PARIS (AFP)--Zwei deutsche Start-ups zählen zu den von der Europäischen Raumfahrtagentur ESA und der EU-Kommission ausgewählten Unternehmen, die in Zukunft kleine europäische Satelliten ins All befördern sollen. Ein entsprechender Rahmenvertrag sei mit insgesamt fünf Herstellern von Trägerraketen unterzeichnet, teilte die ESA am Dienstag in Brüssel mit. Dazu gehören neben dem multinationalen Raumfahrtunternehmen Arianespace die beiden deutschen Unternehmen Isar Aerospace und Rocket Augsburg Factory.

Auch das britische Unternehmen Orbex und das spanische Unternehmen PLD Space sind daran beteiligt. Die Auswahl der fünf Unternehmen ist Teil der "Flight Ticket Initiative", die für mehr Konkurrenz sorgen soll.

Die EU und die ESA wollten "aufstrebende europäische Akteure ermutigen, ihre Dienste anzubieten", sagte der EU-Kommissar für Industrie, Thierry Breton. Er sprach sich für eine "klare Bevorzugung europäischer Anbieter" aus. Dazu solle es Gespräche mit den Mitgliedsstaaten und deren Verteidigungsministerien geben. Ziel sei eine "europäische Autonomie" im Raumfahrtsektor, erklärte er auf der EU-Weltraumkonferenz.

Die europäische Trägerrakete Ariane 6 soll mit vier Jahren Verspätung zwischen dem 15. Juni und dem 31. Juli ins All starten. Der Termin soll im Frühjahr festgelegt werden. Ariane 6 hätte ursprünglich bereits 2020 ins All starten sollen, um eine Alternative zu den Trägerraketen des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX zu bieten. Wegen der Corona-Pandemie und technischer Schwierigkeiten war der Start aber mehrfach verschoben worden.

Das Nachfolgemodell der Ariane 5 soll die europäische Raumfahrt unabhängiger machen. Die ESA will zudem bis 2028 einen eigenen europäischen Raumtransporter entwickeln, der Fracht zur Internationalen Raumstation ISS liefern und zurück zur Erde bringen kann.

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January 23, 2024 11:37 ET (16:37 GMT)