Zürich (awp) - Der Personalvermittler und -dienstleister Adecco hat im vierten Quartal wie erwartet weniger Umsatz erzielt. Unter dem Strich resultierte jedoch ein leicht höherer Reingewinn. Die Aktionärinnen und Aktionäre erhalten eine unveränderte Dividende.

Der Umsatz der Adecco Group sank in den Monaten Oktober bis Dezember 2023 um 2 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Bereinigt um Währungseffekte und die unterschiedliche Anzahl Arbeitstage resultierte noch ein knappes organisches Wachstum von 1 Prozent (VJ 5%). Im zweiten und dritten Quartal 2023 wuchs Adecco bereinigt um 4 bzw. 3 Prozent.

Gewinn leicht gesteigert

Das um Einmaleffekte bereinigte Betriebsergebnis auf Stufe EBITA stieg trotz des Umsatzrückgangs im Schlussquartal um 16 Prozent auf 264 Millionen Euro. Die entsprechende Marge betrug 4,3 Prozent nach 4,0 Prozent im dritten Quartal und 3,7 Prozent im Vorjahreszeitraum.

Unter dem Strich verdiente der Konzern 68 Millionen Euro, etwa 6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. "Adecco hat im sechsten Quartal in Folge Marktanteile gewonnen und gleichzeitig die Marge verbessert", wurde CEO Denis Machuel in der Mitteilung zitiert.

Akkodis und LHH spüren Gegenwind

Nach Sparten betrachtet erzielte der Konzern mit seiner gleichnamigen Kernmarke einen Umsatz auf Vorjahresniveau in Höhe von 4,7 Milliarden Euro. Das organische Wachstum betrug 3 Prozent. Die aus der Technologietochter Modis und der übernommenen Akka hervorgegangene Akkodis verzeichnete hingegen einen Umsatzrückgang von 8 Prozent (organisch -5 Prozent), was auf den anhaltenden Rückgang der Aktivitäten im Technologiesektor zurückzuführen war.

"Akkodis sah sich mit Gegenwind im Markt konfrontiert, erzielte aber dennoch ein Wachstum im Bereich Consulting und eine starke EBITA-Marge dank ausgezeichneter Synergieeffekte", wurde CEO Machuel zitiert. Das Unternehmen gab zudem bekannt, dass die Gesamtsynergien aus der Akka-Übernahme im Jahr 2023 mit mehr als 60 Millionen Euro über dem Zielwert lagen.

LHH schliesslich verzeichnete einen Rückgang von 5 Prozent auf 445 Millionen Euro (organisch -2%). Hier ging der Umsatz im Bereich Recruitment Solutions organisch um 18 Prozent zurück, da das Segment insbesondere in den USA weiterhin mit sehr schwierigen Marktbedingungen konfrontiert war. Sehr gut entwickelte sich dagegen das Segment Career Transition & Mobility, insbesondere in den USA, in Grossbritannien und in Australien. Das Umsatzwachstum betrug 46 Prozent.

Die Adecco Gruppe hatte vor einiger Zeit eine Organisation mit den drei Geschäftseinheiten Adecco, LHH und Akkodis aufgebaut. In der Division Adecco sind die Personaldienstleistungen im Industriesektor zusammengefasst, LHH kümmert sich um höher qualifiziertes Büro- und Dienstleistungspersonal und Akkodis erbringt unter anderem Ingenieur- und IT-Dienstleistungen.

Unveränderte Dividende

An die Aktionärinnen und Aktionäre will Adecco nun wie im Vorjahr eine Dividende von 2,50 Franken pro Aktie ausschütten. Die Erwartungen der Analysten (AWP-Konsens) wurden beim Umsatz übertroffen, beim Reingewinn jedoch verfehlt. Die Dividende wurde exakt auf dem nun angekündigten Niveau prognostiziert.

Für das erste Quartal 2024 rechnet das Management von Adecco mit weiteren Marktanteilsgewinnen. Die Geschäftsvolumina dürften jedoch etwas tiefer ausfallen als im vierten Quartal 2023, während die Bruttomargen und die Vertriebskosten in etwa auf dem gleichen Niveau bleiben dürften. Das erste Quartal ist bei Adecco saisonal bedingt eine Periode mit einer tieferen EBITA-Marge.

CEO Machuel wurde mit den Worten zitiert, dass Adecco "auf dem besten Weg" sei, das Ziel, bis Mitte des Jahres 150 Millionen Euro an Einsparungen bei den allgemeinen und administrativen Kosten zu erzielen, zu erreichen. "Die Umsetzung hat sich durch eine stärkere Befähigung der Mitarbeiter vor Ort und ein strikteres Leistungsmanagement verbessert, wir erhöhen unseren Marktanteil - bei gleichzeitiger Wahrung eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen Umsatz und Nettoergebnis."

kw/gab