Bisherige und neue Bieter könnten bis Freitag Angebote einreichen, teilten Lucas Flöther und Ulla Reisch am Dienstag mit. Anschließend sollen die deutschen und österreichischen Gläubiger binnen weniger Tage über den endgültigen Zuschlag entscheiden. "Die Unterschrift beider Insolvenzverwalter gewährleistet dabei dem Erwerber Rechtssicherheit für den Vollzug des Kaufvertrages." Dieser sei für die zweite Februar-Hälfte geplant. Dann könne Niki spätestens im März 2018 den Flugbetrieb wieder aufnehmen, wenn der Käufer dies wolle.

Durch die neue Situation wittern andere Bieter ihre Chance. So kündigte der irische Billigflieger Ryanair an, seinen Hut für Niki in den Ring zu werfen. Zuletzt hatte auch Ex-Rennfahrer Niki Lauda betont, er werde erneut ein Angebot für die von ihm gegründete Airline abgeben.

Ausschlaggebend für den Zuschlag sind den Angaben zufolge unverändert "der Kaufpreis, die Finanzierungsfähigkeit des Bieters sowie der Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze". Flöther habe sich bereit erklärt, vorerst aus der deutschen Insolvenzmasse von Niki die Finanzmittel zur Verfügung zu stellen, um den Basis-Geschäftsbetrieb des Ferienfliegers aufrecht zu erhalten. Es sei für die Dauer des Bieterverfahrens noch genug Geld da, ergänzte Flöthers Sprecher.

Flöther hatte noch am Montag gewarnt, durch den neuen Investorenprozess könnte der bereits von ihm ausgehandelte Niki-Verkauf an den britisch-spanischen Luftfahrtkonzern IAG scheitern. Das Landesgericht Korneuburg hatte jüngst entschieden, dass über Niki ein neues Hauptinsolvenzverfahren in Österreich eröffnet werden muss. Flöther hält dies für einen Verstoß gegen EU-Recht. Niki hatte zudem gegen die Entscheidung des Landgerichts Berlin, das Verfahren nach Österreich zu verweisen, Beschwerde beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe eingelegt. Flöthers Sprecher sagte nun, es sei "noch offen", ob man diese Beschwerde zurückziehe.

Die British-Airways-Mutter IAG hatte mit Flöther Ende Dezember vereinbart, Niki für insgesamt 36,5 Millionen Euro zu kaufen und will 740 der 1000 Mitarbeiter übernehmen. IAG teilte mit, man sei mit beiden Insolvenzverwaltern im Gespräch und erwarte, dass alle Beteiligten eine schnelle Lösung wollten. IAG sei zuversichtlich, dass die Billigflugtochter Vueling den Kauf umsetzen könne.