Genf (awp) - Der Augenheilkunde-Spezialist Alcon publiziert am Dienstag 27. Februar, nachbörslich die Zahlen zum Geschäftsjahr 2023. Insgesamt zehn Analysten haben zum AWP-Konsens beigetragen.

Q4 2023E
(in Mio USD)        AWP-Konsens   Q4 2022

Umsatz                 2337        2155       
Op. Marge (in %)       12,2         1,0       
Op. Marge core (%)     19,7        16,4       
EPS (in USD)           0,37       -0,20       
Core EPS (in USD)      0,66        0,42       

(in Fr.)                                      
Dividende je Aktie     0,24        0,21       

          

FOKUS: Bei Alcon standen die Zeichen 2023 auf Wachstum. Das Geschäft mit Kontaktlinsen und Augentropfen ist in Zeiten der Inflation relativ stabil, wie Konzernchef David Endicott nach den Q3-Zahlen gegenüber AWP erklärt hatte. Es kann höchstens sein, dass Menschen zum Beispiel den Wechsel von Monats- zu Tageslinsen etwas hinauszögern. Aber tendenziell sind die Kunden bei Alcon-Produkten wenig preisempfindlich. Und wie Analysten ausführen, dürfte Alcon 2023 gar über dem Markt gewachsen sein.

Das Wachstum dürfte dabei aus beiden Segmenten stammen, heisst es in einem Kommentar. Bekanntlich ist Alcon nebst dem Geschäft mit Kontaktlinsen (Visicon Care) auch im Bereich Augenchirurgie (Surgical) tätig. Dort profitiere der Konzern von einer sequenziell fallenden Vergleichsbasis, wie es bei der ZKB heisst. Die Bank rechnet für das Q4 mit einer Margenverbesserung, auch weil sich zu der hohen Kostendisziplin noch ein nachlassender Währungsgegnwind gesellt haben dürfte.

Beim längerfristigen Blick nach vorne dürfte es für Alcon mit den Marktanteilsgewinnen weitergehen. Laut dem Managemnt soll dabei helfen, dass weiterhin in Forschung und Entwicklung investieret wird, 2024 laut jüngsten Aussagen etwa auf dem gleichen Level wie 2023. "Aber am Ende kommt es vor allem auf die makroökonomische Entwicklung an: Dinge wie Wechselkurse, Inflation, Lieferkettenprobleme werden Themen bleiben, die den Markt beeiflussen - und zwar über die nächsten paar Jahre", hatte Konzernchef Endicott gesagt.

ZIELE: Bei Verkündigung der Q3-Zahlen hiess es vom Alcon-Management: Im Gesamtjahr dürfte das Unternehmen seine gesteckten Ziele erreichen. Diese wurden jedoch etwas eingegrenzt: Rechnete das Unternehmen zuvor noch mit einem Umsatz zwischen 9,3 und 9,5 Milliarden, so wurde diese Bandbreite neu bei 9,3 bis 9,4 Milliarden veranschlagt. Die Kernmarge wurde weiterhin im bisher kommunizierten Bereich von 19,5 und 20,5 Prozent prognostiziert.

Alcon will bekanntlich bis 2027 einen Umsatz von etwa 12 Milliarden US-Dollar erreichen. Zum Vergleich: 2022 setzte die Gruppe 8,7 Milliarden um. Die operative Kern-Marge soll dann im mittleren 20-Prozent-Bereich liegen, nachdem sie 2022 18,2 Prozent betrug.

PRO MEMORIA: Der Augenheilkundekonzern konnte im Januar positive Studienresultate für seinen Wirkstoffkandidaten AR-15512 zur Behandlung des Trockene-Augen-Syndroms vermelden. Der Wirkstoff erreichte die primären Ziele in zwei Studien bezüglich Wirksamkeit wie auch bezüglich Sicherheit. Die beiden Studien der späten Phase 3 "Comet-2" und "Comet-3" umfassten lüber 930 Patienten mit dem Syndrom des trockenen Auges. Der Wirkstoff habe das Potenzial, Augenärzten und Patienten einen neuen wirksamen Ansatz für die Behandlung des Krankheit zu bieten. Das Trockene-Augen-Syndrom ist laut der Mitteilung eine der verbreitetsten Erkrankungen der Augenoberfläche. Sie betrifft laut Alcon alleine in den USA rund 38 Millionen Personen und weltweit rund 719 Millionen weitere Erwachsene.

AKTIENKURS: Die Papiere von Alcon haben seit Jahresbeginn eine Zunahme um etwa 5 Prozent verzeichnet, während der Gesamtmarkt gemessen am SMI einen Anstieg um rund 3 Prozent verzeichnet hat. Im letzten Jahr entwickelten sich die Papiere flach.

Homepage: www.alcon.com

ba/hr