Zürich (awp) - ABB-Verwaltungsratspräsident Peter Voser sieht für sein Unternehmen beim Wachstum und der Profitabilität noch "Luft nach oben", wie er in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" (Online) vom Donnerstag sagte. Konkret verortet Voser Spielraum in den Bereichen Energiesicherheit, Energieeffizienz und Automation.

Angesprochen auf den Abgang von CEO Björn Rosengren betonte Voser, dass der personelle Wechsel über einen langen Zeitraum geplant gewesen sei. Schon von Anfang an sei kommuniziert worden, dass Rosengren nur rund fünf Jahre im Amt sein werde. Er gehe nun nach vier Jahre und zehn Monaten. "Wir wollten die Entscheidung früh bekannt geben, um zu vermeiden, dass es zu Spekulationen kommt", hob Voser hervor.

Zum Ende seiner Amtszeit wollte er sich noch nicht konkret äussern. Ein Enddatum habe er sich noch nicht gesetzt. Für die nächste Wachstumsphase seien seine Kenntnisse der Märkte und des Unternehmens sehr wichtig, betonte er.

An den Börsen sieht Voser das Unternehmen noch als unterschätzt an: "Hier werden wir immer noch ein bisschen abgestempelt mit den Stromleitungen oder den Kraftwerken, die wir schon seit zwanzig Jahren nicht mehr bauen", sagte er. Dagegen würde man etwa in China genau sehen, was ABB mache.

Voser liess zudem die Möglichkeit für grössere Akquisition offen. Noch sei es aber zu früh, um konkret etwas zu sagen. Angeschaut würden vor allem Übernahmekandidaten in den Bereichen Elektrifizierung und Automatisierung. "Ich kann aber auch damit leben, dass wir Cash haben. Das brennt mir kein Loch in meine Hosentasche", so Voser weiter.

Einen Börsengang der Elektromobilitätsdivision sieht Voser in diesem Jahr nicht mehr. Er schliesse sich da der Einschätzung des scheidenden CEO Rosengren an.

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