FRANKFURT (Dow Jones)--Mit leichtem Plus hat sich der DAX am Freitag aus der Handelswoche verabschiedet. Der Index kletterte um 0,1 Prozent auf 18.235 Punkte. Das Geschäft wurde von Umschichtungen zum Halbjahres-Ultimos dominiert, hieß es im Handel. Positionsanpassungen bei institutionellen Investoren wie Fonds und Vermögensverwaltern standen daher noch vor der Nachrichtenlage im Vordergrund.

Gesprächsthema waren die bevorstehenden Wahlen, vor allem die erste Runde der Parlamentswahl in Frankreich am Wochenende. Europas Finanzmärkte und den Euro belastet die Sorge, die notwendige Konsolidierung der Staatsfinanzen in Frankreich könnte nach einem Wahlsieg der Rechten oder Linken ausbleiben.

Für Irritationen sorgte dazu das TV-Duell zwischen US-Präsident Joe Biden und seinem Herausforderer Donald Trump. Biden hinterließ keinen guten Eindruck, was einen Trump-Wahlsieg wahrscheinlicher machte.

Die mit Spannung erwarteten Inflationsdaten aus Europa und den USA lieferten keine neuen Erkenntnisse. So lag der wichtige PCE-Preisindex aus den USA im Rahmen der Konsenserwartungen. Er bestätigte mit plus 2,6 Prozent zum Vorjahr aber das positive Bild eines nachlassenden Tempos bei den Preisanstiegen.


   DAX liefert starkes Halbjahr - Autos holen wieder auf 

Zum Halbjahres-Ultimo konnte der DAX nun ein Plus gegenüber dem Jahresstart von rund 9 Prozent ausweisen. Den Gewinner stellten Siemens Energy, der Aktienkurs hat sich in den ersten sechs Monaten verdoppelt. Das Schwergewicht SAP hat um gut ein Drittel zugelegt und ist damit für einen Teil der DAX-Performance verantwortlich.

Rheinmetall mit über 60 Prozent Plus profitierten wie andere Rüstungswerte vom Ukraine-Krieg. Der für Deutschland wichtige Automobilsektor lag hingegen hinten. Entsprechend wurde nun zum Ultimo munter nachgekauft. Anleger hoffen vor allem auf eine gütliche Einigung im Zollstreit zwischen der EU und China.

Mercedes-Benz legten am Freitag um 1,8 Prozent zu, VW um 1,4 Prozent und BMW um 0,3 Prozent. Auch die Titel der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck und Traton stiegen um 1,9 und 2 Prozent.

Airbus (-1,8%) wurden erneut verkauft. MTU legten indes 2,4 Prozent zu, ihre Kursverluste nach der Airbus-Prognosesenkung wurden als übertrieben bezeichnet.


   Nike-Ausblick bremst Branchenstimmung 

Der gesenkte Umsatzausblick von Nike belastete das Sentiment für Wettbewerber wie Adidas und Puma. Während es bei Adidas angesichts der Fußball-EM brummt, sprach Nike von einem zurückhaltenden Online-Geschäft und in China. Nike brachen an der Wall Street um fast 20 Prozent ein.

Puma gaben um 2,6 Prozent nach; bei Adidas ging es 0,2 Prozent höher, da zwei Analysten die Kursziele angehoben hatten.

Teamviewer konnten ihre Verluste auf minus 6 Prozent eindämmen. Sie waren am Morgen prozentual zweistellig eingebrochen nach der Bekanntgabe einer Cyber-Attacke auf das Unternehmen.

Für die Aktie von Delivery Hero ging es um 2,6 Prozent nach unten. Hier hat sich überraschend der CFO aus dem Unternehmen verabschiedet. Eine temporäre Nachfolge wurde benannt.


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INDEX                                       zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX                                       18.235,45  +0,1%     +8,85% 
DAX-Future                                18.424,00  +0,3%     +6,02% 
XDAX                                      18.254,49  +0,1%     +8,86% 
MDAX                                      25.193,36  -0,7%     -7,16% 
TecDAX                                     3.329,06  -0,0%     -0,25% 
SDAX                                      14.320,95  -0,2%     +2,58% 
zuletzt                                   +/- Ticks 
Bund-Future                                  131,63    -41 
YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           22         18     0          3.815,4        67,2    56,1 
MDAX          19         29     2            487,3        31,0    26,8 
TecDAX        16         13     1            876,5        21,2    17,0 
SDAX          28         41     1             86,3         5,7     5,8 
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June 28, 2024 11:46 ET (15:46 GMT)