Zürich (awp) - Die Aktien von Adecco können am Donnerstag im frühen Handel ihre Anfangsgewinne nicht halten und stehen derzeit leicht im Minus. Der Stellenvermittler blickt zwar auf ein uneinheitliches erstes Quartal zurück. Bei den wichtigsten Kennzahlen wurden die jeweiligen Analystenerwartungen jedoch knapp übertroffen. Ausserdem gelangen der Firma Marktanteilsgewinne.

Um 09.15 Uhr verlieren Adecco 0,3 Prozent auf 29,30 Franken. Gewinne von mehr als 3 Protent kurz nach Handelsbeginn sind somit bereits wieder verpufft. Der Gesamtmarkt gemessen am SMI notiert mit -0,7 Prozent noch deutlicher unter dem Schlussstand vom Vorabend. Die Valoren von Adecco hatten im bisherigen Wochenverlauf einen eher schweren Stand. Sie liegen nicht mehr weit von den diesjährigen Tiefstkursen vom April bei 28,97 Franken. Von den Jahreshöchstkursen von Anfang Februar aus betrachtet errechnet sich ein Minus von knapp 20 Prozent.

Analysten zufolge bewegt sich die Umsatzentwicklung im ersten Quartal 2023 absolut betrachtet im Rahmen der Erwartungen. Allerdings fällt das organische Umsatzwachstum mit 3 Prozent insgesamt etwas höher als gedacht aus. Noch im Schlussquartal des letzten Jahres lag das Wachstum sogar bei 5 Prozent.

Wie es weiter heisst, konnte der Stellenvermittler der Konkurrenz in vielen Ländern und Regionen zwischen Januar und März zuvor verlorene Marktanteile wieder streitig machen. Gut kommt insbesondere die Wachstumsentwicklung in den Regionen Südeuropa, Amerika und Asien/Pazifik an. Einzig das eher verhaltene Abschneiden im wichtigen französischen Markt sorgt für Gesprächsstoff.  

Der Analyst von Vontobel verleiht Adecco aufgrund der Marktanteilsgewinne das Prädikat "solide Leistung". Diese gingen zwar zunächst auf Kosten der Profitabilität, entsprächen jedoch der Strategie und deuteten auf eine erfolgreiche Umsetzung des Plans des neuen CEO Denis Machuel hin. Eine Verbesserung der Profitabilität müsse dann im weiteren Verlauf noch auf der Grundlage der laufenden Sparmassnahmen erreicht werden.

Etwas kritischer ist man bei der Basler Kantonalbank. Analystin Corina Hennig sieht zwar schon vorwiegend positive Aspekte. Die weitere Rückgewinnung von Marktanteilen werde jedoch nicht einfach und vor allem zeitintensiv sein. An der Bruttomarge gemessen hält sie jedoch auch die Rentabilität sowohl für ansprechend als auch für überzeugend.

Neben dem organischen Umsatzwachstum fiel auch der bereinigte EBITA etwas besser als gedacht aus, was insbesondere dem überraschend starken Gewinnbeitrag der Tochter Akkodis zu verdanken war. Deren Abschneiden kommt in Expertenkreisen gut an. Die zukunftsgerichteten Aussagen bergen laut Analysten hingegen keine Überraschungen.

Folglich wird laut Vontobel bei den Konsenserwartungen nicht mit grösseren Anpassungen gerechnet. Der Ausblick für das zweite Quartal sei auf der Grundlage der Trends im April stabil.

kw/hr