PARIS (dpa-AFX) - Eine Abschreibung auf eine US-Tochter und die Übernahme des Versicherers XL Group haben beim Allianz Axa 2018 einen Gewinneinbruch verursacht. Der Überschuss fiel um zwei Drittel auf rund 2,1 Milliarden Euro, wie der französische Versicherer am Donnerstag in Paris mitteilte. Trotz des Einbruchs sollen die Aktionäre eine um sechs Prozent auf 1,34 Euro erhöhte Dividende erhalten.

Am Finanzmarkt wurden die Nachrichten allerdings positiv aufgenommen. An der Pariser Börse gewann die Axa-Aktie bis zur Mittagszeit 1,58 Prozent auf 21,495 Euro und war damit zweitstärkster Wert im französischen Leitindex Cac 40.

Vor rund einem Jahr waren die Papiere jedoch noch mit gut 26 Euro gehandelt worden. Nach Verkündung der milliardenschweren Übernahme des US-Versicherers XL Group im Frühjahr und erneut nach dem Kapitalmarkttag Ende November war der Kurs deutlich abgerutscht: Kurz vor dem Jahreswechsel lag er bei nur noch gut 18 Euro.

Axa-Chef Thomas Buberl bezeichnete das Jahr 2018 als entscheidenden Wendepunkt beim Umbau des Versicherers. Neben der Übernahme der XL Group hatte der Konzern sein US-Geschäft an die Börse gebracht. Im diesem Zuge musste Axa allerdings auch drei Milliarden Euro auf den Wert der Tochter abschreiben, an der der Konzern weiterhin die Mehrheit hält. Bereinigt um diesen und weitere Sondereffekte hätte Axa den Jahresgewinn mit knapp 6,5 Milliarden Euro stabil gehalten.

Seinen Umsatz konnte der Versicherer 2018 um vier Prozent auf 102,9 Milliarden Euro steigern. Allerdings kamen höhere Schäden durch Naturkatastrophen den Konzern teurer zu stehen. Das lag ausgerechnet an der Übernahme der XL Group, die in den USA stark im Geschäft ist und für Zerstörungen durch die verheerenden Waldbrände in Kalifornien und Hurrikan "Michael" in Florida einstehen musste.

Von den Prämien im Schaden- und Unfallgeschäft blieb nach Abzug der Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb weniger übrig als ein Jahr zuvor. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich von 96,2 auf 97,0 Prozent, blieb aber noch merklich unter der kritischen 100-Prozent-Marke. Ohne die XL Group wäre die Quote mit 94,9 Prozent deutlich günstiger ausgefallen./stw/zb/mis/fba