Jahren von einem Gemeinschaftsunternehmen, mit dem sie damals den chinesischen Vermögensverwaltungs-Markt erobern wollte.

Die Beteiligung von 49 Prozent an der CPIC Fund Management Co. Ltd. gehe an Guotai Junan Securities, teilte der Versicherungsriese am Freitag in München mit. "Dieser Schritt steht in Übereinstimmung mit der Strategie der Allianz, sich in China auf Asset-Manager zu konzentrieren, die ihr ganz gehören", hieß es zur Begründung. Bei CPIC hätte sie keine Mehrheit erlangen können.

Der Käufer des Anteils, der Wertpapierbroker Guotai Junan, war 2003 der ursprüngliche Partner der Allianz in dem Joint Venture, hatte seinen Mehrheitsanteil aber zwischenzeitlich verkauft. Die Mehrheit an CPIC Fund Management gehört heute dem chinesischen Versicherer China Pacific Insurance (CPIC), mit dem die Allianz ehemals verbündet war.

Die chinesische Regierung hatte erst 2019 die Beschränkungen für ausländische Eigentümer im Asset Management aufgehoben. Seither drängen Gesellschaften wie Blackrock und Fidelity International auf den umgerechnet 3,8 Billionen Dollar schweren Markt für offene Investmentfonds in China. Im August hatte Allianz Global Investors mitgeteilt, dem Aufbau einer eigenen Fondsgesellschaft in China stehe nach der Erlaubnis der dortigen Wertpapieraufsicht nichts mehr im Wege.

(Bericht von Alexander Hübner und Tom Sims. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)