Boeing übernimmt Mehrheit an Embraers Verkehrsflugzeug-Geschäft
Am 05. Juli 2018 um 13:36 Uhr
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CHICAGO/SAO PAULO (dpa-AFX) - Der US-Flugzeugbauer Boeing soll die Mehrheit am Verkehrsflugzeuggeschäft seines brasilianischen Rivalen Embraer übernehmen. Beide Unternehmen haben sich grundsätzlich auf die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens im Wert von 4,75 Milliarden US-Dollar (4,1 Mrd Euro) geeinigt, wie sie am Donnerstag in Chicago und Sao Paulo mitteilten. Der weltgrößte Flugzeughersteller aus den USA soll mit 80 Prozent die Mehrheit an dem Joint Venture halten, das auch das Service-Geschäft umfasst.
Embraer mit seinen E- und E2-Jets ist neben dem kanadischen Hersteller Bombardier der zweite wichtige Anbieter von Regionalflugzeugen mit rund 100 Sitzen. In diesem Segment ist Boeing bisher nicht vertreten. Bei den größeren Verkehrsflugzeugen konkurrieren die US-Amerikaner mit dem europäischen Rivalen Airbus. Dieser hat sich gerade mit Bombardier verbündet und erst vor wenigen Tagen die Mehrheit an dessen bisher größtem Flugzeugmodell, der C-Serie übernommen. Boeing und Embraer hatten bereits seit längerem über einen Zusammenschluss verhandelt./stw/jha/
Airbus SE ist das europaweit größte und weltweit zweitgrößte Unternehmen für Flugzeugbau, Raumfahrt und Militärbedarf. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien und Dienstleistungen verteilt:
- Zivilflugzeuge (71,8%). Der Konzern ist weltweit Nr. 1 im Bereich Flugzeuge mit über 100 Sitzen;
- Sicherheits- und Raumfahrtsysteme (17,4%): Militärflugzeuge (im Wesentlichen Transportflugzeuge, Flugzeuge zur Überwachung des Meeres, U-Boot-Jäger und Betankungsflugzeuge), Ausrüstung für die Raumfahrt (Orbitalraketen, Beobachtungs- und Kommunikationssatelliten, Geräte mit Turbo-Prop-Triebwerken, usw.), Verteidigungs- und Sicherheitssysteme (Raketensysteme, elektronische und Telekommunikationssysteme, usw.). Airbus SE bietet außerdem Schulungen und Flugzeuge-Wartungsdienstleistungen;
- Helikopter zur zivilen und militärischen Nutzung (10,8%).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Europa (39,3%), Asien / Pazifik (28,6%), Nordamerika (21,1%), Mittlerer Osten (6%), Lateinamerika (2,7%) und sonstige (2,3%).