Berlin (Reuters) - Trotz Umstrukturierung und Jobabbau im deutschen Mediengeschäft hat Axel Springer im vergangenen Jahr eine unveränderte Dividende gezahlt.

Es seien wie zuvor insgesamt rund 125 Millionen Euro an die wenigen Gesellschafter ausgeschüttet worden, teilte der Berliner Verlag am Donnerstag mit und bestätigte damit einen Bericht der "Financial Times". Alle Dividendenzahlungen, auch die für das Geschäftsjahr 2022, spiegelten die Entwicklung des Gesamtunternehmens wider, "das aus Medien- und Rubrikengeschäften in mehr als 40 Ländern besteht". Seit dem Abschied von der Börse 2020 veröffentlicht Springer Geschäftszahlen sehr zurückhaltend.

Der Medien- und Technologiekonzern hatte im Februar 2023 für das deutsche Mediengeschäft - die Zeitungen "Bild" und "Welt" - mitgeteilt, bis 2025 rund 100 Millionen Euro zu sparen - durch geringere Kosten etwa beim Personal und mehr Umsatz. Insider hatten damals gesagt, in Produktion, Layout, Korrektur und Verwaltung müsse letztlich eine niedrige dreistellige Zahl an Beschäftigten gehen.

Jeder Geschäftsbereich müsse für sich erfolgreich sein, erklärte Springer nun. Notfalls passe man die Strategie an, um in einzelnen Segmenten und Märkten wettbewerbsfähig zu bleiben. Für die deutschen Mediengeschäfte habe man deshalb Anfang 2023 eine mehrjährige Transformation hin zu "digital only" angekündigt, um sicherzustellen, dass dieser Bereich auch im Zeitalter des Digitalen und der Künstlichen Intelligenz erfolgreich bleibe.

Größter Aktionär von Axel Springer ist mit 35,6 Prozent die US-Beteiligungsgesellschaft KKR, die seit 2019 bei den Berlinern an Bord ist. Die Verlegerwitwe Friede Springer und Konzernchef Mathias Döpfner halten je rund 22 Prozent und der kanadische Pensionsfonds CPPIB etwa 13 Prozent. Rund sieben Prozent liegen bei Enkeln des Gründers Axel Springer und bei der Friede Springer Stiftung.

(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)