PARIS (dpa-AFX) - Europas Weltraumraketen-Industrie muss sich nach Einschätzung von Airbus -Raumfahrt-Chef Nicolas Chamussy dauerhaft auf einen harten Wettbewerb einstellen. Die Entwicklung der neuen europäischen Trägerrakete Ariane 6 sei auf einem guten Weg, "aber wir dürfen nicht davon abweichen", sagte der Raumfahrtingenieur der Deutschen Presse-Agentur in Paris. "Es wäre ein Fehler zu denken, dass nun alles auf ewig gut sein wird, weil wir die Entscheidung für die Ariane 6 getroffen haben und alles im Zeitplan liegt."

Der Markt für Trägerraketen ist in den vergangenen Jahren von neuen Anbietern wie der US-amerikanischen Firma SpaceX in Bewegung gebracht worden. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, will Europa Flüge mit seiner neuen Rakete bis zu 50 Prozent günstiger anbieten. Airbus hat mit dem französischen Triebwerkshersteller Safran ein Joint Venture gegründet, um die Rakete im Auftrag der europäischen Weltraumagentur Esa zu entwickeln. Der erste Flug ist für 2020 geplant.

SpaceX musste zuletzt Rückschläge hinnehmen, es verlor in den vergangenen zwei Jahren zwei Raketen bei Explosionen. "Ja, SpaceX hat Schwierigkeiten - das trifft übrigens nahezu jedes Raumfahrtunternehmen einmal", sagte Chamussy. "Aber sie werden das lösen, weitere Raketen starten, weiter innovativ und schnell sein. Deshalb können wir nicht auf die Bremse treten, sondern müssen bei der Entwicklung von Ariane 6 Gas geben."/sku/DP/she

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